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Suedtirolfoto.com/Othmar Seehauser
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Kritik wird immer lauter

Südtiroler Landwirtschaft - Quo vadis?

Die Privilegien zugunsten der Landwirtschaft haben schon längst ihre Existenzberechtigung verloren. Umweltprobleme und Flächenkonzentrationen fordern ein Umdenken.
Un contributo della community di magda baur18.09.2016
Ritratto di magda baur

Die Kritik an der Südtiroler Landwirtschaft wird immer lauter. Umweltprobleme, aber auch das Höfegesetz stehen im Mittelpunkt der Kontroverse.

Die Neue Südtiroler Tageszeitung von diesem Wochenende bringt einen Aufmacher, der landesweit zu Aufsehen geführt hat. Wenn das zutrifft, was hier kolportiert wird, dann ist die Südtiroler Obstwirtschaft zutiefst krank: Es wird von „detaillierten Gerüchten zu Pestizidrückständen und Verkaufsstopps“ gesprochen, von „Gerüchten, die bedenkliche Ausmaße annehmen“ und vom Ausschluss von Bauern von Versteigerungen, weil Südtiroler Ware nicht in Ordnung war“. Für die VOG ist hingegen „alles im grünen Bereich“.

Was ist wahr? Selbst wenn diese Gerüchte übertrieben sein sollten, dürfen wir uns nichts vormachen: Die Südtiroler Obstwirtschaft steuert auf eine radikale, sehr gefährliche Fehlentwicklung zu. Das kleine Land Südtirol ist das größte geschlossene Apfelanbaugebiet Europas, das viertgrößte der Welt und produziert  jährlich über eine Million Tonnen Äpfel – unter enormem Einsatz von Chemikalien, Kunstdünger, Pestiziden. Die Produktion erfolgt unter Zuhilfenahme von Arbeitskräften, die primär aus Osteuropa  geholt werden und die Ware wird dann auf einen Weltmarkt geworfen, der diese Mengen kaum mehr verkraften kann, sie im Grunde nicht braucht. Zurück bleibt ein ausgelaugtes Land mit Monokulturen, einer verarmenden Flora und Fauna und mit Rückständen in der Umwelt, deren Langzeitwirkungen nicht absehbar sind. Cui bono?

Kein Zweifel: Es gibt eine kleine – und immer kleiner werdende – Bauernkaste, die von diesem Produktionssystem enorm profitiert. Aber auf Kosten der Allgemeinheit? Die weitgehende Steuerbefreiung der Bauern ist eine Zumutung, ebenso das Förder(un)wesen, das in diesem Bereich aufgebaut wurde. Wobei schon klar unterschieden werden muss (und diese Unterscheidung wird – nicht von ungefähr – gerade an den Schaltzentralen der Bauernschaft nicht gewollt) zwischen Berg- und Obstbauern. Eine Förderung der Berglandwirtschaft ist durchaus zu rechtfertigen, jene der Obstwirtschaft im Tal – an die der Großteil der Förderungen fließt – nicht im Mindesten.

Man muss sich schon die grundsätzliche Frage stellen: Wieso sollen Einkommen von hunderttausenden von Euro jährlich steuerfrei bleiben? Es wäre ein Leichtes, die Genossenschaftsabrechnungen heranzuziehen und die unsägliche Katasterbesteuerung mit ihren lächerlichen Katasterwerten aufzugeben. Ich kenne Obstbauern, die jährlich über 100.000 € netto einnehmen und laut Kataster nicht einmal 2.000 € verdienen.

Aber das Privilegiendickicht zugunsten der Bauern reicht noch viel weiter: Weshalb sollen Bauern von den baurechtlichen Vorschriften ausgenommen sein und im Grünen Luxusvillen – mit hohen Landessubventionen – bauen dürfen, wenn sie einen Hof schließen und dort eine neue Hofstelle errichten?

Stichwort „geschlossener Hof“ (auf das ich schon andernorts eingegangen bin): Wie kann ein derartiges mittelalterliches Institut in einer modernen Rechtsordnung noch Bestand haben? Das zu einer faktischen Enterbung der „weichenden Erben“ führt (auch wenn diese Bezeichnung in einem neuen euphemistisch formulierten Höfegesetz nicht mehr verwendet wird) und damit in diametralem Gegensatz zum Gesamtsystem der italienischen Erbrechtsordnung steht, die immer mehr punktuelle Gleichbehandlung aller Erben einfordert? Man muss sich das einmal klar vor Augen führen: Die Südtiroler Landesgesetzgebung gewährt Privilegien und – mit Steuergeldern finanzierte – Zuschüsse, damit auf legalem Wege eine Enterbung durchgeführt und eine weitere Vermögenskonzentration in der Landwirtschaft erreicht werden kann. Dabei wird das genaue Gegenteil von dem erreicht, was das Höfegesetz zu fördern vorgibt, nämlich den Schutz der bäuerlichen Existenz: Die ständig wachsende Konzentration von Grund und Boden in geschlossenen Höfen führt dazu, dass es immer weniger frei handelbare Grundflächen gibt, die von tüchtigen Jungbauern mit kleineren Höfen zu erschwinglichen Preisen gekauft werden können.  Tatsächlich geht die Entwicklung hin zu Großbetrieben, die von ausländischen Arbeitskräften bewirtschaftet werden, während heimische Kleinbauern einen anderen Beruf wählen müssen. Und das hat auch weitere unmittelbare Folgen für die Umwelt: Es gibt in der Südtiroler Landwirtschaft einige Beispiele von Bauern, die auf ökologische Landwirtschaft umgestellt haben. Es sind dies überwiegend Kleinbauern, da sich ein Großbetrieb in dieser Form nicht bewirtschaften lässt. Der Großbetrieb produziert standardisierte, lange haltbare Ware für einen übersättigten Weltmarkt. Und eine professionelle PR-Maschinerie gaukelt uns vor, dass all diese Privilegien und Subventionen dem Erhalt einer die Umwelt schützenden Bauernschaft dienen. Es ist Zeit zum Aufwachen!

