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Kommentar

Schlagabtausch

Eine Südtirolerin im Ausland macht sich Gedanken zu neuen Facebook-Gruppen, wie "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Immigranten".
Un contributo della community di Sofia Steger02.10.2014
Ritratto di Sofia Steger

Von Lederhosen und Speckknödeln
(Verallgemeinerung)

Bereits der Titel der Gruppe "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Immigranten" enthält zwei Verallgemeinerungen, die mir zuwider sind: "Südtirol" und "Immigranten". Zum einen sind nicht alle in Südtirol dieser Seite freundlich gesinnt, wie diverse Kommentare und Beiträge zeigen. Auch ich zähle mich als Teil von Südtirol, finde die Gruppe jedoch geschmacklos. Zum anderen ist nicht jeder Immigrant kriminell und gewalttätig, doch eine Nebenwirkung der Wortwahl im Titel ist genau dieser Eindruck. Der Mensch neigt seiner Natur wegen grundsätzlich zur Verallemeinerung, was uns hinsichtlich der Evolution weitergebracht hat. Ich wage jedoch zu behaupten, dass wir es im 21. Jahrhundert nicht mehr nötig haben, uns dieser zu bedienen. Verallgemeinerung ist mit der Engstirnigkeit und Fremdenangst verwandt und zeitgleich unwahr. Man vergleiche: Südtiroler tragen Lederhosen und essen Speckknödel. Will sich denn jeder Südtiroler so definieren lassen? Nein?
Dann sollten wir auch jenen Aussagen gegenüber Vorsicht zeigen, die mit "den anderen" zu tun haben. "Immigranten" sind nicht kriminell und gewalttätig. Yousuf M., Karl Heinz W., Mohammed b.L., Massimo C., Charles M., sie sind gewalttätig. Man möge bitte personenspezifisch bleiben und nicht eine rassenspezifische Meinung verbreiten.

Von Nicht-Wissen und Falsch-Wissen
(Informationsmangel)

Ich betrachte die Seite nun weiter, lese Beitrag für Beitrag und Kommentar für Kommentar und komme zu dem Schluss, dass sowohl der Admin als auch die "Liker" der Seite Opfer von heillosem Informationsmangel sind. Als gebildeter Südtiroler darf sich (meiner offen gestanden nicht ganz so bescheidenen Meinung nach) nur jener bezeichnen, der seine Information nicht rein auf ein politisch beeinflusstes Tagblatt, sowie auf Negativität bzw. negative Nachrichten stützt. Weiters liest man wieder  Verallgemeinerungen und irreführende, aus der Luft gegriffene "Tatsachen", die, wie meine Mutter sagen würde, auf der Brennsuppe dahergeschwommen sind.
Etwas weniger einseitige Medien-, dafür mehr objektive Realitäts- und Feldforschung blieben zu wünschen. Persönlich würde ich jeden "Liker" und den Admin voran zu einem Informations-, Aufklärungs- und Sensibilisierungswochenende im Haus der Solidarität zwangsverpflichten. Ich wünschte, meine Landsleute würden etwas mehr auf unsere neuen Mitbürger zugehen, anstatt diese Zeit darauf zu verschwenden, im Internet ihre Unwissenheit kundzutun.

Ich wünschte, meine Landsleute würden etwas mehr auf unsere neuen Mitbürger zugehen, anstatt diese Zeit darauf zu verschwenden, im Internet ihre Unwissenheit kundzutun.

Vom Ausländerdasein

Ich bin seit fast sieben Monaten selbst Ausländerin, nämlich eine Südtirolerin in Ostafrika. Diesbezüglich fühle ich mich im Recht, Aussagen wie "Ausländer werden in Südtirol mit offenen Armen empfangen" als lächerlich und realitätsfremd zu bezeichnen. Dies daher, weil ich erst hier erlebt habe, was "mit offenen Armen empfangen" wirklich bedeutet, was rein gar nichts mit Wohlstand (ich bin als Studentin ohnehin chronischem Geldmangel unterlegen), sondern mit Anstand zu tun hat. Mir ist bewusst, dass ich als Weiße in diesem Land große Vorteile genießen darf, jedoch wurde mir das niemals von den Einheimischen zum Vorwurf gemacht. Im Gegenteil: Mir wurde erst kürzlich gesagt, dass ich durch meine Diversität alleine, mein Anderssein also, zur Weiterentwicklung beitrage; hier ist man weitaus aufgeschlossener und bereiter zu lernen, dies durch Konversation und Interaktion. Und doch ist es nicht leicht; ich bin und bleibe "anders", was sich allem voran schon durch meine Hautfarbe zeigt. Ich steche heraus wie ein bunter Hund. Der Unterschied zwischen mir und den Immigranten in Südtirol ist und bleibt jedoch, dass die Blicke, die mich treffen, weder feindselig noch in jeglicher Hinsicht abweisend sind. Im Gegenteil, man blickt mich einladend an, winkt, lächelt und grüßt. Kinder sind neugierig und aufgeregt hinsichlich meiner "Andersheit". Dies alles trägt täglich dazu bei, dass ich den Kampf mit der Hitze, dem Staub, dem Lärm der Stadt und allen anderen Schwierigkeiten, auf die ich stoße, bewältigen kann.
Ein Immigrant in Südtirol fühlt sich nicht willkommen. Laut der Meinung einiger "darf" er sich auch nicht willkommen fühlen, denn er ist "Gast" und hat als solcher gefälligst dankbar zu sein für die Brotkrumen, die wir ihm hinschmeißen. (Ich lasse an dieser Stelle die Dreistigkeit, mit der ein Asylant als "Gast" bezeichnet wird, bis auf ein Kopfschütteln unkommentiert).

Ich steche heraus wie ein bunter Hund. Der Unterschied zwischen mir und den Immigranten in Südtirol ist und bleibt jedoch, dass die Blicke, die mich treffen, weder feindselig noch in jeglicher Hinsicht abweisend sind. Im Gegenteil, man blickt mich einladend an,

Von Scheinheiligkeit und Oktoberfesten

Es ist schon geschmacklos, was man so liest. Einen neuen "Führer" bräuchten wir, so heißt es in einem Kommentar. Südtirol solle wieder "gesäubert" werden. Mir ist in meiner Zeit in Afrika scheinbar entgangen, dass arisch-rein wieder "in" und solche Aussagen wieder legal sind (als ich noch in Südtirol war, galt dies als Volksverhetzung und war strafbar). Unter dem Strich steht eine klare Idee: Es muss raus, dieses "Pack", das unsere Kultur und Religion "mit Füßen tritt".
Ich belächle meine MitbürgerInnen, die fleißig von jener Kultur schreiben, die sie selbst erst seit zwei bis drei Jahrzehnten erleben. Ich entschuldige mich, doch von Lausbuben und -gören, die von Kultur weniger verstehen als von der neuesten App für ihr Smartphone, lasse ich mich nicht über Kultur belehren. Dies beiseite gelegt, so frage ich mich doch, wie viele der "Urväter" sich wohl im Grabe umdrehen, wenn der Geist Adolf Hitlers wieder beschworen wird. Und ich frage mich auch, wie schwach unsere Kultur denn ist, wenn allein die Anwesenheit anderer sie zu erschüttern vermag. Und ist es wirklich die Ankunft der Immigranten, die unsere Kultur gefährdet, oder ist sie nicht schon lange vorher zu einer Parade von Oktoberfesten, Kirchtagen und Frühshoppen verkommen, in deren Bierstrom das "Erbe der Urväter" ersoffen ist? Unsere Religion werde überrannt von den Islamisten, so heißt es an anderer Stelle. Ich schicke voraus, dass der Kirchgang wohl für meisten der so kommentierenden zu einem Vorspann für sonntägliches Frühshoppen gilt, wenn er denn überhaupt praktiziert wird (dies ist selbstverständlich eine rein empirisch erfasste Meinung meinerseits); gehalten wird ja nicht, was gepredigt wird ("Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst", Lev 19,18)

Ich entschuldige mich, doch von Lausbuben und -gören, die von Kultur weniger verstehen als von der neuesten App für ihr Smartphone, lasse ich mich nicht über Kultur belehren.

Ich lebe zur Zeit in einem Land, in dem mehrere Religionen friedlich miteinander umgehen, hauptsächlich Christen und Muslime. De facto sind etwa 15 Prozent Muslime, was jedoch in keinster Weise negative Auswirkungen auf beide hat. Man schätzt und respektiert einander. Christen nehmen an Eid teil (das Ende des muslimischen Ramadan) und Muslime gehen mit ihren christlichen Freunden an Weihnachten in die Kirche. Kennenlernen, Aufgeschlossenheit und Toleranz sind der Schlüssel.

Von bunten Hunden und Ziegenböcken

Ich habe bereits erwähnt, dass ich mich in Afrika öfters als bunter Hund fühle. Das mag belustigend klingen, ist es aber nicht. Anders sein ist schwer. Ich unterscheide mich nicht nur in Hautfarbe, sondern auch in Kultur und zum Teil im Geist. Es gab und gibt Situationen, in denen ich verzweifeln will. Ich gestehe an dieser Stelle, dass mir in ein oder zwei Situationen selbst fast die Hand "ausgerutscht" wäre bzw. ich nicht ganz so höflich war. Als Tochter einer guten Mittelstandsfamilie, die sich offen gesagt niemals um ihr Leben sorgen musste, fällt es mir allerdings nicht allzu schwer, mich zu beherrschen. Ich schließe die Augen, atme tief durch, erinnere mich daran, dass ich jeder Zeit wieder nach Südtirol zurückkehren kann. Betrachtet man jedoch die Gegenseite, die Menschen, die sich Stunde um Stunde Sorgen machen (sei es aufgrund von Armut, Krieg oder anderem), die in einer "Ellbogenwirtschaft" leben, in der nur der Stärkere überlebt, fällt es da wirklich so schwer zu verstehen, dass man mit Abwehr und im Extremfall mit Gewalt auf eine in sich geschlossene Gemeinschaft von kleinbürgerlichen, nach Gewäsch süchtigen und gegen jede Art von Diversität feindseligen Südtiroler zugeht? Ich kann wieder nach Hause, wo meine Familie mit selbstgemachten Marillenknödeln auf mich wartet. Was erwartet den Immigranten bei der Rückkehr in seine Heimat, der – wie in den meisten Fällen – sein Land nicht wie ich auf der Suche nach Abenteuer und Sonne verlassen hat, sondern weil er musste? Auch Marillenknödel?

