Snohetta/Sonaar

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Benko

Lockvogel Virgl

Nicht nur Bozens Zentrum, auch der Hausberg der Landeshauptstadt könnte dank René Benko aus dem Tiefschlaf geküsst werden: Botschaften und Bilder des Virgl-Wettbewerbs.
Di
Ritratto di Susanne Pitro
Susanne Pitro10.07.2015

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Busbahnhofareal

René Benko kauft den Virgl

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Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 10 Luglio, 2015 - 18:18
Hätte man von Anfang an mit ein wenig Charakter und Entschlossenheit mit Benko gehandelt, dann wäre man soweit gekommen dieses Projekt als verpflichtend für die Abgabe des Parks vor den Bahnhof zu machen. Mit den jetzigen bozner Stadtrat, wird aus der ganzen Sache sowieso nichts.
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 10 Luglio, 2015 - 18:52
dafür lässt man dann das Viertel weiter vor sich gammeln! Ganz toll!
Ritratto di Werner Heiss
Werner Heiss 11 Luglio, 2015 - 09:01
Ein int. Kongresszentrum als alternative würde wesentlich mehr Synergien nutzen und Visionen für die Stadt und das Südtirol eröffnen. Auch ein Bauprojekt, dass sich in den Kontext der Geschichte von Bozen und seines Umfeldes integriert wäre eine wohltat für die Stadt. Nicht so ein beliebiger und austauschbarer Entwurf. Das Südtirol hat viele äußerst gelungene Beispiele, wie modern Architektur sich in Geschichte und Landschaft integrieren kann.
Ritratto di Rita Barbieri
Rita Barbieri 11 Luglio, 2015 - 08:50
Der Titel dieses Artikels ist schon vielsagend. Herr Renzler, warum sind Sie so dagegen? Wenn Sie ein Grünen-Heimatpfleger sein sollten, hätten Sie sich schon eher für die Erhaltung des Virgl einsetzen können. Morgen, Sonntag, haben Sie auch noch die Gelegenheit dazu , dort schon alles mal zu entrümpeln. Vielleicht kann Ihnen dabei der langjährig untätig gewesene Virgl-Beauftragte helfen.
Ritratto di Bita Rarbieri
Bita Rarbieri 12 Luglio, 2015 - 15:29
Ganz richtig! Das ist alles Schuld von diesem Benedikter!!! Da brauchen wir auch erst gar nicht auf die Investoren schauen, die dort ihren Privatbesitz veröden lassen, nur um später mit dem Geld der Gemeinde den Virgl "aufwerten" zu können und dabei ein großes Geschäft machen wollen. Das ist nur Propaganda! Schuld ist einzig und allein der "Virgl-Beauftragte"! Ich weiß das!
Ritratto di Massimo Mollica
Massimo Mollica 11 Luglio, 2015 - 10:18
Curioso. Io dalla BONIFICA di via Garibaldi e Alto Adige,da quello bellissimo progetto del Virgolo ci vedo solo delle opportunità, mentre molti ci vedono Benko! Lascio ai lettori capire chi sta vedendo il dito e chi la luna! Se la città potesse scegliere questi lavori sarebbero già terminati. Ma purtroppo alcuni interessi vincono la volontà popolare! Peggio per voi!
Ritratto di Bita Rarbieri
Bita Rarbieri 12 Luglio, 2015 - 15:31
Bravo, perchè il punto è proprio quello: NOI siamo il popolo e gli altri non contano. Quelli contrari non dovrebbero neanche avere diritto di voto perchè vogliono solo il regresso!
Ritratto di Massimo Mollica
Massimo Mollica 14 Luglio, 2015 - 14:11
Non fai ridere...e se ci fosse il referendum rideresti ancora di meno.
Ritratto di Alfonse Zanardi
Alfonse Zanardi 11 Luglio, 2015 - 19:04
Frage mich ob - abgesehen vom Bling-Bling der Renderings - der Virgl wirklich ein Ort wo man so gern hingehen will. In der Regel ist es dort eher zugig, düster bis antrisch, höchstens im Hochsommer ist man manchmal dorthin geflohen.