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Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 20 Settembre, 2016 - 17:45
Es war schon lange ruhig um das Thema hier auf Salto, ob Frau Baur der eine oder andere Traktor auf der Straße gestört hat? ;-) Ich kann ja den einen oder anderen Punkt hier zustimmen, aber so dramatisch katastrophal schlecht wie hier beschreiben ist die Lage wohl doch nicht. Und wie schon oft hier gesagt: alles schlecht reden und (nur?) die konventionell anbauenden Obstbauern als Bösewichte abzustempeln, bringt uns bei der Diskussion nicht weiter.
Ritratto di Martin B.
Martin B. 21 Settembre, 2016 - 03:16
Ja, tut mir leid, aber der Artikel wirkt sehr beeinflusst von persönlichen und subjektiven Gefühlen... Das Problem der weichenden Erben löst sich bald von allein, nämlich durch die sinkende Kinderrate *Achtung leichter Sarkasmus*
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 21 Settembre, 2016 - 08:55
Wie man hört, tragen auch die Spritzmittel in der Obstwirtschaft zur "sinkenden Geburtenrate" bei (Achtung, leichter Sarkasmus).
Ritratto di Martin B.
Martin B. 22 Settembre, 2016 - 00:53
Haha, LOL. Der war gut repliziert. Jaja, Probleme haben wir. Anderswo lese ich wieder Kinderlosigkeit in der Ersten Welt soll belohnt werden (ersonnen durch sogenannte Weise die die Wirkung ihrer Weisheiten wohl nie spüren würden und China und die Ein-Kind-Politik offiziell sicherlich schrecklich finden). Die Aufsplitterung oder eher schon Pulverisierung unserer gemeinsamen gesellschaftlichen Ziele nimmt erschreckend an Fahrt auf...
Ritratto di Martin B.
Martin B. 25 Settembre, 2016 - 00:24
Hier ein Nachtrag zum wissenschaftlichen Hauptverdächtigen reduzierter Spermienproduktion: pharmazeutische Östrogene, im spezifischen Ethinyl estradiol (EE2), ein Hauptbestandteil von Antibaby-Pillen schädigt die männlichen Reproduktionsorgane. https://www.theguardian.com/environment/2012/jun/02/water-system-toxic-contraceptive-pill
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 21 Settembre, 2016 - 07:26
Ist es auf Salto zulässig dermaßen viele Falschmeldungen zu machen und diese mit Unterstellungen und eindeutigen Falschaussagen zu untermauern? in diesem Artikel sind so viele Unwahrheiten enthalten dass es Tage dauern würde auf diese in allen Einzelheiten einzugehen. Das hat mit Sachlichkeit gar nichts zu tun sondern mit persönlichem Groll gegen den Bauernstand.
Ritratto di F. T.
F. T. 22 Settembre, 2016 - 00:04
Übertreiben Sie doch nicht so. Tage wird es sicher nicht brauchen.Aber anstatt die Frau Baur der Falschaussagen zu bezichtigen, ohne den geringsten Gegenbeweis zu bringen, könnten Sie ja ganz einfach die paar Argumente (Pauschales Steuersystem, mit Butterbrot weichende Erben etc.)die sie bringt widerlegen . Bringen Sie sachliche Fakten und nicht frei erfundene Beschuldigungen. Ich bin gespannt.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 22 Settembre, 2016 - 14:11
Das Pauschalsystem in der Landwirtschaft ist wesentlich für das Überleben der Klein und Kleinstbetriebe. Großbetriebe finden Sie im Normalsystem. Das Butterbrot der Weichenden ist gleich groß wie das Butterbrot des Hofübernehmers, denn auch dem Hofübernehmer steht nur der Ertragswert zur Verfügung (welchen er durch die Weiterbewirtschaftung des Hofes erarbeitet) zur Verfügung. Die Weichenden welche glauben zu kurz gekommen zu sein rechnen immer mit dem Marktwert, der Marktwert steht dem Hofübernehmer aber auch nicht zur Verfügung denn bei einem Verkaufdes Hofes haben die Weichenden eben Anspruch auf den Marktwert des Hofes (Diese Zugriffsrecht verfällt erst nach einer Generation, und dann bei der nächsten usw.). Weiters zahlt der Hofübernehmer an die Eltern einen Unterhalt und hat für Wohnung und Pflege zu sorgen (Was die Weichenden auch oft vergessen).