Sensibilisierung, Eingliederung und Aufgeschlossenheit auf beiden Seiten ist erforderlich. Doch wenn zwei sture Böcke, der eine Ausländer, der andere Einheimischer, aufeinander stoßen, wen wundert es, dass es kracht? Ich verunglimpfliche hier nicht die Gewalttaten, die von Ausländern verübt werden, doch ich verlange, dass die Gegenseite nicht die Gesamtschuld von den Einheimischen weist. Ergo: Hörner einziehen, Großmaul schließen und Ohren auf. Denn nur wer hört, der lernt.

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Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 1 Ottobre, 2014 - 19:47
Ach, ein Author der seinen eigenen Artikel bewertet ist wohl witzig... ;-)
Ritratto di Sofia Steger
Sofia Steger 1 Ottobre, 2014 - 20:09
Nein, tut mir leid, das war ein Fehler. Ich wollte mir eigentlich nur aunschauen, wer den Artikel geliked hat, habe aber erst im Nachhinein gemerkt, dass ich dadurch selbst geliked habe. Kann man das wieder rückgängig machen? Abgesehen davon, zum eigentlichen Artikel kein Kommentar? Schade, zumal mich das weitaus mehr interessiert hätte.
Ritratto di Ursula Lüfter
Ursula Lüfter 1 Ottobre, 2014 - 20:18
Liebe Sofia Steger, vielen Dank für den Beitrag. Ein Herzerl fürs Eigene Schreiben darf durchaus sein und ist erwünscht, kann es doch auch um das Thema gehen, auf das man die Aufmerksamkeit der anderen User ziehen mag. Es muss also gar nichts rückgängig gemacht werden. Reden wir nicht über Marillenknödel, Herr Catalano, die gibt es bei uns zuhauf!
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 1 Ottobre, 2014 - 20:30
Ein Fehler. Das ist noch witziger. :-D
Ritratto di Sofia Steger
Sofia Steger 1 Ottobre, 2014 - 20:36
1. Es freut mich, Sie zu belustigen. Ich bin "auch nur ein Mensch" und mache als solcher Fehler 2. Traurig, mit welcher Bestimmtheit Sie das eigentlich Wesentliche übergehen.
Ritratto di Marlies Pixner
Marlies Pixner 1 Ottobre, 2014 - 23:12
Wow wow wow!!! Alles auf den Punkt gebracht. Großartig <3
Ritratto di Thomas Kobler
Thomas Kobler 1 Ottobre, 2014 - 23:45
Man kann nur alle Hüte vor ihrem Artikel ziehen, Sie treffen (leider) absolut ins Schwarze. Immer wieder wenn ich Klaus Gatterers "Schöne Welt, böse Leut'" in den vergangenen Tagen in die Hand genommen habe, musste ich mir unweigerlich die Frage stellen wie es möglich sein kann, dass diese spürbare Engstirnigkeit und Verschlossenheit 80 Jahre später immer noch in nicht kleinen Teilen unserer Gesellschaft, merklich vorhanden zu sein scheint. Viel Glück weiterhin in Afrika! Ps. Und bitte mehr davon! :)
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 00:00
"Ein Immigrant in Südtirol fühlt sich nicht willkommen.">>>>> Das ist wirklich gut. Ausländer bekommen hier IPES Wohnungen und kostenlose Sanitätsbetreuung : von dem allen können sie in ihren Länder nur träumen. Und was tun sie um sich zu bedanken ? Wollen sich nicht assimilieren und wollen andauernd einen sozialen Fremdkörper bilden der natürlich nur Probleme mit sich bringt. Gehen sie mal in Bozen in der Garibaldi-Straße, in Bozner-Boden oder ganz einfach in die Erste Hilfe im Bozner Krankenhaus, da werden sie endlich etwas erleben. Der Gast soll sich anpassen nicht der Gastgeber. Das kann doch nicht so schwierig sein.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 00:18
ich gehe ab und zu in der garibaldistrasse in den "migranten-läden" lebensmittel einkaufen, weil es dort viele leckere lebensmittel zu kaufen gibt, die sonst nur in grossstädten zu kriegen sind. worin soll nun dieses "assimilieren" ausschauen? dass sie dort ausschliesslich speck und graukäse verkaufen? ich bedanke mich jedenfalls für die herzlichkeit der leute dort und dass sie mir ein gefühl der bereicherung in dieser sonst recht provinziellen stadt geben.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 00:34
Also, für einen Siegesdenkmal-verteidiger wie sie, kann eine soziale "Bereicherung" natürlich nur so aussehen wie sie es gerade geschrieben haben. Ich wußte aber nicht, daß sie sogar stark degradierte Orte besuchen.. Nur unterschätzen sie das risiko dort hin zu gehen; leider typisch von einem Multikulti-propagandisten. Wenns dann knallt, ist ja schon alles aus.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 01:19
ich habe schon viele jahre in unterschiedlichen grossstädten gewohnt. multikulti gibt es dort schon seit jahrzehnten, wenn nicht jahrhunderten und die einzigen gewalttaten, die mir in meinen leben sinngemäss als opfer bis jetzt passiert sind, beschränken sich auf südtirol: manches dorffest ist spätnachts gefährlicher als die garibaldistrasse. ich weiss nicht, was für angstphantasien sie sich ausmalen. ausserdem habe ich das siegesdenkmal niemals verteidigt. das zeigt, dass sie meinen standpunkt trotz ergiebiger geduld meinerseits nicht verstanden haben.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 01:38
"ich habe schon viele jahre in unterschiedlichen grossstädten gewohnt.">>>>> Das habe ich auch. Und kann nur bestätigen dass das Ausländerproblem immer das Hauptproblem war im Bezug auf die Sicherheit. In Bozen ist es natürlich auch so (nicht nur Garibaldistrasse sondern auch Bahnhof, Bozner-Boden, mehrere Viertel der neustadt usw). Das wissen sie ja selber, nur haben sie wahrscheinlich nicht den guten Willen diese Tatsache zu akzeptieren. Und das ist zwar das schlimmste. Genauso wie es bei der Siegesdenkmal-debatte der Fall war (wo sie andauernd gegen den abriss des Schandmals waren ).
Ritratto di Alfonse Zanardi
Alfonse Zanardi 2 Ottobre, 2014 - 09:18
Herr Catalano ist übrigens ein gutes Beispiel dafür dass oft die Migranten und ihre Kinder selbst die grössten Ausländerfeinde sind. XD
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 09:21
Armer Alfons. Da bist wirklich im Abgrund gestürtzt. Das passiert eben wenn man spricht ohne zu wissen. :-D
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 09:39
Aber eines muß man dazu sagen: dass soziale Verelendung und gefährlichkeit als "bereicherung" bezeichnet werden, ist einfach unkommentierbar.
Ritratto di Oskar Egger
Oskar Egger 5 Ottobre, 2014 - 12:23
Über diese fleißigen, integrierten und uns mit ihrer Kultur bereichernden Menschen sagt auch kein Mensch etwas.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 5 Ottobre, 2014 - 12:37
Endlich wird in der schwer degradierten Garibaldistrasse ordnung geschafft. "Il condominio al centro dei blitz (ripetuti) di vigili e polizia per le denunce di sovraffollamento." http://altoadige.gelocal.it/bolzano/cronaca/2014/10/04/news/via-garibaldi-50-alloggi-da-svuotare-1.10055334
Ritratto di Sofia Steger
Sofia Steger 2 Ottobre, 2014 - 00:28
1. Wer lesen kann ist klar im Vorteil; ich will diesen Satz anpassen: Wer genau lesen kann ist klar im Vorteil. Zum Einen stelle ich klar, dass ich die von Ihnen genannten und von mir als Brotkrumen bezeichneten Dinge ja erwähne. Zum anderen stelle ich Ihre Aussage "von dem allen können sie in ihren Ländern nur träumen", als erstens irrelevant und zweitens als eine zumutende Frechheit und Falschheit hin; ich spreche da aus Erfahrung, denn auch hier gibt es solche Dinge. "Vom Nicht-Wissen und Falsch-Wissen", gell? 2. Ich bewegte mich bis vor kurzer Zeit an solchen Orten und weiß, wovon Sie sprehen. Lesen Sie sich die beiden letzten Absätze meines Artikels nochmals durch. 3. "Wollen sich nicht assimilieren?" Was für eine gemeine Unterstellung und Verallgemeinerung. Bitte lesen Sie nochmals den ersten Absatz "Von Lederhosen und Speckknödeln" und dann den zweiten gleich dazu. Das Aufklrungswochenende im HdS, von dem ich unter "Von Nicht-Wissen" und "Falsch-Wissen" schreibe, könnte Ihnen dienlich sein. 4. Soll ich die Deeistigkeit, mit der Asylanten von Ihnen als Gäste betitelt werden, wie in meinem Artikel unkommentiert lassen? Vielleicht ja, ich will ja mein Niveau nicht verlieren. Doch mich schüttelt's, wenn ich täglich Armut sehe und erlebe und dann höre, wie eine Flucht mit einem Urlaub in die schönen Dolomiten verglichen wird. Asylanten sind natürlich zum Wandern da... ach ja, und zum Schmarotzen (ich unterstreiche die Ironie). ich beende jetzt dankend diese Diskussion, denn ich befürchte, dass ich mich an Paolo Coelhos Rat halten muss: "Erkläre nicht, der Mensch hört nur das, was er hören will.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 00:52
@Sofia: sie wissen wovon ich rede, doch wollen sie die Realtät nicht akzeptieren. Eigentlich merkwürdig. Ein Einwanderer ist ein Gast der sich anpassen soll. Ist das wirklich so schwierig zu verstehen ? Sie sehen armut. Was tun die Nordafrikaner oder Araber oder Türken um in ihren Länder einen anständigen Staat und ein anständiges Wirtschaftssystem zu errichten ? GAR NIX. So schauts aus. Wenn sie also herkommen, sollen sie sich anpassen und assimilieren. Da gibt es keinen anderen weg. Multikulti bedeutet soziale Fremdkörper die nur Probleme mit sich bringen. Schauen sie mal das Multikulti-Land "USA"an: gewalt, soziale degenerationen usw usw. Das ist nicht das Modell.
Ritratto di Oskar Egger
Oskar Egger 2 Ottobre, 2014 - 07:59
Ist es nicht so, dass gerade Amerika sehr große Beschränkungen bzgl. Einwanderung hat?
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 09:27
Amerika ist genau die größte multikulti gesellschaft der Welt. Resultat ? Ein Desaster.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 17:14