Ritratto di Lorenz Brugger
Lorenz Brugger 14 Luglio, 2015 - 10:23
gute Frage... Wurde hier denn wirklich analysiert, wie und in welcher Form der Virgl aufgewertet werden kann oder sind es einfach nur Bilder, die den Leuten einen "neuen Virgl" schmackhaft machen sollen, um am Ende auch dem Kaufhaus-Projekt mehr Akzeptanz zu verleihen und eine Attraktion mehr für das EKZ zu schaffen? Diese Renderings sehen leider genau danach aus. Sie treffen keine verlässliche Aussage über die Qualität der Räume, Raumprogramm und Funktion des Gebäudes in der Landschaft (das ist für den Virgl eine äußerst wichtige und in den Bergen grundsätzlich auch immer eine sehr diffizile Fragestellung) und werfen mit Wörtern um sich, die sich in meinen Augen mit den Bildern widersprechen: "sanfte Aufwertung" hat nichts mit diesem geschwungenen, durchaus dynamischen Form des Siegerprojektes zu tun, das sich ganz gehörig von der Landschaft abhebt und völlig neue, sehr starke Akzente setzt, von sanft kann aber keine Rede sein, die beiden Stationen heben sich ab und wollen herausstechen: solche Entwürfe können nie sanft sein, das wäre ein Widerspruch. Das einzig Erkennbare ist eben dieser Eyecatcher-Effekt, den Entwürfe von den Berühmtesten ihrer Zunft, wie Zaha Hadid, Coop Himmelb(l)au und Snohetta, grundsätzlich aufweisen: man kann solche Entwürfe auch als Ego-Architektur bezeichnen. Warum? Weil solche Formen meist beliebig sind und Parametern folgen, die sich an jedem Ort anwenden lassen. Daraus entstehen dann gerne gewollt auffällige Formen, die in ihren Proportionen und ihrer Ausformung durchaus überzeugen, jedoch den viel zitierten "genius loci", und den hat der Virgl zweifellos!, gänzlich vernachlässigen. Man sieht den Entwürfen an, dass sie stark auf eine Selbstdarstellung reduziert worden sind, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ob das dem Virgl und der Stadt Bozen überhaupt gerecht wird, ist eine Frage, die man nicht einfach so beantworten kann. Eines ist aber immer wieder zu beobachten und für das heutige Architekturgeschehen auch immer mal wieder bezeichnend: Effekthascherei ist oft nicht mehr als eben genau das: Effekthascherei...
Ritratto di Werner Heiss
Werner Heiss 14 Luglio, 2015 - 13:37
Ich habe gerade Ihren Beitrag „Busbahnhof: eine Annäherung“ gelesen. Ein sehr qualifizierte Analyse der jetzigen Situation und Probleme der ich Grundsätzlich nur zustimmen kann. Ich möchte zu Ihren Aussagen nur noch einige weitere Sichtweisen eröffnen. Zum Virgl haben Sie mit allen Ihren Aussagen recht und würde ich in vielen Fällen auch nichts dagegen sagen. Es ist aber auch zu berücksichtigen, dass man sehr wohl auch mal architektonische Akzente setzen kann die das Ego von dem Planer widerspiegeln darf. Das wurde früher mit den Burgen auch gemacht. Man wollte klare Präsenz ausstrahlen. Auf einem Berg als gestalterisches Objekt mit einer Aussage für mich zulässig. In einer Stadt sieht es da wieder ganz anders aus. Aber auch da kann man wenn es ins gesamt Bild passt, Akzente setzen. Es ist auch Ausdruck unserer heutigen Zeit die ein Spiegel der Gesellschaft ist und seine Daseinsberechtigung hat und irgendwann auch ein Teil der Geschichte wird. Beim Bushof kommen sehr unterschiedliche Themenbereich zusammen, die meiner Ansicht nach auch zuerst mal gesondert zueinander Analysiert werden sollten und dann eine Strategie entwickelt werden wie man sie zusammen führt. Der Masterplan wurde ja anscheinend erstellt. Ich kenne Ihn nicht und will mich darum auch dazu nicht äussern. Was die Entwicklung des Areal um den Bushof anbelangt, möchte ich auf die Stadtdebatte „Berlin Mitte“ hinweisen. Eine sehr innovativer