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 15:10
Der Begriff "Ertragswert" ist nur ein Begriff, nicht mehr. Er hat mit dem tatsächlichen Ertrag nichts zu tun. Und da liegt die Wurzel des Problems. Das Höfegesetz ist ein schön geflochtenes Normenwerk, voller Euphemismen. Man hätte auch reinschreiben können: Die "weichenden Erben" (vorzugsweise Frauen) werden enterbt. Sie werden rausgeschmissen, sollen aber still sein, weil ihnen ein Butterbrot mitgegeben wird.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 18:48
Ertragswert ist nicht nur ein Begriff sondern eben der Ertrag, das einkommen am Hof. Es wird meist der Kardinalfehler gemacht dass die Einnahmen am Hof als Einkommen gerechnet werden, die Einnahmen diene aber auch für die Betriebsmittel und die Fremdarbeit, dann bleibt das Einkommen übrig mit dem der Bauer seine Familie erhält und den Lebensunterhalt (Wohnung, Urlaub, Auto, usw. bezahlt). Ein neuer Stall ein neuer Traktor sind Betriebsmittel und nicht Luxusgüter.
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 22 Settembre, 2016 - 19:59
Was in diesen Fällen nie bedacht wird ist: Der Erbnehmer hat unabhängig vom Gewinn auf jeden Fall ein Haus, das ihm gehört, der weichende Erbe muss Miete bezahlen. Wenn er ausbaut oder renoviert, kriegt er mehr Beiträge, als jeder andere Häuslbauer. Im schlimmsten Falle kann der Erbe immer noch etwas verkaufen, wobei meine Information folgende war: nach zehn Jahren muss der Erbnehmer nicht mehr mit den weichende Erben teilen. Falls der Bauer einen Verdienstausfall wegen höherer Gewalt hat, gibt es Sonder-Unterstützungen vom Land. Welcher Arbeitnehmer oder kleine Selbständige hat etwas Ähnliches bei Lohnausfall o. Ä. Ich glaube, die Bauern sollten einmal einsehen, dass sie viele Privilegien haben (zumindest bei uns) und dass viel passieren muss, bevor ihm das Land nicht mehr unter die Arme greift. Da können andere nur träumen!
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 23 Settembre, 2016 - 07:36
Lohnausfall? Sind nicht die Löhne an erster Stelle zu bezahlen, falls eine Firma pleite geht? Gibt es da nicht so etwas wie Ausgleichskasse und Arbeitslosenunterstützung bzw. im worst-case die Sozialhilfe? Und gibt es nicht auch die Mietbeihilfe? Nur so als Frage.....
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 23 Settembre, 2016 - 10:15
Ich meinte, wenn jemand die Arbeit verliert und nicht gleich eine neue bekommt (häufig bei 50+).
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 18:55
"nach zehn Jahren muss der Erbnehmer nicht mehr mit den weichende Erben teilen." dieser Satz muss ergänzt werden denn die Zehn Jahre zählen nicht ab Hofübernahme sondern ab Sterbedatum des Erblassers. Die Hofübergabe sollte idealerweise zu Zeiten gemacht wird wo der Hofübernehmer noch voller Tatendrang ist und die Herausforderungen beherrschen kann und nicht nachdem er als Beamter in Rente gegangen ist. Da auf einem Hof bestenfalls eben drei Generationen leben schließt sich der Übergabekreis eben genau wenn der nächste Nachfolger reif dazu ist (voller Tatendrang).
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 21 Settembre, 2016 - 08:53
Endlich ein Beitrag, der aufzeigt, wo der "Wurm" in der Südtiroler Landwirtschaft liegt. Die wütende, unsachliche Reaktion der Bauernschaft weiter unten belegt doch sehr klar, dass hier ein Nerv getroffen worden ist. Für die Obstwirtschaft sind die vielen Steuerprivilegien tatsächlich nicht im Mindesten zu rechtfertigen. Und der geschlossene Hof ist ein Relikt aus dem Mittelalter. Wieso werden die Erben in Italien (ja europaweit) alle gleichbehandelt (selbst mit Testament kommt man seit 2013 dagegen kaum mehr an), nur in der Sdütiroler Landwirtschaft darf weiter frisch frühlich enterbt werden.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 21 Settembre, 2016 - 12:56
Herr Frene, niemand wird enterbt, das Erbe wird weitergeführt und lebt dadurch weiter. Der Unterschied zwischen Marktwert und Wirtschaftswert ist der feine Unterschied. Die weichenden hätten natürlich lieber den Marktwert weil dieser höher liegt, den Marktwert kriegt aber auch der Hofübernehmer nicht. Marktwert bedeutet Der Hof wird verkauft an ein Nichtfamilienmitglied dann muss auch nach Jahren der Übernahme noch mit den Weichenden der Marktwert geteilt werden. Ist es dann aber blöd wenn einer der Geschwister die Heimat weiterpflegt und Bauer wird, wollen wir die heimat wirklich verkaufen?
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 21 Settembre, 2016 - 13:19
Pardon, da komme ich aber jetzt nicht mehr mit. Das klingt ja jetzt nach "heiliger Heimat" und "heiligem Boden", "der Bauer hat nur einen Sohn" und dafür dürfen alle anderen enterbt werden. Also diese Zeiten sollten wir längst schon hinter uns gelassen haben. Was heißt "der Hofübernehmer kriegt auch nicht den Marktwert"? Natürlich kriegt er den, wenn er nach ein paar Jahren verkauft. Ob er verkauft oder nicht (oder dies seine Erben tun), das ist dann eine andere Sache. Von der "heiligen Heimat" hat der weichende Erbe nichts, wenn er vom Hof befördert wird. Dieselben Argument könnte dann auch jeder Unternehmer vorbringen. Wieso muss ein Hoteliersohn, der das Hotel übernimmt, die übrigen Erben auszahlen? Ist das Hotel "weniger heilig" als die Obstwiese? Hier geht es um die grundsätzliche Frage: Sind wir im 21. Jahrhundert angekommen oder nicht?