herr catalano, sie bedienen sich einer religion, die sie ohne multikulti nicht hätten, sie tragen ein wappen! als profilbild, dass es ohne multikulti nicht gäbe, sie haben einen namen, den es ohne multikulti nicht gäbe, ihre lieblingsmusik gäbe es ohne multikulti nicht, london, paris, newyork, wien würden ohne multikulti keine kulturmetropolen sein. also ich frage sie schon wieder, an was für ÄNGSTEN leiden sie?
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 17:26
Katholiken und Tiroler sind Katholiken und Tiroler gewesen lang vor diesen Multikulti Wahnsinn. Also: wenn sie Geschichte überhaupt nicht kennen sind sie doch selber schuld.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 18:06
ja, aber die tiroler bedienen sich einer kultur, die fremdländisch ist. das christentum ist doch nicht in tirol entstanden. im ernst, sehr wenige kulturtechniken sind in tirol enstanden. ich würde sagen 95% der kulturellen errungenschaften wurden aus fremdländischen gebieten eingeschleust oder durch zuwanderung eingeschleppt. tirol ein einziges multikulti-produkt.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 18:27
Das Christentum ist nicht "fremdländisch". Die ersten Christen (die von jüdischer Herkunft waren) lebten alle im Römischen Reich (Palästina war zwar römisches Reich), und das Christentum hat sich sehr schnell innerhalb des Römischen Reiches verbreitet. Der Ursprung Tirols ist natürlich mit der raschen Verbreitung des Christentums innerhalb des Reiches stark verbunden. Also dies alles hat mit dem modernen begriff "Multikulti" gar nichts zu tun.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 20:04
natürlich hat das mit ihrem begriff von multikulti zu tun. das römische reich war ja geradezu ein historisches beispiel für multi-kulti-konglomerate. will heissen ohne kulturmischung, -überlappung, -übernahme hätten sie heutzutage nicht ihre christliche identität.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 20:32
Nein, das Römische reich war sehr homogen im bezug auf Gesetze, Amtsprache, Steuer, Militär usw. Das Christentum begann seine Verbreitung von innerhalb des Römischen Reiches. Ab ende des II. Jahrundert war die identität Europas Christlich, und die christlichen Monarchien sind die Staatsordnung Europas bis zum XX. Jahrundert gewesen. Also mit "multikulti" im modernen sinne gar nichts zu tun auf keinem fall.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 21:29
herr catalano, ich muss sie mal ermahnen. sie zwingen mit ständiger rethorischer falschspielerei eine diskussion in die knie. sie verneinen immer die aussage des anderen, indem sie dinge nachher immer bewusst beliebig!!! einschränken. hier schon wieder, indem sie den sachverhalt auf "Gesetze, Amtsprache,Steuer, Militär" einschränken, wohl wissend, dass in dem wort multi kulti auch "kultur" steckt. will heissen, dass es eigentlich um viel umfassendere dinge geht. das römischen reich, mit seinen unzähligen ethnien, mit seinem vielen kulturverwebungen in kunst, literatur, mythologie, später religion verbirgt genügend ausgangspunkte für überlegungen multikultureller sachverhalte. http://it.wikipedia.org/wiki/Societ%C3%A0_multietnica hier sehe sie sogar die karte dazu. selbst das christentum ist ein produkt multikultureller faktoren, allein die vielen rituale, die aus heidnischen bräuchen stammen. und multikulti im modernen sinne gibt es eigentlich gar nicht, weil es keine einheitliche definition für das wort gibt und Sie offensichtlich darunter nur mord und todschlag verstehen.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 21:44
"sie verneinen immer die aussage des anderen">>>>ja naturlich. wenn sie keinen unsinn sagen würden dann wäre ja diese debatte längst zu ende....
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 21:00
Und Übrigens wenn die christlichen Monarchen Europas nicht erfolgreich gegen die angreifenden Araber (in Frankreich, Spanien und Süditalien) und dann gegen die Türken in Osteuropa und im Mittelmeer gekämpft hätten, dann wäre Europa ja halb Arabien und halb Türkei geworden. Da wären sie selber sehr sehr unzufrieden gewesen...
Ritratto di gorgias
gorgias 2 Ottobre, 2014 - 21:40
Das römische Reich war sicher pluarlistisch, aber es verlangte auch einen Minimalkonsens durch den Kaiserkult und damit die Anerkennung von bestimmter Autoritäten und die Anahme bestimmter Lebensformen. Dass man dann nebenbei noch andere Götter haben konnte war dann kein Problem. So durfte die Bevölkerung in den eroberten Gebieten auch die römische Lebensweise annehmen und zum römischen Bürger werden, was man modern auch als Teilassymiliation bezeichen könnte. Ein Problem hatte man im römischen Reich mit den Christen, weil die sich weigerten den Kaiser zu huldigen. Sie wurden deshalb auch verfolgt, bis irgendwann das Christentum zur Staatsreligion wurde und das hat Römische Reich kaputt gemacht, weil man von eindringenden barabrischen Völkern, die das Christentum angenommen hatten, keine römische Lebensweise mehr verlangte. Kultureller Austausch ist gut und hat es immer gegeben, das soll aber nicht heißen man könnte beliebig alles austauschen. Denn was passieren kann, wenn man essentielle Elemente aufgibt die zur eigenen Kultur gehören, lehrt die Geschichte.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 21:47
"Christentum zur Staatsreligion wurde und das hat Römische Reich kaputt gemacht, weil man von eindringenden barabrischen Völkern, die das Christentum angenommen hatten, keine römische Lebensweise mehr verlangte.">>>> Ja eben. Das war eine einzelne Wende. Nachdem das Heidnische römsche reich gefallen war, wurden die christlichen Monarchien die Staatsordnung für 1600 Jahren. Also gar kein "multikutli".
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 22:38
das habsburger reich war multi kulti pur. siehe sprachenvielfalt, siehe die vermählungsstammbäume, siehe die kulturellen hinterlassenschaften in fernen kontinenten.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 22:41
Habsburgermonarchie war eine katholische monarchie. Gar kein "multikulti". da haben sie die sache überhaupt nicht verstanden.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 2 Ottobre, 2014 - 22:54
herr catalano, sie engen schon wieder alles beliebig ein, wie es ihnen gerade passt. seit wann hat "multi kulti" nur mit konfession und staatsform zu tun? das "multikulti" in den usa, dass Sie beanstanden hat ja auch nichts mit staatsfrom und religion zu tun.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 23:06
Konfession ist der Hauptunkt. Und Die verschiedenen Europäschien Völker sind relativ homogen auch im bereich der weltlichen Kultur im vergleich mit den Asiatischen oder Arabischen Länder.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 23:10
Wenn die Araber christen wären dann würde die sache ganz anders auschauen, denn dann hätten sie selbst eine anständige gesellschaft und wir würden uns nicht mit diesen multikulti-wahnsinn missbrauchen lassen.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 3 Ottobre, 2014 - 15:56
Versuchen es wir so, vielleicht ist der Begriff doch für manche Leute viel zu schwierig. Tirol ist auch immer dreisprachig gewesen, aber immer Katholisch und die Einwohner alle Tiroler. Also, kein "multikulti". Im österreichischen Kaiserreich sind die Mitglieder Staaten nicht aufgelöst worden nur waren sie unter Österreichischer Herrschaft: die Tschechei war immer die Tschechei, Ungarn immer Ungarn. Und Die Staatsreligion im Reich war die Katholische. Deswegen wieder: kein "multikulti" im modernen irrtümlichen Sinne.
Ritratto di Alfonse Zanardi
Alfonse Zanardi 3 Ottobre, 2014 - 00:06
Im kulturell vielschichtigen Wien der 1930/40er Jahre hat eine totalitäre Herrschaft ohne einen Grund ausser sinnlosem Hass eine ganze Geisteselite vertrieben: Drucker, Schönberg, Wilder, Torberg, Werfel, Zweig, Musil, Lamarr, Preminger, von Horváth usw. usf. Viele von ihnen wurden in den von ihnen so verhassten Vereinigten Staaten aufgenommen und haben dazu beigetragen die kulturelle und wirtschaftliche Dominanz dieses Landes für viele Jahrzehnte zu begründen. Was für ein Verlust, was für ein Schaden, was für eine Dummheit. Ihre geistesfeindliche, unreflektierte Haltung hat denselben Ursprung.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 3 Ottobre, 2014 - 00:13
"kulturelle...Dominanz">>>> Meinen sie die USA ? Ach ja, dort gibt es ja eine 5-fache höhere Mord-rate als in Europa....
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 17:31
Wien ist Wien eben weil man damals die Türken geschlagen hat. Und Budapest sowieso. Kennen sie die Europäische geschichte wirklich gar nicht ?
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 00:05
Bei vielen Leuten klingelts leider nur dann wenn sowas passiert: http://www.mattinonline.ch/lassurda-storia-di-elin-lattivista-in-difesa-degli-immigrati-stuprata-e-uccisa-da-un-asilante/
Ritratto di Roland Kofler
Roland Kofler 2 Ottobre, 2014 - 08:14