und Bürgernaher Prozess der zeigt auch Kommunen sind lernfähig und können aus den begangenen Fehlentwicklungen lernen und Verbesserungen einleiten. Es ist im Kern eine Debatte darüber, wie man mit den kulturellen Erbe der Stadt umgeht und die Zukunft gestaltet. Ein wirklich spannender Prozess, den ich mit viel Interesse verfolge, da sehr gegensätzliche Sichtweisen und Geschichtliche Umbrüche darin enthalten sind. In einigen Punkten verzettelt man sich nach meiner Ansicht aber mal schauen was am Ende entsteht. Bei dem Projekt Benko müsste auch die Frage, wie der Einzelhandel in Zukunft aussieht, gestellt werden. Vor allem bei einem Kaufhaus. Diese Fragestellung macht für das Südtirol, auch ohne das Kaufhaus, Sinn. Die ganze Branche ist im Umbruch und es entstehen viele Risiken und Chancen. Wer jetzt eine Bewusstsein dafür schafft kann sich positionieren und Arbeitsplätze generieren. Das Südtirol hat die Voraussetzungen um für Italien eine zentrale Position einzunehmen. Man muss sie nur sehen und daran arbeiten. Was man sich bei Benko auch mal genauer anschauen sollte ist seine Strategie. Benko ist ein Finanzinvestor und so agiert er auch. Was hat er bis jetzt bei Karstadt gemacht. Er kauft und verkauft. Es wurden die rentablen Teile herausgelöst und verkauft. Zuletzt wurde versucht Karstadt mit Kaufhof zu fusionieren, was nicht gelang. Also er macht das was jeder Finanzinvestor macht. Aufteilen, fusionieren und Abbauen. Bis heute besteht kein wirklich tragfähiges Konzept für Karstadt. Vor kurzen musste eine Stadt einspringen, dass das Kaufhaus nicht geschlossen wurde und die Innenstadt verödet. Kaufhäuser sind nicht unbedingt Geschichte. Es kommt sehr auf die Lage und Konzept an. Dafür muss man sich aber mit den verschiedensten Akteuren und Themen auseinandersetzen. Dass das ein Finanzjongleur kann bezweifle ich stark und bis jetzt hat Benko den Beweis auch nicht erbracht, dass er es ändern kann oder will. Das gute an dem Projekt ist, es entstehen kurzfristig Arbeitsplätze und Investitionen. Ob es längerfristig nicht wieder zu genau der gleichen Situation führt wie jetzt steht auf einem anderen Blatt. Wie viel schaden an den bestehenden Strukturen angerichtet wurde auch.
Ritratto di Lorenz Brugger
Lorenz Brugger 14 Luglio, 2015 - 14:57
Die Diskussion über das Kaufhaus in Bozen ist ja schon seit geraumer Zeit im Gange, leider wird sie aus meiner Sicht extrem politisiert und es wird nur noch über Abstimmungen, persönliche Positionen, parteipolitische Abrechnungen und Schuldzuweisungen zwischen den mittlerweile doch recht vielen Akteuren geredet. Die Diskussion ist längst über das Thema hinaus geschossen, was denn eigentlich eine Aufwertung dieses Areals sein soll und wie so etwas konkret aussehen soll. All ihre Aussagen zu Benko und zum Kaufhaus wurden ja bereits mehrfach in irgendwelchen medialen oder tatsächlichen Diskussionsrunden und unzähligen Internetforen durchgekaut... Ohne ernsthaft über die Sache zu reden. Es ging irgendwann nur noch darum, wer nun der Böse und wer der Gute ist und wer Recht bzw. Unrecht hat. Eine widerliche Entwicklung, die sich leider bei vielen Themen aktuell auch in Europa widerspiegelt... Zum Virgl: Ich bin völlig ihrer Meinung: architektonische Akzente sind mitunter zu befürworten und dort, wo diese Sinn machen, ob Stadt oder Land, Solitärgebäude oder im Bestand, bin ich der letzte, der einen mutigen Entwurf missbilligt. Es kommt aber darauf an, ob er nachvollziehbar ist. Man soll mich nicht falsch verstehen, aber mein Credo setzt einfach wo anderes an: Ich gehe nicht davon aus, einen Eyecatcher haben zu wollen, sondern ich gehe von dem Ort aus. Dieser