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 21 Settembre, 2016 - 14:27
Ich bin beim Höfe-Gesetz nicht so bewandert, ist es aber nicht so dass die weichenden Erben mit dem Hofübernahmepreis ausbezahlt werden und dieser meist unter den Erben außergerichtlich festgelegt wird? Wenn dann liegt das Problem wohl eher darin, dass die Prozedur diesen Wert festzulegen im Gesetz falsch bzw. ungerecht ist, aber von Enterbung kann wohl kaum die Rede sein. Wäre Ihnen eine Modell nach amerikanischer (auch in Europa immer mehr auf den Vormarsch) Struktur lieber? Das heißt, die landwirtschaftlichen Flächen werden im Laufe der Jahre von Zehntausenden Hektar reichen Großgrundbesitzern (Stichwort Mittelalter!) aufgekauft und von via Satellit gesteuerten Großmaschinen bewirtschaftet. Vielleicht gibt es drei mal im Jahr Gebrauch für ein Paar Tagelöhnern und Großkonzerne entscheiden was wo wann angebaut wird. Da ist mir dann unser klein strukturiertes Modell doch lieber.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 21 Settembre, 2016 - 14:36
Die "weichenden Erben" bekommen schon einen Auszahlungspreis: ein Butterbrot (wie schön gesagt worden ist) und das ist gleichbedeutend mit Enterbung. Schönreden hilft da wenig. Amerikanisches Modell mit einem Bauer mit "zehntausenden Hektar"? Ja, woher nehmen in Südtirol? Den Satelliten könnte die Eurac liefern.... Spaß beiseite: Magda Baur hat ja gerade argumentiert, dass wir eine weitere Flächenkonzentration verhindern müssen. Und gerade der "geschlossene Hof" führt zu einer solchen Flächenkonzentration: mit den Großmaschinen und den Tagelöhnern (früher aus Tschechien, jetzt aus Rumänien). Die Aufgabe des geschlossenen Hofes würde die Fortführung der kleinstrukturierten Höfen und verstärkte Bioanbau ermöglichen sowie mehr Grundflächen auf dem Markt zu erschwinglichen Preisen verfügbar machen, die dann von tüchtigen Junglandwirten angekauft und - im Optimalfall biologisch - bearbeitet werden könnten.
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 21 Settembre, 2016 - 15:01
Wie klein dieses Butterbrot dann ist, möchte ich aber schon genau erklärt bekommen um nicht nur durch Hörensagen informiert zu werden, sind Se denn weichender Erbe? Ich hab so den Eindruck, dass die meisten die hier gegen das Gesetzt schimpfen nicht davon betroffen sind. In wie fern durch die geschlossenen Höfe es zu gigantischen Flächenkonzentrationen kommt, wäre auch interessant durch belegte Zahlen zu erfahren.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 21 Settembre, 2016 - 15:12
Nein, weichender Erbe bin ich nicht. Mich ärgern nur Ungerechtigkeiten, insbesondere solche von dieser Dimension. Das "Butterbrot" macht ungefähr 5% des Marktwertes aus. Dann können Sie sich selber ausrechnen, was das bei verschiedenen Höfen bedeutet. Die weichenden Erben werden dadurch um ganze Vermögen gebracht. Was die Vermögenskonzentration anbelangt, braucht es nicht viel Phantasie, um die Dimension der Problematik zu erkennen: Grundsätzlich kann ein einmal geschlossener Hof nicht mehr "geöffnet" werden. Und es werden immer mehr Höfe geschlossen, auch weil dies noch mit zahlreichen Landesförderungen unterstützt wird.
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 21 Settembre, 2016 - 16:12
Wenn immer mehr Höfe geschlossen werden, bedeutet dass doch dass es immer mehr junge Bauern gibt die das landwirtschaftliche Grün bewirtschaften, anstatt dass sie einfach Güter von Dritte (meist nicht Bauern) pachten. Wenn es zu Konzentrationen kommen würde, müsste es ja immer weniger, dafür größere Höfe geben oder? Gibt es für die 5% eine Quelle?
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 21 Settembre, 2016 - 16:27
Also, das ist jetzt völlig unlogisch. Wenn immer mehr Höfe geschlossen werden, dann werden diese Höfe ja immer größer (und nicht kleiner) und da sich die Fläche in Südtirol nicht vermehrt, nimmt auch die Konzentration zu. Klar?
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 21 Settembre, 2016 - 17:02
Das macht doch keinen Sinn. Wenn die gesamt Fläche immer die gleiche ist, kann die Größe der Höfe nicht zusammen mit ihrer Anzahl wachsen. Wie soll das gehen? Bei einer Konzentration müsste doch dieses Verhältnis umgekehrt Proportional sein.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 21 Settembre, 2016 - 17:08
Die Zahl der freien Flächen nimmt ab, die Zahl der geschlossenen Höfe nimmt zu und dieser werden immer größer. Ganz klar kann das nicht auf Dauer gehen. Wenn einmal ganz Südtirol geschlossen ist, dann ist dieser Prozess zu Ende. In der Zwischenzeit werden wir eine weitere starke Abwanderung von den Höfen erleben. Übrig bleiben die geschlossenen Höfe mit ihren Großgrundbesitzern.