(vorab, nur damit ichs los bin: dass du empirisch den Kirchgang der Suedtiroler erfasst, würde mich als Hobbyerbsenzähler erfreuen, aber ich glaube du meinst was anderes... "Unter Empirie [..] wird eine im Labor oder im Feld durchgeführte methodische Sammlung (oft Erhebung) von Daten verstanden." Wikipedia) Immigration ist kein südtirolspezifisches Problem, daher wurde diese Argumentation auch schon wo anders geführt, man muss nur ein paar lokale Einzelheiten austauschen und schon ist man zB in Wien oder Paris. Dass gebildete Immigranten aus wohlhabenden, gut funktionierenden Ländern es leicht haben, ist auch kein Ostafrikanisches Phänomen, bei uns war sogar eine Schwedin in der SVP [irony]. Wir reden also von Armutsimport, als einen Hauptfaktor der den Unmut der Bevölkerung hervorruft. Und wir reden von eine Konkurrenz in der Unterschicht. Mittelstandsfamilien sind sicher/profitiert, der einheimische Hilfsarbeiter kriegt weniger Arbeit und wohnt tatsächlich Tür an Tür mit dem Armutsmigranten. Die Mittelstandsfamilie in Berlin wie Bozen schickt dann das Kindchen nicht in die Schule mit den vielen Ausländern die nicht schnell genug lernen und die Klasse aufhalten. Ein weitverbreitetes Phänomen ist auch die "Ausländerfeindlichkeit" der "Ausländer", etablierte Migranten die die neuen Zuwanderer fürchten. Man sieht, es geht um die Konkurrenz im Existenzaufbauen. Leider so sehr ich mit dir da sympatisiere ist mir nach etlichen Jahren der 'Ausländer' Debatte in der deutschen Medienlandschaft, das Ergo noch ein wenig zu einfach. So wirds sich nicht abspielen.
Ritratto di Sofia Steger
Sofia Steger 2 Ottobre, 2014 - 14:56
Herr Kofler, allem voran ein Dank für den Hinweis zu Empirie, da hatte ich den Ausdruck wohl falsch im Kopf. Bevor ich antworte, eine Frage: Sie bezeichnen Ostafrikanische Länder also als "wohlhabend und gut funktionierend"? Wenn ja, darf ich Sie denn mal einladen, damit Sie sich die Realität anschauen können? Und nein, wir sprechen nicht nur von "Armutsimport" (ein Kopfschütteln zu dem Begriff-Flüchtlinge werden da mit einer Kiste Bananen verglichen). Es gibt in Südtirol nicht nur Wirtschaftsflüchtlinge. Ich stimme zu, was die Konkurrenz angeht. Und doch bin ich der Meinung, dass, wenn man meinen letzten Satz etwas achten würde, einiges friedlicher ablaufen könnte.
Ritratto di Roland Kofler
Roland Kofler 2 Ottobre, 2014 - 16:47
Sie sind die gut situierte Migranton auf Zeit, aka die wandelnde Brieftasche, jetzt macht auch sinn warum ich "aus" und nicht "in" wohlhabenden Ländern geschrieben habe. Ein enger Freund ist politischer Flüchtling vor einem jahr ohne nix in Bozen gelandet. Zur bananenkiste: wer Dinge nicht konkret benennt endet in der Heuchelei und (Selbst)zensur. Kampf um Symbole und wortklauberei ist der innere feind einer offenen Gesellschaft, live miterlebt!. Aber gut nach Catalano muss man misstrauisch werden...
Ritratto di Klaus Hartmann
Klaus Hartmann 2 Ottobre, 2014 - 09:34
Liebe Sofia Steger, danke für den Artikel. Zur eventuellen Einordnung gewisser Kommentare könnte folgender Link recht hilfreich sein: http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/180916/gut-getarnt-oder-offener-menschenhass-wie-erkennt-man-neonazis-im-web-2-0
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 2 Ottobre, 2014 - 09:42
Elin Krantz war ganz ihrer Meinung. Verfehlte sich leider... ;-)
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 2 Ottobre, 2014 - 11:57
Ich beschränke mich in meinem Kommentar auf den Absatz "Vom Ausländerdasein": Ich glaube es ist eine Anmaßung, wenn Sie sich und Ihre Situation mit den Migranten, die übers Mittelmeer zu uns kommen, vergleichen. Wahrscheinlich sind Sie mit dem Flieger, mit regulären Dokumenten und Visum in Ihr ostafrikanisches Land gereist, haben eine Aufenthaltsgenehmigung, sprechen eine Sprache mit der Sie sich dort gut verständigen können. Sie haben wahrscheinlich ein, zwei Koffer mit Ihren Sachen dabei und Wohnen in einer Unterkunft, die Sie selbst ausgewühlt haben. Außerdem gehören Sie dort zu einer vermeintlichen gebildeten und wohlhabenden Minderheit. Wie viel Prozent weiße Ausländer (nicht ansässige Farmer oder Experten) gibt es in dem Land? Es gibt also keinen Grund ängstlich und misstrauisch Ihnen gegenüber zu sein. Ein paar schwarze Austaschstudenten erschrecken bei uns auch niemanden. "Kinder sind neugierig und aufgeregt hinsichtlich meiner "Andersheit"." Das geht uns hier auch so, wenn wir die Buntheit der Zuwanderer erleben. Auch wir schauen neugierig. Aber unser Blicke werden sofort als böse, abweisend und verächtlich interpretiert. "Laut der Meinung einiger "darf" er sich auch nicht willkommen fühlen, denn er ist "Gast"" - Ist das nicht ein Widerspruch? Warum soll der Status als Gast ein abwertender sein. Wenn ich in ein fremdes Land fahre, dann bin erst mal Gast und werde mich auch als solcher verhalten. Wenn ich bei jemandem zu Gast bin, weil ich mir keine Hotel leisten kann, dann werde ich mich beim Gastgeber anders verhalten, als wenn ich in einem Hotel wäre. Oder nicht? Ich hasse diese Schlagabtausch- Strategien: denn jeder Schlag tut weh und der Hass wird gesteigert. Jede Position, wenn sie nicht militant und ideologisch ist, hat ein Recht ernst genommen zu werden, ebenso Ängste. Zusammenleben und Integration ist ein langer Prozess. Die Deutschen, Italiener und Landiner haben sich in Südtirol nach 90 Jahren größtenteils nicht gegenseitig integriert und inkludiert!
Ritratto di Sofia Steger
Sofia Steger 2 Ottobre, 2014 - 15:10
Ich glaube, Sie verstehen mich da falsch und wir meinen beide dasselbe. Selbstverständlich ist meine Situation eine völlig andere. Lesen Sie die letzten beiden Absätze, dann erkennen Sie meinen Euphemismus mit den Marillenknödeln. Ich vergleiche einzig das Gefühl vom Anderssein, denn wie ich hier sind die Immigranten bei uns anders. Wenn in Südtirol auch nur neugierig geschait wird, dann entschuldige ich mich; ich begründe diese Aussage rein auf persönlicher Erfassung und der Meinung einiger ausländischer Bekannter. Ich finde den Ausdruck Gast ganz furchtbar. Ich bin Gast hier, denn ich komme aus freien Stücken auf der Suche nach Sonne nach Afrika. Sind denn die Asylanten wirklich dieselben wie die deutschen und italienischen Wanderer und Skifahrer, die uns jährlich besuchen? Der letzte Satz Ihres Kommentars jedoch spricht mir aus der Seele, da stimme ich voll und ganz zu.
Ritratto di Harald Knoflach
Harald Knoflach 2 Ottobre, 2014 - 21:54
liebe sofia, dein artikel begann recht hoffnungsvoll. ich bin ein fan von differenzierung. wobei ich dennoch glaube, dass wir ohne ein gewisses maß an verallgemeinerung nicht überleben können. aber egal. besagte facebookgruppe und die kommentare dazu sind erschreckend und es ist wichtig, dass möglichst viele menschen in, aus und um südtirol öffentlich dagegen stellung beziehen. danke dafür. ums erstaunter war ich dann, als ich solche sätze lesen musste: "Ich wünschte, meine Landsleute würden etwas mehr auf unsere neuen Mitbürger zugehen, anstatt diese Zeit darauf zu verschwenden, im Internet ihre Unwissenheit kundzutun." "fällt es da wirklich so schwer zu verstehen, dass man mit Abwehr und im Extremfall mit Gewalt auf eine in sich geschlossene Gemeinschaft von kleinbürgerlichen, nach Gewäsch süchtigen und gegen jede Art von Diversität feindseligen Südtiroler zugeht?" in verlauf deines artikels zelebrierst du doch auch die verallgemeinerung. du perpetuierst dieses dumme stereotyp, dass "die südtiroler" (wer immer die sind) bzw. die "südtiroler gesellschaft" (was immer das ist) generell ausländerfeindlich, verschlossen, kleinbürgerlich, heuchlerisch und was weiß ich noch alles sei. du schließt von einer unsäglichen facebook-gruppe auf alle "südtiroler" und überträgst die oben genannten eigenschaften auf sie. das ist die exakte umkehrung der ebenso dummen mär von den "kriminellen und gewalttätigen ausländern". freilich gibt es beides. xenophobe südtiroler (siehe besagte gruppe) und gewalttätige ausländer (siehe jüngste vorfälle). aber ich muss doch - wie du richtig forderst - fehlverhalten individualisieren und darf es nicht an ein merkmal koppeln (das ist rassismus). im falle "der südtiroler" individualisierst du aber nicht.
Ritratto di Sofia Steger
Sofia Steger 2 Ottobre, 2014 - 22:02
Lieber Harald, ich entschuldige mich, den Eindruck der Verallgemeinerung erweckt zu haben. Ich verstehe, worauf Sie anspielen und erkenne jetzt im Nachhinein auch die fehlerhafte Wortwahl in meinem Artikel an. So war das nämlich nicht gemeint; ich unterstelle natürlich nicht den SüdtirolerInnen, sie seien fremdenfeindlich. Ich unterstelle es Individuen, die ich -fälschlich- unter ihrer Herkunft zusammengefasst und nur durch ihre Feindseligkeit gegenüber Immigranten differenziert habe. Danke für den Hinweis und Verzeihung für den Fehler.
Ritratto di Harald Knoflach
Harald Knoflach 3 Ottobre, 2014 - 06:50
dieser "fehler" ist leider ein muster, dass man sehr sehr häufig beobachten kann und anders als bei dir habe ich schon oft die erfahrung gemacht, dass vermeintlich weltoffene menschen, die diesen "fehler" begehen, ihn nicht einmal erkennen. die einfachste möglichkeit, latent rassistische texte als solche zu entlarven ist, wenn man die akteure einfach vertauscht. ersetze in deinem text einmal südtiroler bzw. südtirol durch afrikaner bzw. afrika und umgekehrt. heraus kommt ein text, für den du mich (zurecht) gegeißelt hättest, hätte ich ihn so geschrieben. da stünde dann nämlich: Diesbezüglich fühle ich mich im Recht, Aussagen wie "Ausländer werden in Afrika mit offenen Armen empfangen" als lächerlich und realitätsfremd zu bezeichnen. Ein Immigrant in Afrika fühlt sich nicht willkommen. fällt es da wirklich so schwer zu verstehen, dass man mit Abwehr und im Extremfall mit Gewalt auf eine in sich geschlossene Gemeinschaft von kleinbürgerlichen, nach Gewäsch süchtigen und gegen jede Art von Diversität feindseligen Afrikaner zugeht?