erzählt einem, sofern man sich mit ihm tiefergehend und umfassend auseinandersetzt, was er städtebaulich & architektonisch verlangt oder eben auch nicht. Daraus ergeben sich meist schon die Anforderungen und mitunter auch die Nutzungsanforderungen, wenn man diese im Vorfeld nicht bereits bewusst festgelegt hat. Ich weiß nicht, wie es hier abgelaufen ist, jedoch, so wie diese Entwürfe sich präsentieren (wohlgemerkt, man kennt ja nur diese Renderings), bin ich der Meinung, dass hier nicht der Ort im Mittelpunkt stand, sondern die Funktion als Eyecatcher. Leider tendiert man heutzutage immer mehr dazu, etwas Außergewöhnliches haben zu wollen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was denn wirklich sinnvoll ist. Dadurch entstehen seelenlose, aufgeblasene, meist sehr aufwändige und sehr teure Gebäude, die dann zwar in allen möglichen Zeitschriften und Büchern veröffentlicht werden, dem eigentlichen Ort aber hauptsächlich Schaden zufügen. Der Virgl gehört wieder angebunden an die Stadt und er soll auch wieder ins Bewusstsein geholt werden, das steht für mich außer Frage. Das Problem ist hier aber wieder einmal ein grundsätzliches: wie kann es sein, dass ein privater Investor einen öffentlichen Raum für sich in Anspruch nimmt und ihn kaufen kann? Wie kann es sein, dass eine Stadtregierung so einen Raum, der von öffentlichem Interesse ist, einfach vergisst und abstößt?
Ritratto di Werner Heiss
Werner Heiss 15 Luglio, 2015 - 08:55
Ich gebe zu, ich verfolge die Diskussion zum Kaufhaus erst seit etwa einem halben Jahr. Obwohl ich Südtiroler bin war mein Augenmerk die letzten Jahre auf andere Regionen in der Welt gerichtet. Im Moment verfolge ich aber Interessen in Italien und den anderen Alpenländer bei den das Südtirol einen Rolle spielt. Was Sie über das Verhalten der Akteure im Südtirol und bei den Entwicklungen in Europa schreiben ist Gesellschaftsverhalten in all seinen Facetten, wie man es in der ganzen Menschheitsgeschichte verfolgen kann. Und je schlechter die Zukunftsaussichten und knapper das Geld wird, desto heftiger werden die Grabenkämpfe. Alleine über diese Problematik bei Projekten ließen sich ganze Bücher schreiben. Die Positionen sind festgefahren soviel habe ich mitbekommen, das lässt in der Regel auch keine sachliche Diskussion mehr zu. Darum habe ich auch den Vorschlag mit dem Kongresszentrum eingeworfen. Es würde meiner Ansicht nach dem Südtirol weit mehr Potential für einen wirtschaftliche Entwicklung bieten als ein Kaufhaus. Auch müsste man mit diesem Projekt weit mehr Grundsatzfragen angehen. Und damit man nicht gleich wieder in einen Stellungskrieg verfällt, habe ich die Stadtdebatte „Berlin Mitte“ erwähnt. Das geht genau diese Problematik an. Es ist vermutlich auch kein Zufall, das das Projekt einen Schweizerin leitet. Es geht hier darum einen Konsens zu finden. Ich habe einige mal auch gelesen, dass es Befürworter einer direkten Demokratie im Südtirol gibt. Das funktioniert nur ansatzweise, wenn man einen Kultur dafür entwickelt. Eben einen Konsens. Zum Virgl Projekt schreiben Sie: “Dadurch entstehen seelenlose, aufgeblasene, meist sehr aufwändige und sehr teure Gebäude, die dann zwar in allen möglichen Zeitschriften und Büchern veröffentlicht werden, dem eigentlichen Ort aber hauptsächlich Schaden zufügen.“ So ist genau unsere Zeit und damit genau im Zeitgeist. Somit haben Sie für mich auch manchmal eine Berechtigung obwohl ich sonst auch Ihrer Meinung bin. Dass Privatinvestoren solche Projekte realisieren, damit habe ich kein Problem. Was aber nicht passieren darf, dass da wo ein öffentliches Interesse besteht die Kommunen/Staat die Zügel aus der Hand geben.