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 21 Settembre, 2016 - 20:02
So wie ich das verstehe, ist der Zweck des geschlossenen Hofes nicht die Konzentration der Fläche, sondern die Vermeidung der weiteren Teilung und Zerstückelung des Hofes, wie das in den meisten Gegenden Norditaliens und bei uns in Südtirol im (oberen) Vinschgau üblich war (Realteilung). Das hatte zur Folge, dass es kaum noch genügend große Höfe gab, von der man leben konnte. Folglich mussten die großteils verarmten Vinschger in die Schweiz, ins Allgäu und ins Schwabenland (Schwabenkinder) oder zogen mit dem Karn durch halb Europa um Kleinhandwerk usw. zu verkaufen und/oder zu betreiben (Karner). Die Trentiner und oberitalienische Ber-/-Landbevölkerung verließt oft die Höfe, wanderten sehr oft aus, um der Armut zu entfliehen.
Ritratto di magda baur
magda baur 21 Settembre, 2016 - 22:30
Als der geschlossene Hof eingeführt wurde, waren das ganz andere Zeiten. 80% der Bevölkerung waren Bauern. Die Frauen hatten kein Wahlrecht und waren auch sonst gegenüber den Männern in vielerlei Hinsicht nicht gleichberechtigt. Vielfach lebte man am Existenzminimum. Und zudem war das System patriarchalisch: Es ging um die Fortführung der männlichen Linie - in Familien mit acht bis zehn Kindern (im Durchschnitt). Die jetzige Situation hat doch mit der damaligen nichts mehr zu tun. Wieso soll auf einem Obstbauernhof mit 5 ha der Sohn alles (vielleicht sogar zwei Häuser mit Schwimmbad und Ferienwohnungen), die Tochter (fast) nichts erhalten? Der Sohn erhält einen Vermögenswert von ca. 6 Millionen Euro, die Tochter kann sich (vielleicht) eine Einzimmerwohnung kaufen. Das ist doch alles nicht mehr zeitgemäß, und es ist sowohl sozialpolitisch als auch volkswirtschaftlich schädlich.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 22 Settembre, 2016 - 15:24
das waren die europäischen Wirtschaftsflüchtlinge....
Ritratto di Oskar Egger
Oskar Egger 21 Settembre, 2016 - 21:15
Und wir vergessen ganz, welche Vertragelen aus steuerrechtlichen Gründen unter dem Deckmantel geschlossener Hof abgeschlossen werden. Da wird so mancher zum Bauern, der früher nur Immoblien besaß und jetzt ein Hefl.
Ritratto di magda baur
magda baur 21 Settembre, 2016 - 22:00
Nur eine kurze Zwischenmeldung (ich wollte mich nicht gleich wieder in die Diskussion einmischen). Schön, dass es so viele Kommentare gegeben hat. Vielen Dank auch für den breiten Zuspruch. Ich glaube, die Diskussion könnte nun auf politischer Ebene fortgeführt werden. Es geht einfach darum, die gröbsten Ungerechtigkeiten zu beheben. Davon profitiert die Allgemeinheit - und letztlich auch die Landwirtschaft.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 21 Settembre, 2016 - 20:07
Der Erblasser kann durchaus eine Nachteilungspflicht für z.B. 30 - 50 Jahre ins Testament schreiben.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 19:07
Da sind wohl mehr Träume als realistische Vorstellungen dabei. Wenn es in Südtirol ein größerer Hof ist dann ist für die weichenden Erben meist eine Wohnung oder eine gute Hilfe dazu dabei ebenso wie die Bezuschussung eines ausgedehnten Studiums oder die Starthilfe eines neuen Betriebes. Dort wo die Erben mit einem Butterbrot gehen ist für den Hoübernehmer auch nicht mehr drinn. Das Höfegesetz sorgt dafür dass die Höfe nicht in die totale Unwirtschaftlichkeit rutschen also noch soviel zum überleben für den Betrieb bleibt. Einen Hof kaufen und diesen dann bewirtschaften, dazu braucht es immer viel Geld. Wenn Sie ins benachbarte Trentino gehen haben Sie dort genug Möglichkeiten günstig zu kaufen auch in Verona, weiter südlich bekommen Sie dafür sogar einen roten Teppich ausgelegt. " - im Optimalfall biologisch - bearbeitet werden könnten" ein toller Traum. Mit Bio oder Nichtbio hat das ganze gar nichts zu tun oder finden Sie dazu einen Passus im Höfegesetz den Sie irgendwie dahin deuten könnten?
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 22 Settembre, 2016 - 14:15
Das Beispiel Hotel ist sehr gut, Hoteliers (und andere Unternehmer) würden sich nämlich gern zum Erhalt des Hotels eine ähnliche Möglichkeit wünschen denn der Jungwirt kann doch nicht das Hotel kaufen dazu fehlt ihm das Geld oft werden deshalb Hotels verkauft und die einzelnen Wohnungen verkauft und das Hotel gibt es nicht mehr.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 15:13
Ja,lustig. Revolutionieren wir das italienische Erbrecht am Maßstab der Regelung zum geschlossenen Hof. Dann brauchen wir auch keine Verfassung und keinen Grundrechtekatalog mehr.