Ritratto di tom tuli
tom tuli 2 Ottobre, 2014 - 22:25
das übliche linksgrüne realitätsferne geschwafel - kennen wir bereits auf Salto. dass Blogger und Journalisten mehrheitlich links sind, ist bekannt, und dass sie IHRE Meinung als Wahrheit stilisieren auch. alles andere ist RECHTS/rechtsradikal/faschistisch/ausländerfeindlich/fremdenfeindlich/menschenfeindlich/frauenfeindlich usw......ist klar, dass man als weißer in Afrika mit offeneren armen empfangen wird, da es keine Horden von weißen sind die einwandern....wenn - wie in Europa oder zb bei uns in Südtirol innerhalb von 15 jahren sich der ausländeranteil von 9% (2014) auf 19% (prognose) vergrößert - die Migration auch in Afrika oder Asien so stattfinden würde, dann würden sich auch die hiesigen menschen darüber Gedanken machen. unkontrollierte Migration birgt gefahren und schürt Fremdenfeindlichkeit, zumal sich die einheimischen menschen (egal ob man in Afrika oder Europa wohnt und die Migranten weiße oder schwarze sind) in ihren Traditionen, werten usw bedroht fühlen, und das mit recht, wenn sie drohen zu einer Minderheit im eigenen land zu werden - langfristig gesehen, da die Migration nie aufhören wird. menschen, die natürlich realitätsfern sind und denen eigene Traditionen egal sind, ist diese Entwicklung natürlich genehm oder ganz einfach egal. kopfschüttel!
Ritratto di julian burchia
julian burchia 3 Ottobre, 2014 - 20:56
Sehr gewagte Aussagen die Sie von sich geben. Jedoch verstehe ich nicht worauf Sie hinauswollen. Konstruktive Kritik sieht anders aus. Da werden keine anderen Meinungen niedergetrampelt, da bemühen sich alle Beteiligten sich Gegenseitig zu bereichern durch Gegen- oder Für-Argumente, alternative Vorschläge und neue Perspektiven. Da stellt sich mir die Frage, wenn doch nach Ihrer Meinung alles Blödsinn ist was auf Salto geschrieben wird, warum nehmen Sie sich dann die Mühe einen Kommentar dazu zu schreiben und sich an der Auseinandersetzung zu beteiligen? Dafür kann es zwei Gründe geben, oder Sie fühlen sich in Ihrer Meinung angegriffen und verletzt, weil ein Großteil Ihrer Freunde und Bekannten anders denkt, oder aus reinem Vergnügen, oder wegen beidem. Ich spreche aus eigener Erfahrung wenn ich sage, dass es nicht leicht ist Flüchtlinge bei sich zu beherbergen. Erstens ist es strafbar und zweitens wird man sofort von allen Nachbarn aufgefordert die Person so schnell wie möglich weg zu schicken, sonst würden sie die Polizei holen. Im Flüchtlingszentrum hatten wir auch keinen Erfolg und so musste mein Freund nach Mailand ziehen, um dort sein Glück zu versuchen. Auf jeden Fall hat mir dies sehr deutlich gezeigt wie ungerecht die Welt doch ist. Ein Europäer kann die ganze Welt bereisen, und lebt in Überfluss und Reichtum. Doch worauf stützt sich dieser Reichtum. Seit über 500 Jahren tyrannisieren die Europäer den Rest der Welt. Das ist die Realität!!! Der Kolonialismus hat bis heute kein Ende genommen! Das ist die Realität!!! Kommt dann ein "Ausländer" der auch ein so schönes, priviligiertes Leben haben will, und sich eigentlich nur das zurückholt, was ihm eigentlich, wie jedem Menschen zusteht, nähmlich "Würde", dann kriegt der Europäer Angst von seinem Kuchen etwas abgeben zu müssen. Wer ist hier kriminell? Und wer ist hier realitätsfern? Achten Sie bitte auf Ihre Wortwahl. Währen Sie selbst der Realität ein kleines Stück näher, dann würden Sie mehr Respekt vor solchen Auseinandersetzungen haben. Ich wünsche Ihnen viele Momente die Sie der Realität näher bringen.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 3 Ottobre, 2014 - 21:12
"Seit über 500 Jahren tyrannisieren die Europäer den Rest der Welt. Das ist die Realität!!! Der Kolonialismus hat bis heute kein Ende genommen! Das ist die Realität!!!">>>> Was haben Araber oder Afrikaner mitlerweile getan um sich einen ernsten Staat und ein Wirtschaftsystem zu errichten ? Einfach nichts. SO schauts leider aus. Japaner und Südkoreaner haben vom Westen gelernt und in ihrer Heimat einen anständigen Staat errichtet. Nun warum können das die anderen nicht tun ?
Ritratto di julian burchia
julian burchia 3 Ottobre, 2014 - 21:40
Ich verstehe nicht wikrlich worauf Sie hinaus wollen. Aber bitte: Woher nehmen wir die Überzeugung, dass unsere Form und Vorstellung eines Staates und eines Wirtschaftssystems die richtige ist? Kann es nicht einfach sein, dass "Araber" und "Afrikaner" andere Vorstellungen von einem guten Zusammenleben haben? Fakt ist, dass zahlreiche Länder des "globalen Südens" nicht die Möglichkeit haben stabile Wirtschaftssysteme aufzubauen, aufgrund der Vormachtstellung der westlichen Staaten und deren in die Knie zwingenden Freihandelsabkommen. Sollten Sie an dem Thema interessiert sein, empfehle ich das Buch: Nord-Süd-Beziehungen. Kolonialismen und Ansätze zu ihrer Überwindung. Von Birgit Englert, Ingeborg Grau und Andrea Komlosy 2009. Ist übrigens auch ein spannender Artikel zum Sonderweg Japans enthalten.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 3 Ottobre, 2014 - 22:05
"Woher nehmen wir die Überzeugung, dass unsere Form und Vorstellung eines Staates und eines Wirtschaftssystems die richtige ist?">>>> Das ist doch sehr einfach: wer geht wohin ? sie brauchen nur diese frage zu beantworten...
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 3 Ottobre, 2014 - 22:25
"Fakt ist,....">>> Nein, Fakt ist daß nicht einmal 3 Jahre nachdem die westlichen Streitkräfte von Iraq weggegangen sind, dort von den Einheimischen der ISIS-Staat errichtet worden ist.
Ritratto di tom tuli
tom tuli 2 Ottobre, 2014 - 22:49
langweilig, langweilig, langweilig auf diesem Salto....immer diese ganzen linksradikalen Blogger und Journalisten, die ihre pseudotolerante Wahrheit gepachtet haben wollen in ihrer realitätsfernen kunstwelt, in der sie sich begeben und leben. wo lebt ihr eigentlich? auch im realen leben? manchmal möchte man hoffen, dass auch ihr einmal der "Realität" näher kommt und einmal aus euren tagträumen aufwacht. mir gehen diese ganzen achstudierten, wohlbehüteten, gutverdienenden, in tollen Wohnungen lebenden Akademiker, die modern sein wollen, und deshalb grün denken, essen und handeln, einfach nur mehr auf den geist. geht hinaus auf die straße, tagsüber, nachts, in gewisse viertel und macht die ohren und augen auf. wenn euch die Migranten ja so toll vorkommen, dann nehmt doch bei euch zu hause so viel ihr könnt auf und lasst uns bitte mit euren Belehrungen in ruhe. ich sage immer zu meinen lesbischen Freundinnen, nehmt bei euch zu hause leute auf, nur zu, nehmt muslimische Migranten auf, mal gucken, was die dann zu eurem lesbischen lebenstil sagen, ob sie euch dann auch noch so genehm sind wie zuvor. ;-) ich kenne genug integrierte zuwanderer, und diese respektiere/schätze und achte ich, und den rest sehe ich mit anderen augen, und zwar mit gemischten gefühlen. wer gast ist muss sich anpassen. das gilt für mich, der ich in saudiarabien wohne, wie auch für den Saudi, der bei uns lebt. schluss, aus, basta, da gibt es nichts mehr zu diskutieren.
Ritratto di Nord licht -r
Nord licht -r 3 Ottobre, 2014 - 20:55
könnten kommentare töten, gäbe es hier einige leichen. shame on you.es geht um den menschen, nicht die kultur. der keim von gewalttaten fruchtet am besten auf beispielsweise solchen kommentaren wie hier zu lesen. zum glück ist salto alkoholfrei.
Ritratto di Waltraud Astner
Waltraud Astner 4 Ottobre, 2014 - 18:12
Muss Tom Tuli recht geben. Mit intellektuellem Geschwafel, Kleinreden und Ignorieren ist dem Ausländerthema nicht gedient. Tatsächlich gibt es schon heute und in Zukunft erst recht Probleme, die wir vorbehaltlos anzusprechen haben, weil sie den Menschen unter den Nägeln brennen. Da wäre zunächst die unkontrollierte Zuwanderung zu nennen. Laut geltender Gesetzeslage können nur Menschen um Aufenthalt ansuchen, wenn sie Wohnung und Arbeit nachweisen können. Da es sich bei den Jobs meist um Arbeit im unteren Lohnsektor handelt, kann niemand verstehen, warum ganze Familien hier sind, in denen meist nur ein Mitglied arbeitet (zeitweise), und damit offensichtlich nicht alle versorgen kann. Die Anzahl der arbeitslosen Ausländer soll in die Tausende gehen. All diese Nicht EU Bürger leben auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung und genießen alle Sozialleistungen. Nächstes Problem ist die mangelnde Bereitschaft zu Bildung und Integration. Obwohl es genügend Angebote zum Sprachenlernen gibt, werden diese nicht wirklich genutzt. Kinder, obwohl hier geboren, erlernen die Sprache nur bis zu einem bestimmten Niveau, das einen Besuch der Oberschule nicht ermöglicht. Der Grund dafür ist jener, dass sich die meisten abschotten, sie lassen sich obwohl eingeladen häufig nicht dort blicken, wo andere Familien sich aufhalten und bilden Parallelgesellschaften. Natürlich gibt es auch einige gut integrierte Ausnahmen, die sich aber dann wirklich assimilieren müssen. Das heißt sie müssen sich unserer Lebensweise, unserer Sprache und unseren gesellschaftlichen Gepflogenheiten anpassen. Denn wenn man ihnen schon äußerlich anmerkt, wessen Kultur und Religion sie sich unterordnen (müssen), vor allem die Frauen, dann passen sie nicht in unsere von Aufklärung , Humanismus , Gleichberechtigung .......geprägten Gesellschaft, wo freies Handeln und sich Entfalten die Basis ist und wo sich jeder nach Möglichkeit einbringen soll und kann. Diesen Gepflogenheiten unserer Gesellschaft müssen Migranten, Männer wie Frauen sich vorbehaltlos öffnen. Gezielt zu nennen sind da leider Migranten aus dem muslimisch geprägten Kulturkreis, die oft keinerlei Anknüpfungspunkte finden bzw. suchen. Wenn Einheimische aber merken, dass es den Migranten wirklich und ernsthaft um eine Eingliederung in die Gesellschaft geht, wird ihnen von allen in jeglicher Weise Unterstützung zuteil, habe das oft genug erlebt. Von Ausgrenzung keine Spur . Wenn diese Äußerungen Rassismus sind, dann deklariere ich mich hiermit als Rassistin.