Ritratto di Lorenz Brugger
Lorenz Brugger 15 Luglio, 2015 - 10:36
Auch ich bin der Meinung, dass ein Kongresszentrum wahrscheinlich mehr Sinn für Bozen machen würde, als ein Einkaufszentrum, auch wenn hierfür erst einmal der Beweis geführt werden müsste. Nach kurzer Recherche über das Projekt "Stadtdebatte Berlin Mitte" erscheint es mir als ein umfangreiches Bürgerbeteiligungsprojekt. Finde ich gut, macht in Berlin auch Sinn es auf ein kleineres Teilgebiet zu beschränken. Auch habe ich den Eindruck, dass Deutschland aus seinen Fehlern der letzten Jahre (Stuttgart21, Flughafen Berlin, Elbphilharmonie, allesamt reale oder realistische Desaster!) lernt und vermehrt auf Bürgerbeteiligung setzt, nur so kann heute die Akzeptanz von Veränderungen in der Stadt auch gesellschaftlich auf einem guten Fundament basieren. Früher war das anders... Nun, so etwas wird in ähnlicher, vielleicht nicht ganz so umfangreicher Art, vor allem in ISEKs (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) eingebaut. Tatsächlich habe ich so etwas für Bozen einmal vorgeschlagen und bin immer noch der Meinung, dass neben dem Masterplan so etwas der Stadt gut tun würde. ISEKs bestehen aus weit mehr als einer Bürgerbeteiligung, auch weil diese Form der Stadtentwicklung nie umfassend ist, sondern immer schon eher ins Detail geht. Es braucht aus meiner Erfahrung wesentlich mehr, um eine Stadt gut zu entwickeln. Mehr zu ISEKs: http://www.brd.nrw.de/planen_bauen/staedtebaufoerderung/service/Integrierte-Staedtebauliche-Entwicklungskonzepte_Arbeitshilfe-des-BVBS-2013.pdf Und hier ein Link zum ISEK in Nürtingen, das aus meiner Sicht äußerst gut gelungen ist und auch erst vor ein paar Wochen beendet wurde: https://www.nuertingen.de/nuertingen-fuer-alle/bildung-leben/bauen-umwelt/stadtentwicklung/stadtentwicklungskonzept/ zum Virgl: richtig, das ist der Zeitgeist, zumindest für jene Architekturen, die auf Biegen und Brechen herausstechen wollen. Es ist ja eigentlich so, dass der Großteil unserer gebauten Umwelt aus no-name Standard Bauten besteht. Aber das ist ein anderes Thema. In der Folge stellt sich mir aber die Frage: Müssen Stadtplaner und Architekten diesen Zeitgeist hinnehmen und baulich reproduzieren oder sollten sie nicht vielmehr z.B. in der Tradition des Bauhauses Anfang des 20. Jahrhunderts, versuchen, durch ihre Tätigkeit einen inhaltsgeladenen Diskurs darüber anzufachen und Entwürfe präsentieren, die dies unterstützen? Ich erinnere an das Centre Pompidou, das eine Gesellschaftskritik so stark verkörpert wie kaum ein anderes Gebäude in der jüngeren Architekturgeschichte. Nun, vielleicht mögen alle diesen Zeitgeist, ich kann und will aber nicht daran glauben und meine Tätigkeit als Architekt zeigt mir auch, dass es nicht so ist. Der herrschende Zeitgeist ist keine Berechtigung, solch belanglose Entwürfe zu zeichnen und zu präsentieren. Aber das ist vielleicht auch nur meine Meinung.
Ritratto di Alfonse Zanardi
Alfonse Zanardi 14 Luglio, 2015 - 14:34
Danke Herr Brugger für ihre Antwort, bitte schreiben sie wieder mal einen Beitrag hier auf salto.
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