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 21 Settembre, 2016 - 19:46
Als ich weichender Erbe war, musste mein Bruder meiner Mutter (25%) und uns 10 Geschwistern (75% zusammen) des geschätzten Ertragswerts von 20 Jahren auszahlen (Bergbauernhof). Da mein Vater zu Lebzeiten nicht übergeben hat und auch kein Testament hinterließ, hätten wir weichenden Erben mehr Erbschaftssteuern zahlen müssen, als wir geerbt hätten, wenn uns unser Bruder nicht entgegen gekommen wäre.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 21 Settembre, 2016 - 13:01
Eine wütende Reaktion hat jeder Mensch wenn ihm die immer selbe lästige Fliege an der Nase rumfliegt, genau so verhält es sich mit den immer wiederkehrenden Standardvorwürfen. Als Bauer hat man dann einfach nur noch die Nase voll von diesen Klischees.
Ritratto di F. T.
F. T. 22 Settembre, 2016 - 00:07
Ich glaube nicht dass dieses Höfegesetz vor europäischen Instanzen halten würde. Es ist wahrlich entgegen jedem modernen Rechtsgrundsatz. Tiefstes Mittelalter.
Ritratto di Winny Felderer
Winny Felderer 22 Settembre, 2016 - 00:14
F.T. hat vielleicht recht. Aber die Verpflichtung gegenüber den nachkommenden Generationen, die erhaltung der bäuerlichen Struktur hat auch seinen Stellenwert. Es ist eine ermessensfrage.
Ritratto di Ein Leser
Ein Leser 22 Settembre, 2016 - 15:32
..."werden die Erben in Italien (ja europaweit) alle gleichbehandelt... Was halten Sie (Herr Frene) von unseren deutschsprachigen europäischen Ländern (Österreich und Deutschland)? Auch so rückständig wie unser Südtirol? Auch dort gelten in der Landwirtschaft entsprechende besondere Erbrechte...soviel zu ganz Europa... http://www.klaunzer.tirol/bereiche/liegenschaftsrecht/das_tiroler_hoefegesetz/ http://www.erbrecht-heute.de/Erben-Vererben/Hofuebergabe-im-Hoeferecht.html Was die Besteuerung der Landwirtschaft betrifft...Googlen Sie doch mal und sie werden sehen, dass in Europa pauschale Besteuerungen, oft ähnlich wie in Italien über einen festgesetzten Bodenertrag, in der Landwirtschaft angewendet werden.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 15:41
Das Erbrecht in Italien ist einheitlich und die Tendenz geht eindeutig dahin, selbst die Verfügungsmöglichkeiten über Testament noch weiter einzuschränken. Der Gleichheitsgrundsatz ist das überragende Ziel. Im Vergleich dazu stellt der geschlossene Hof in Südtirol eine "wahre Watschn" für die weichenden Erben dar. Natürlich gibt es verschiedene Sonderregelungen für die Landwirtschaft in anderen europäischen Ländern. Weder ist die Landwirtschaft in diesen Ländern mit jener Südtirols vergleichbar noch wird irgendwo eine Regelung vergleichbar mit jener in Südtirol aufrechterhalten. Das, was in Südtirol verteidigt wird, entzieht sich jeglicher grundrechtlichen Rechtfertigung. Und interessant sind auch die Texte, die Sie verlinken: Darin wird bspw. die deutsche Regelung (die, wie gesagt, bei weitem nicht an die Südtiroler Höferegelung heranreicht) als "nicht mehr zeitgemäß" bezeichnet.
Ritratto di Ein Leser
Ein Leser 22 Settembre, 2016 - 16:03
Ich wollte sie eigentlich nur darauf hinweisen, dass Sie vorher die Südtiroler Situation als einzigartig in Europa dargestellt haben und dass das eindeutig falsch ist (siehe Deutschland - siehe Österreich). Südtirols Landwirtschaft nicht vergleichbar: Sicher...es gibt in keinem anderen europäischen Land eine so klein strukturierte Landwirtschaft, die noch überlebt...Magda Baur schreibt in einem Kommentar vom 5 ha Obstbetrieb als ob das ein großer Betrieb wäre...vergleichen Sie doch mal die Betriebsgrößen anderer Länder mit Südtirol. Und dann beantworten Sie mir die Frage, ob die Großen oder die Kleinen unterstützt werden sollen. Und bitte zitieren Sie die den Textauszug aus der deutschen Regelung richtig: "Auf den ersten Blick erscheint das Höferecht mehr oder weniger nicht mehr zeitgemäß...". Was ist dann mit dem zweiten Blick, der nicht mehr so oberflächlich ist, wie der erste? Warum wird dann im fortschrittlichen (?) Deutschland trotzdem daran festgehalten? Und wenn Sie von Grundrecht reden: Die Verfassung eines Staates wird als dessen Grundrecht bezeichnet. In Italien ist die Sonderregelung des Höferechtes verfassungsrechtlich anerkannt und besteht immer noch. Wie oft glauben Sie hat ein Weichender, wenn er laut Ihnen nur ein Butterbrot erhält, gegen diesen Verstoß des Gleichheitsgrundsatzes geklagt und warum wurde das Höfegesetz bzw. dessen Erbregelung noch nie vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig erklärt?