Ritratto di Sabina Frei
Sabina Frei 4 Ottobre, 2014 - 19:03
Zu Ihrem Text eine Frage: wo ziehen Sie die Grenzen „unserer“ Kultur? Ich meine, Sie und ich, wir kennen uns nicht, aber Ihrer Logik folgend dürften wir dieselbe, gemeinsame Kultur haben, weil wir beide Südtirolerinnen deutscher Muttersprache sind. Trotzdem glaube ich aus Ihrem Text ableiten zu können, dass es einige Unterschiede in unserem Kulturverständnis gibt. Daraus folgt eine zweite Frage: in welche Kultur sollen sich MigrantInnen assimilieren? In Ihre oder in meine oder zuerst Sie in meine oder ich in Ihre und dann haben wir eine Einheitskultur, in die dann alle anderen….? PS rund 7,5% der Schülerinnen und Schüler an Südtirols Oberschulen haben keine italienische Staatsbürgerschaft. Bei einem Ausländeranteil an Südtirols Wohnbevölkerung von insgesamt 8,8% und einem wahrscheinlich etwas höheren Anteil an ausländischen Jugendlichen im Oberschulalter (genaue Zahlen habe ich hierzu nicht) lässt sich sagen, dass Jugendliche mit nicht-italienischer Staatsbürgerschaft welche eine Oberschule besuchen im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung in ihrer Altersklasse etwas unterrepräsentiert sind. Wohl kaum aber, dass der Oberschulbesuch eine Ausnahme darstellt.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 4 Ottobre, 2014 - 21:52
" in welche Kultur sollen sich MigrantInnen assimilieren?">>>>>> Migranten und auch die Italiener sollen sich in die (Deutsch)Tiroler Kultur assimilieren. Für die Welschtiroler die hier leben ist es viel leichter, aber alle sollen es tun. Passiert das nicht dann entstehen soziale Fremdkörper (durch freiwilliger ausgrenzung) und das bringt nur Probleme mit sich. Solch ein Phänomen ist klar im Fall der Bozner italiener zu beobachten: sie wollen sich einfach nicht als Tiroler fühlen und machen einfach nichts um solch einen Prozess zu fördern: dadurch bilden sie andauernd einen sozialen Fremdkörper im Land. Das Resultat ist eben der sog. "Disagio" der eben nicht existieren würde wenn ein Assimilationsprozess erfolgreich durchgeführt worde wäre. Also die Situation Südtirols zeigt ganz genau dass die Assimilation eigentlich der einzige Weg ist.
Ritratto di Thomas Kobler
Thomas Kobler 5 Ottobre, 2014 - 02:04
Haben sie sich eigentlich irgendwo den Kopf gestoßen? Die Italiener sollen sich in die Deutsch-Tiroler Kultur assimilieren? Wie sieht das aus? Müssen die dann alle Tirolerhüte aufsetzen, reden wie die Tscheggl und ständig Knödel und Speck essen? Sie sind doch nicht mehr ganz bei Trost, mal im Ernst. Ich sage ihnen mal was: Ihre komischen deutsch-tümmelnden Allmachtsphantasien können sie sich abschminken. In spät. 10 Jahren wird der Ausländeranteil so sehr gewachsen sein, es wird noch viel mehr Mischehen als jetzt schon geben und daraus werden Kinder hervorgehen und ihr sog. "Tiroler" werdet langsam aber sicher aussterben und spätestens in 100 Jahren wird von euch nicht mehr viel übrig sein. Und wissen Sie was das Tolle daran ist? Sie können einfach gar nichts dagegen tun, außer wie Rumeplstilzchen im Kreis springen, der Lauf der Geschichte ist unaufhaltsam und das ist doch auch mal eine tolle Erkenntnis.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 5 Ottobre, 2014 - 10:52
Der arme Thomas: du hast dich doch auch freiwillig ausgegrenzt. Willst auch du andauernd einen sozialen Fremdkörper bilden ? Das muß doch mieß sein. Komm assimilier dich endlich...das geht schon :-D
Ritratto di Thomas Kobler
Thomas Kobler 5 Ottobre, 2014 - 11:19
Ausgegrenzt habe ich mich sicher nicht, viel mehr grenze ich mich freiwillig von so Leuten ab wie Ihnen. Ich werde niemals sein wie Sie und das ist eigtl. ziemlich beruhigend muss ich sagen. Ihnen ist also wirklich nicht ganz klar, mit welchen Begrifflichkeiten Sie hier rumschmeißen und welche Folgen und Auswirkungen die versuchte Assimilation z.B. in der Kolonialzeit hatte.
Ritratto di seven of nine
seven of nine 5 Ottobre, 2014 - 11:47
Von Assimilation haben Sie keine Ahnung. Eine Spezies zu assimilieren, welche die Perfektion verringert, wäre unsinnig.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 4 Ottobre, 2014 - 21:17
frau waltraud astner, ich gebe ihnen völlig recht, dass unsere kulturellen errungenschaften in bezug auf menschrechte und menschenpflichten, die sich aus der aufklärung, humanismus und demokratischen bewegungen kristallisierten, der angelpunkt unserer gesellschaft sind und die es zu lehren, verteidigen und weiterzugeben gilt, ferner eben auch den zugewanderterten personen. allerdings hat uns die aufklärung auch werkzeuge mitgegeben WIE man das tut und besteht weniger aus diesen ständigen, einseitigen schuldzuschiebungen als vielmehr im suchen von lösungen. teilweise sind sie auch schon da, wenn man ihnen endlich mal raum geben würde, statt nur dem fingerzeig. begriffe wie "assimilierung" und ferner "parallelgesellschaften" hingegen sind gefährliche worte, mit denen man unseren freiheitsbegriff vernichten kann und sie werden dazu auch politisch missbraucht. ich will jedenfalls in keinem ort der welt assimiliert werden und meine eigene kultur oder meinen lebensentwurf leugnen, was nicht heisst, dass ich mich anderswo nicht an die gesetze halte. assimilieren und verhindern von parallelgesellschaften bedeutet, man muss chinatown in manhatten und die tiroler dörfer in südamerika verbieten, man muss die amish people, die mormonen verbieten, im weitesten sinne religionsfreiheit abschaffen und alle alternativkulturen verbieten, gewisse rechtspopulistische parteien würden ja das nur allzugerne tun. integration ist auch keine einbahnstrasse, man muss auch auch positive anreize schaffen: sie sehen ja, je mehr migranten in den europäischen grossstädten ignoriert werden, umso mehr probleme entstehen. dass es viel positive unterstützung ausserhalb von den üblichen sozialgeldern gibt, stimmt ja oft nicht: als beispiel, kennen sie in den wohnungsanzeigen in südtiroler medien den "einheimischenschmäh"? man wundert sich dann, wenn migranten in sozialwohnungen wohnen oder findige leute sie in abgewrackten kondominien verbunkern, wo dann natürlich wieder der fingerzeig kommt. ich sehe da nicht die von Ihnen so wichtige und für das wohl der gesellschaft geforderte gleichberechtigung. aufklärung, humanismus, freiheitsbegriffe auf basis unserer menschenrechte bringen nichts, wenn ein grossteil "unser eigenen" leute diese begriffe unserer grundkultur nicht formulieren oder leben können und vielleicht sollte man deswegen schon darüber ein wenig INTELLEKTUELL SCHWAFELN. damit wir sie den zuwanderern auch erklären können.
Ritratto di Waltraud Astner
Waltraud Astner 5 Ottobre, 2014 - 00:05
@Sabrina Frei Wie Sie richtig festgestellt haben, dürften wir eine gemeinsame Kultur haben; woher Sie aber ableiten, dass wir ein unterschiedliches Kulturverständnis haben und ob sich Migranten oder Sie oder ich in die jeweils andere? Kultur zu integrieren haben, weiß ich nicht (intellektuelles Geschwafel?) Zu den Zahlen an Südtirols Oberschulen: Schüler ohne ital. Staatsbürgerschaft können auch solche mit deutscher oder österreichischen Staatsbürgerschaft oder andere EU Bürger sein. Ich bezog mich allerdings (wahrscheinlich zu ungenau erklärt) auf Nicht EU Bürger aus nicht europ. Kulturkreis. Habe auch nicht genaue Zahlen, aber die Beobachtung der Sprachkenntnisse (Deutsch), der Grund- und Mittelschüler (nicht aller), lässt den Schluss zu, dass damit keine Matura zu schaffen ist. @Mateo Taibon An welcher Stelle Sie in meinem Kommentar ein Selbstlob entdecken, erschließt sich mir nicht. Genannte kulturelle Errungenschaften (vielleicht war es dieses Wort, allerdings nicht von mir, sondern von Ihnen erwähnt), waren schlicht und einfach Prozesse, die sich im sog. Abendland abgespielt haben und deren "Ergebnisse" wir heute leben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Absolutismus, Kolonialismus usw. waren ebenfalls Tatsachen und Tadel muss zugelassen werden, wüsste nicht dass ich das negiert hätte. Wir sind anderen weder über- noch unterlegen, unsere Lebensweise ist heute eben diese, nämlich das Resultat bestimmter Prozesse (neutrale Fakten). @Klemens Hacht Habe deutlich geschrieben, dass mit "Assimilierung" NICHT der Verzicht auf eigenen Lebensentwurf oder gar Religion gemeint war, sondern dass man sich der Lebensweise, Sprache , gesellschaftl. Gepflogenheit anpassen sollte. Merkwürdig fand ich den Vergleich mit in sich räumlich abgeschlossenen Alternativkulturen (Amish, Hutterer, Tiroler Dörfer), die sich deutlich von der Situation unserer Migranten unterscheiden. Ob Migranten wirklich in Großstädten ignoriert werden erscheint mir unwahrscheinlich, Tatsache ist aber, dass sich sehr viele hier niederlassen, ohne auch nur im Entferntesten eine Arbeitsmöglichkeit zu haben und trotzdem alle Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Das muss ja soziale Spannungen erzeugen. Jene hingegen, die sich einbringen wollen (Sprache, Schule, Berufsausbildung), haben eine Chance auf qualifizierte Arbeit und Wohnung (soviel zur Gleichberechtigung). Dass ein "Großteil" unserer Leute die Begriffe unserer Grundkultur weder formulieren noch leben können, ist eine starke Aussage.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 5 Ottobre, 2014 - 03:52
@Waltraud Astner es wird schwierig mit den begriffen, wenn man nicht eindeutig definiert, was man damit meint. so können lebensweisen und gesellschaftliche gepflogenheiten vieles bedeuten und es sind auch keine fixen werte. aber was mich wirklich stört, der schwerpunkt der "problemschuld" liegt immer einseitig auf eine personengruppe gerichtet. glauben sie wirklich, dass man mit der haltung spannungen abbaut, dass man lösungen oder positives miteinander findet? wenn es missbrauch von sozialleistungen gibt, dann liegt es in erster linie an den gesetzen, denn "sozialmissbrauch" in dem sinne wie man es den migranten vorwirft, machen auch nichtmigranten. ich habe dazu genügend beispiele im laufe meines lebens kennengelernt. ausserdem werden ad hoc niemanden sozialleistungen nachgeschmissen, es gibt da strenge regeln und verfahren.....wenn sich migranten nicht in die gesellschaft eingliedern und man fordert das, dann muss man dafür anreize schaffen. in wien waren die ca. 25% migranten 30 jahre lang "fremdkörper", weil sie ignoriert worden sind. sie wurden von der politik als gäste betrachtet, von der bevölkerung stets als fremde und diese rolle verinnerlichten sie auch, kurioserweise machte man das ihnen mit klassischem fingerzeig zum vorwurf. sie waren in keinen öffentlichen ämtern, wurden von den medien als sichtbare mitbürger totgeschwiegen, ausser es ging um verbrechen oder ausländerfeindlichkeit. viel zu spät hat die stadt verstanden, was zu tun ist, nämlich, dass man auf die leute zugehen muss, sie mit öffentlichkeitsarbeit anspricht. mittlerweile gibt es, wenn auch immer noch wenig, migranten oder leute mit migrationshintergrund in polizei, politik, medien, ämtern, das gefühl in der gesellschaft ist eindeutig positiver, diesen entwicklungsprozess habe ich selbst miterlebt...dies sind nur minimale einstiegsbeispiele von einem komplexen thema, das man als solches anerkennen muss, wenn man probleme lösen will und sich nicht nur von reinem unbehagen treiben lässt.
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 5 Ottobre, 2014 - 11:01
"in wien waren die ca. 25% migranten 30 jahre lang "fremdkörper", weil sie ignoriert worden sind. ">>>> Nein. Sie bilden einen Fremdköprer weil sie sich freiwillig ausgränzen. Sie verdrehen ständig die verantwortungen.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 5 Ottobre, 2014 - 19:29
sie müssen schon genauer lesen um das ganze zu verstehen, ausgrenzen passiert hier auf dauer auf beidseitigkeit. übrigens sie persönlich grenzen sich mit ihren teilweise recht extremistischen sichtweisen und weltbildern ja auch freiwillig aus, indem sie den bozner italienern ihre identität berauben wollen, als "tiroler" die aktuelle katholische kirche nicht anerkennen, von einem monarchistisch, totalitärem tirol-staatsgebilde schwärmen. nehmen sie für ihre nichtintegration in der modernen südtiroler geselllschaft auch die verantwortung oder kann man das mal ganz wertfrei lassen im sinne pluralisitischer haltungen?
Ritratto di andrew_catalano@alice.it
andrew_catalano@alice.it 5 Ottobre, 2014 - 19:39
Ich fühle mich im Heimatland Tirol natürlich nicht ausgegrenzt auch wenn ich eine spezisfische und sehr traditionelle politische einstellung habe. Aber da sie selbst Tirol als provinziell bezeichnen und sie es notwendig haben in der stark degradierten Garibaldistrasse zu gehen um sich als Kosmopolit zu fühlen und dazu auch noch gegen den Abriss eines Faschistischen Denkmal sind, dann ist es doch klar wie stark sie hier tatsächlich ausgegrenzt sind.
Ritratto di klemens hacht
klemens hacht 5 Ottobre, 2014 - 20:06
gehen sie doch wenigstens EINMAL auf das geschriebene ein und versuchen auch mal was zu verstehen. so hat eine diskussion keinen sinn, guten abend für immer!
Ritratto di Sabina Frei
Sabina Frei 5 Ottobre, 2014 - 11:37
Danke, das ist aber großzügig, dass Sie meine kurzen Ausführungen als intellektuell bezeichnen, da dürfen Sie gern auch dazuschreiben, dass es Geschwafel ist. Und ja, ich bestätige hiermit, dass wir ein unterschiedliches Kultur- und Identitätsverständnis haben, das ist das Ergebnis einer Gegenüberstellung zwischen dem was Sie schreiben und was ich denke. Ich bin Südtirolerin und das heißt für mich mehr, als hier zu leben und deutschsprachig zu sein. Nicht etwas Besseres, sondern mehr. Mehr im Sinne von Carmine Abate, der von einem „vivere per addizione“ spricht. Sie schreiben „Ich bezog mich allerdings (wahrscheinlich zu ungenau erklärt) auf Nicht EU Bürger aus nicht europ. Kulturkreis. Habe auch nicht genaue Zahlen, aber die Beobachtung der Sprachkenntnisse (Deutsch), der Grund- und Mittelschüler (nicht aller), lässt den Schluss zu, dass damit keine Matura zu schaffen ist.“ Die Matura kann in Südtirol auch an einer italienischen Oberschule geschafft werden, passiert auch (http://www.provincia.bz.it/astat/download/JB2013_K5.pdf). Wenn es Ihnen jedoch nicht so sehr um die grundsätzliche Unterstellung der Unfähigkeit von MigrantInnen ging, eine Oberschule zu besuchen, sondern vielmehr darum, dass Mehrsprachigkeit ein Ziel für alle hier lebenden Menschen sein soll (und dass hierfür auch Voraussetzungen zu schaffen sind), dann kann ich Ihnen nur Recht geben. Als letztes würde ich Sie jetzt natürlich gerne fragen, was „nicht-Europäer aus einem nicht europäischen Kulturkreis“ sind? Also wer nun zu Europa gehört und wer nicht und ob Europäer aus einem europäischen Kulturkreis die in Südtirol leben (eher, alle, mehrheitlich) Deutsch können, im Gegensatz zu den anderen? Wenn das zu geschwafelt ist, dann vergessen Sie meine Frage einfach, das passt!
Ritratto di julian burchia
julian burchia 5 Ottobre, 2014 - 17:45
Nehmen wir doch einmal an, es gäbe die Möglichkeit diese Diskussion dahin zu führen, dass alle Beteiligten ernst genommen und verstanden werden und jeder und jede etwas daraus lernen kann. Wie könnte das passieren? Ich glaube zu aller erst müssten alle Beteiligten die Fähigkeit entwickeln die andere Meinung zu verstehen und besonders auch den Versuch starten die Situationen zu erkennen die zu solchen Meinungen führen. Wenn es Leute gibt die sich Sorgen machen, weil ihre Traditionen und ihre Kultur beim aussterben ist, dann ist das genauso ernst zu nehmen, wie die Angst jener Personen die sich um die zunehmenden rassistischen Tendenzen in diesem Land Sorgen machen. Es hat mich viel Überwindung gekostet anzunehmen, dass es Menschen gibt die sich hier um das Aussterben unserer Kultur sorgen. Doch ich glaube es jetzt nachvollziehen zu können. Wenn wir Südtirol mit einem Ureinwohnervolk im Amazonasgebiet vergleichen, dann können wir auf wundersame Weise verstehen wie unterschiedliche Meinungen und Ängste zustande kommen. Auch die Ureinwohner kämpfen um die Aufrechterhaltung ihrer Kultur und sehen im weisen Menschen der mit seinen Maschinen durch den Urwald rattert die unmittelbare Gefahr ihre eigene Kultur zu verlieren. Genauso fürchten Südtiroler den starken Zuwachs von fremden Kulturen die dazu beitragen könnten die eigene Kultur auszulöschen. Es gibt aber sehr wohl bedeutende Unterschiede zwischen Südtirol und dem Urwaldgebiet. Zum einen ist Südtirol ein Land in welchem die Ureinwohner eine bedeutend priviligiertere Position einnehmen als die Zugewanderten. Die Ureinwohner Südtirols sitzen eindeutig am längeren Hebel, da sie es sind die durch eine besondere Autonomie Politik und Wirtschaft gestalten können. Im Urwaldgebiet ist dies anders. Dort kämpfen die Ureinwohner darum ihren eigenen gewohnten Lebensraum zu erhalten. Leider sehr oft ohne Erfolg, da die „Zuwanderer“ mit riesigen Traktoren kommen, alles abholzen und Plantagen errichten, wo kein Platz mehr für das ursprüngliche Leben der Ureinwohner bleibt. Aus diesem Grund würde ich behaupten, dass es keinen Grund zur Panik und Massenhysterie geben müsse, da die Aufrechterhaltung der Südtiroler Kultur eigentlich gesichert ist. Menschen denen diese Werte und Gepflogenheiten wichtig sind kümmern sich seit Generationen, dass traditionelle Feste gefeiert und traditionelle Gerichtet bewahrt und weitergegeben werden. Ob jetzt in den Ballungszentren oder auch am Land mehrere Kulturen auf engeren Raum zusammenleben mag wohl einen leichten Einfluss auf gewisse Menschen nehmen, doch ist die Kultur dadurch