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 16:15
Ja, aber dieser Nachweis ist Ihnen nicht gelungen. Ein vergleichbares Enterbungsinstitut wie in Südtirol gibt es in ganz Europa nicht, trotz der verschiedenen Sonderregeln für die Landwirtschaft, die z.T. noch bestehen. Für Sie ist ein 5 ha großer Bauernhof in der Obstwirtschaft kein Großbetrieb? Meinen Sie das ehrlich? Dann erübrigt sich jegliche Diskussion. In Norddeutschland wäre er das nicht - aber eben deshalb sollen wir hier nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden (oder Äpfel mit Gras, um beim Beispiel zu bleiben). Wieso hat der Verfassungsgerichtshof bislang dagegen noch nichts unternommen? Eines der (vielen) großen Rätsel in der Rechtsprechung in Italien. Da hat das Lobbying der Bauernverbände (aber auch der Landesregierung) offenkundig Früchte getragen. Die Frage ist nur: Wie lange wird dies noch gehen? Wann schaut sich der Verfassungsgerichtshof dieses Relikt aus dem Mittelalter einmal genauer an? Auf EU-Ebene ist die Zuständigkeitsfrage noch offen, aber auch das kann sich ändern.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 19:17
"Für Sie ist ein 5 ha großer Bauernhof in der Obstwirtschaft kein Großbetrieb? Meinen Sie das ehrlich? Dann erübrigt sich jegliche Diskussion. In Norddeutschland wäre er das nicht" In Norddeutschland wäre ein 5 ha-Betrieb schon eher nur ein Hausgarten. Wir sprechen doch hoffentlich von einem Betrieb der eine Familie ernähern kann. Es gibt natürlich auch Betriebe welche zum Unterhalt der Eigentümer nicht beitragen müssen oder bestenfalls ein Urlaubsgeld abwerfen. Zur Einkommenslage in der Landwirtschaft haben Sie offensichtlich eine falsche Vorstellung.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 21 Settembre, 2016 - 20:03
Also wenn dieselben Regeln wie in der übrigen Wirtschaft gelten würden, dass nämlich nur der buchhalterische Gewinn besteuert würde (nach welchen Regeln auch immer dieser definiert würde), hätte ich als momentan pauschal besteuerter Landwirt keine Sekunde Angst davor. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal Gewinn gemacht habe. Als Biobauer. Als Größerer Landwirt. Ich denke schon, dass in dieser "Privilegiendiskussion" sehr oft Umsatz mit Gewinn verwechselt wird, oder täusche ich mich, Frau Baur? Aber zum biobauern: Die Annahme, dass ein kleiner Bauer sich mit BIO leichter tut, als ein größerer ist m.E. auch falsch: gerade die Kleinen tun sich hart, z.B. am Karsamstag, am Ostersonntag und am Ostermontag auch nochmal spritzen gehen zu müssen, wenn das Regenwetter es erfordert. Da kann sich ein "Großer", mit Angestellten, leichter einen Turnis erlauben, so dass der Traktorfahrer auch mal zu einem Sonntag kommt....
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 22 Settembre, 2016 - 20:55
Interessantes Thema " buchhalterische Gewinn" Herr Kripp. In Vergangenheit sah sich das Land als Verteiler von Stipendien an Schüler und Studenten gezwungen, ein anderes Bemessungsmaß zu finden, als die Steuererklärung (Versteuerung des buchhalterische Gewinns). Denn es hatte sich heraus gestellt, dass Kinder von Bauern, Hoteliers, Handwerkern, usw. aufgrund der niederen Steuererklärung fast alle ein Stipendium erhielten, die Kinder von durchschnittlich verdienenden Lohnabhängigen sich aber schwer taten oder von vorneherein keine Chance hatten, eine Beitrag zu erhalten. Man erfand dann ein System, wo Besitzende und Selbständige noch andere Angaben machen mussten, wie Hotelbetten, Großvieheinheiten, u.a.m. um eine bessere und gerechtere Bemessungsgrundlage zu haben. Und ähnlich würde ich auch die Besteuerung gestalten, denn Besitzende und Selbständige haben zu viele Schlupflöcher und Abschreibungsmöglichkeiten. So kann die Besteuerung nie gerecht sein. Interessant wären Daten über die tatsächlich durchschnittlich bezahlten Steuern von Tal-, Obst- und Weinbauern einerseits und Lohnabhängigen andererseits. Da würden viele große Augen machen!
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 23 Settembre, 2016 - 07:44
Das meine ich ja: selbst wenn der landwirtschaftlche Betrieb nach den ganz normalen Buchhaltungs- und Steuerkriterien bewertet werden würde, kämen in den letzten Jahren wohl keine relevanten Steuerzahlungen heraus. (Es sei denn, auch Verluste werden besteuert...) . Der pauschalierte lw. Betrieb zahlt zwar de facto keine Steuern, kann aber auch nichts abschreiben, wie ein "normaler" Betrieb. Wenn ich also alle meine Aufwände regelrecht einsetzen dürfte und die Löhne auch abschreiben könnte, würde ich keine Steuern bezahlen, weil einfach kein Gewinn mehr da ist. Die Produktionskosten liegen heute bei gut 37 - 40 cent pro kg Äpfel. Ist der Auszahlungspreis bei 35 cent oder auch weit darunter - wie 2014 in vielen Genossenschaften - entsteht buchhalterischer Verlust. Ich weiss in Italien noch nichts von einer Verlustbesteuerung. Das mit den Studienbeihilfen ist tatsächlich nicht den normalen Regeln konform, würde sich aber bei der anhaltenden schlechten Wirtschaftslage im Obstbau auch bei "normaler" Besteuerung nicht wesentlich ändern.