noch lange nicht bedroht. In der Zeit der faschistischen Italienisierung war es anders. Dort wurde die Deutsche Sprache verboten und die Südtiroler Kultur ernsthaft angegriffen. Darum verstehe ich auch warum wir Südtiroler so sensibel auf dieses Thema reagieren, doch möchte ich nochmals erwähnen, dass dies heute ganz anders ist und kein Grund zur Sorge besteht. Viel deutlicher zeigt sich mir persönlich die Gefahr durch eine ganz andere Kultur die seit mehreren Jahren auf die schöne Region Einfluss genommen hat. Ich spreche dabei von der Kultur des Massenkonsums, der Ellbogengesellschaft und des kapitalistischen Unternehmertums die uns dazu führten den Bezug zur Natur allmählich zu verlieren und heute unsere wahren Werte ernsthaft gefährden. Aber das ist ein anderes Thema und sollte daher auch an anderer Stelle diskutiert werden. Kommen wir nun zu den Besorgnissen vor zunehmenden rassistischen Tendenzen. Auch diese Angst ist ernstzunehmen. Nur allein die Tatsache, dass unsere Großväter und Großmütter an ihrer eigenen Haut erleben mussten, was kollektive Ausgrenzung und Verfolgung bedeutet, sollte uns dazu bewegen mit viel Respekt und Achtung an dieses Themen heran zu gehen. Selbst die Südtiroler wurden verfolgt und ihre Kultur wurde ernsthaft bedroht. Wollen wir nun das Leid das unsere Großeltern erfuhren auch anderen Menschen antun? Menschen die in vielen Fällen aus Ländern kommen, in denen soziale, politische und wirtschaftliche Instabilität als normal gelten und die selbst nicht für diese Situation verantwortlich gemacht werden können? Wenn wir uns im klaren sind, dass wir nicht um unsere eigene Kultur fürchten müssen, können wir uns auch schrittweise öffnen und – wie im Artikel geschrieben steht – Fremde mit offenen Armen begrüßen. Das sind die wahren Werte die wir eigentlich alle in uns tragen. Nur die Angst, die in uns dominiert, verhindert uns diese Werte zur Geltung kommen zu lassen. Zuwanderer verhalten sich nicht wie der weise Mensch im Amazonasgebiet. Sie kommen nicht mit großen Traktoren und wollen das ganze Land verwüsten und uns unseren Lebensraum nehmen. Sie kommen in den meisten Fällen und nach meiner Einschätzung sehr schüchtern zu uns und sind froh, wenn sie bei uns Arbeit finden, um ihre Existenz zu sichern. Dabei stört es mich nicht, wenn ein Engländer, der bei uns wohnt um vier Uhr Nachmittags ein Teekränzchen macht. Da sehe ich die eigene Kultur nicht bedroht. Und wenn Muslime ihre religiösen Feierlichkeiten öffentlich abhalten könnten, dann würde es mich erfreuen zu erkennen, wie wahrhaftig groß und weise dieses kleine Volk der Südtiroler ist, die fremde Kulturen akzeptieren, wissend, dass es in Zukunft immer noch gleich viele Dorffeste und Kirchtage geben wird. Ich danke von Herzen Sophia Steger für diesen Artikel, der es geschafft hat die Menschen dazu zu bewegen verschiedene Ansichten preis zu geben, um so in der Auseinandersetzung der Realität näher zu kommen. Ist doch egal wenn wir anderer Ansichten sind, nein, eigentlich ist es doch sehr bereichernd. Ich bedanke mich auch bei allen Diskussionsbeiträgen die mich dazu bewegt haben ernsthaft über die Sache nachzudenken. Ich hoffe ihr könnt einiges davon nachempfinden und bin gespannt auf eure Rückmeldungen.
Ritratto di Waltraud Astner
Waltraud Astner 5 Ottobre, 2014 - 20:51
@Sofia Steger Wahrscheinlich ist es so , dass ich ständig missverstanden werde weil ich mich offensichtlich unklar ausdrücke. Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich nur von Dingen spreche, die ich aus Erfahrung kenne. Deshalb kann ich auch nur die Deutschkenntnisse der ausländischen Grund- und Mittelschüler beurteilen, und die sind leider meist nicht so beschaffen, dass es zu einer Matura an einer Oberschule mit deutscher Unterrichtssprache reichen wird. Wie hoch der Anteil an den italienischsprachigen Oberschulen ist, weiß ich nicht. Vielleicht kann man der Meinung sein, dass es ausreicht, wenn Migranten vorwiegend die Matura an italienischsprachigen Oberschulen absolvieren (sofern das stimmt), wenn Migranten aber vorhaben längerfristig in Südtirol zu bleiben, wäre eine gute Kenntnis der deutschen Sprache und der damit zusammenhängende Zugang zu höherer Bildung, zwecks Integration schon wünschenswert, was leider oft nicht der Fall ist. Tatsache ist auch, dass Kinder aus Eu Ländern die deutsche Sprache eher schneller und gründlicher erlernen, als jene z.B. aus Indien oder Pakistan. Warum das so ist? Weil, und jetzt sind wir wieder beim Thema, Sprache vor allem in der Begegnung mit Menschen gelernt wird. Und genau hier hakt es. Wenn Migranten auch alle Angebote z.B. Sprachkurse (die es in großer Anzahl kostenlos gibt) nutzen würden, so hilft das wenig, wenn sie andererseits die alltägliche Begegnung mit den Einheimischen nicht suchen. Wo sich einheimische Familien mit Kindern treffen sieht man Migranten fast nie, auf Kinderfesten, im Schwimmbad, bei Wanderungen, in Museen; man findet sie fast nie in der Musikschule und bei Sportvereinen. Niemand kann da sagen, dass sie ausgegrenzt würden, sie müssen diese Begegnungen selbst suchen. Genau hierin unterscheiden sie sich von Ausländern aus dem restlichen Europa, die die Wichtigkeit von Eingliederung und Spracherwerb meist von selbst verstehen und deshalb auch meist vermehrte Sprachkompetenzen aufweisen, was sich auf die Schullaufbahn auswirkt. Dass Migranten aus nichteuropäischen Ländern grundsätzlich einen anderen Zugang zu Bildung und gesellschaftlichen Gepflogenheiten haben ist klar. Gerade deshalb sollten sie auch die Ratschläge von Lehrern, Sozialbetreuern usw. annehmen, die sie bei der Integration unterstützen und die meist große Überzeugungsarbeit leisten, leider in vielen Fällen ohne Erfolg wie ich aus eigener Beobachtung weiß. Es stimmt also nicht, dass Migranten in Südtirol grundsätzlich abgelehnt werden (von den Südtirolern, die jeder Diversität abgeneigt sind), nein jenen denen es ernst ist, denen stehen alle Türen offen, die werden von Einheimischen wohlwollend unterstützt. Leider ist das bei zu wenigen der Fall. Was die meisten Südtiroler am meisten stört ist deshalb nicht so sehr die tatsächliche oder vermeintliche Gewaltbereitschaft von Ausländern, sondern das nicht wegzuleugnende Einwandern in die Sozialsysteme ohne Willen zu Integration, wobei hier auch die Gesetzeslage ausschlaggebend ist.
Ritratto di Name Nachname
Name Nachname 6 Ottobre, 2014 - 20:20
Ich kann Ihren Kommentar teilweise bestätigen. Ich anderseits kenne sehr viele Fälle in denen Lehrpersonal mit Erfolg viel zur Integration beigetragen haben und diese einheimische Lehrer, die sich stets bemühen und einen Löwenanteil zur Inklusion und Integration beitragen, werden mMn nicht genügend geschätzt. Ich bin solchen Lehrern zu großen Dank verpflichtet.
Ritratto di Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 6 Ottobre, 2014 - 11:14
Das Thema ist sehr komplex und man muss sich sehr klar ausdrücken, damit die Leser das Geschriebene wahrnehmen und nicht das, was sie selbst hineininterpretieren. Grundsätzlich hat eine Gesellschaft durchaus das Recht selbst zu entscheiden, wen sie in ihre Gemeinschaft aufnehmen will und wen nicht. Ich kann ja auch nicht hergehen und von jemandem verlangen, mich ohne Gegenleistung zu bewirten. Die aktuelle Einwanderungspolitik ist aus mehreren Gründen reformbedürftig. Die Zugangskriterien für Einwanderer in den Arbeitsmarkt sind ein Witz. Wenn man jemanden ins Land lässt, muss er auch arbeiten dürfen, alles andere ist zum Scheitern verurteilt. Im Bereich der Einwanderung gibt es einen Bürokratiemoloch. Ein Beispiel aus Graz: Ein Einwanderer mit psychiatrischer Erkrankung darf nicht abgeschoben werden, weil er krank ist, er darf aber auch nicht behandelt werden, da er nicht lebensbedrohlich krank ist und nicht versichert ist. Solch absurde Situationen gibt es auch in anderen Bereichen. Ein weiterer Punkt sind die Wohlfahrtssysteme. Diese sind wie wir alle wissen massiv reformbedürftig. Salopp könnte man sagen: Gäbe es kein öffentliches Sozialsystem, gäbe es auch keine (ausländischen) Sozialschmarotzer mehr. In dieser provokanten Aussage liegt aber viel Wahrheit: Der arbeitende Familienvater ärgert sich natürlich, wenn die Kinder eines arbeitslosen Einwanderers annährend denselben Lebensstandard haben. Gleichzeitig ärgert sich der Einwanderer darüber, auf Wohlfahrt angewiesen zu sein, denn nichts wäre ihm lieber, als aus eigener Kraft seine Kinder zu versorgen. Worauf ich hinaus will: Dass unter den aktuellen Rahmenbedingungen viel böses Blut entsteht, ist nachvollziehbar. Wir können die Menschen und ihre Emotionen nicht ändern, wir können aber die Rahmenbedingungen so verändern, dass ein Miteinander leichter möglich ist. Ich selbst bin auch kein Fan von „Multi-Kulti“ allerdings habe ich Respekt vor anderen Menschen und anderen Kulturen. Jeder soll so leben, wie er es für richtig hält. Das ist auch der Unterschied zu „links-grünen“ oder gar „öko-faschistischen“ Gedankengut: Wer nichts mit fremden Kulturen zu tun haben will, gehört nicht zu einem „Informations-, Aufklärungs- und Sensibilisierungswochenende im Haus der Solidarität zwangsverpflichtet“, sondern auch er verdient Respekt, solange er die Rechte Anderer nicht verletzt.
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