Ritratto di Winny Felderer
Winny Felderer 21 Settembre, 2016 - 23:41
Soviel ungereimtes.... Wiederamal das kind mit dem Bad ausgeschüttet. Subventionen für die bauern: hier wird einfachst manipuliert. Wenn wir, liebe Frau Baur, die Landwirtschaft erhalten wollen, dann sind subventionen nötig. Auch im Obstbau. Dass es hier Fehlentwicklungen gibt, kann nicht geleugnet werden. Immer noch höhere Erträge, das geht nicht gut. Die Mengenbegrenzung pro ha (siehe Weinbau) - europaweit! - ist notwendig. Ich sage das seit 20 Jahren. Das Höfegesetz: sind sie sich bewusst, was sie da sagen? Haben sie sich einmal die Fraktionierung der Grundstücke im restlichen italien angeschaut? Wo 10 Besitzer auf einen stücklein grund hocken, von dem keiner was hat, mit der Folge dass zehntausende ha Grund nicht mehr zu bewirtschaften gehen, mit allen sozialen, aber auch hydrogeologischen Folgen.....
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 09:10
Hier werden wieder einmal Äpfel mit Birnen verglichen (und das von Landwirten, lol). Die italienische Landwirtschaft kann man doch nicht mit der Südtiroler Landwirtschaft vergleichen. Außerdem ist auch diesbezüglich mein Eindruck ein anderer: dort gibt es doch eher Großgehöfte. Auch in Südtirol wäre zu differenzieren zwischen Obstwirtschaft und Berglandwirtschaft. Die Berglandwirtschaft (vielleicht ab 800 m hinauf) soll durchaus ihre Sonderregeln haben und meinetwegen auch subventioniert werden. Bei der Obstwirtschaft ist es hingegen schade um die Steuergelder bzw. umgekehrt sollten die Obstbauern auch Steuern zahlen, so wie jeder andere auch, auf der Grundlage einer Buchhaltung. Bei einem ha Obstwiese einen Ertrag von ein paar hundert Euro anzusetzen, das ist doch lächerlich und eine Frotzelei gegenüber jedem Arbeitnehmer. Außerdem sehe ich nicht ein, wie Magda Baur auch richtig festgehalten hat, dass einfach im landwirtschaftlichen Grün neue Hofstellen errichtet werden können und dann dort mit Landessubventionen Prunkbauten hingestellt werden. Da gibt es Bauern, die Grundstücke auslagern, Höfe schließen, neue Villen errichten, dann wieder die Höfe zusammenlegen und dem Sohn dann steuerbegünstigt übertragen. Und all diese Spielereien geschehen im Lichte der Öffentlichkeit, unterstützt mit Steuerngeldern, die die Arbeitnehmer einzahlen. Das ist doch alles nicht mehr akzeptabel!
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 22 Settembre, 2016 - 12:41
Meines Wissens wird bei Beiträgen schon zwischen Berg und Tal differenziert. Aber das ist eben das Problem, hier wird die ganze Diskussion nur von Hörensagen aus geführt und das ist für die Katz. Auf alle Fälle sind letztendlich alle damit einverstanden, dass einerseits Landwirtschaft ohne Subventionen Lebensmittel zu den heutigen Preisen nicht möglich ist, anderseits es unakzeptabel ist, wenn ein Bauer eine Millionenvilla mit Pool und Sauna als Hofstelle durchgehen lässt und dafür Beiträge bekommt bzw. weniger Steuern bezahlt. Hier wäre mal eine Reihe von Artikeln, die die verschiedenen hier angesprochenen Themen analysiert interessant. In mehreren Teilen zusammen mit dem Bauernbund auf einer und die großen Kritiker auf der anderen Seite, würde man alle Glücklich machen.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 15:15
Gute Idee. Eine Artikelserie im Salto mit Stellungnahmen der verschiedenen Parteien, mit konkreten Zahlen und konkreten Beispielen. Und dann schauen wir, ein Gesetz auf Schiene zu bringen, das dem 21. Jahrhundert gemäß ist.
Ritratto di F. T.
F. T. 22 Settembre, 2016 - 16:00
Eine Diskussion mit dem Bauenbund wird es wohl nicht geben.Diese heissen Eisen werden totgeschwiegen. Da braucht man nur die Reaktion des Herrn Kössler ansehen. Dass sich jemand überhaupt traut diesen lächerlichen "Ertragswert" zu verteidigen ist eine Schande. Der Ertragswert eines Obsthofes is ein Bruchteil des wirklichen Ertrags. Also, Herr Kössler, erhält der Erbe jedes Jahr Hundertausend Euro fast steuerfrei, und der weichende vielleicht einmal im Leben 10.000. Das ist doch beschämend. Und wenn man gesehen hat wie die Genossenschaften gegen die eigenen Gemeinden aufgetreten sind, und die Hotelbauern um die Gemeindesteuer für die Ferien auf dem Bauernhof gefeilscht haben, dann hat das nichts mehr mit Gemeinsinn zu tun. Die hehren Sprüche sollen wohl nur die Habsucht verdecken. Dass das Höfegesetz auch dazu da war, und ist, den Walschen den Zutritt zu den Höfen zu versperren, wissen wir alle, aber man sollte diese Absicht nicht auf dem Buckel der eigenen Leute austragen. Lasst den Bergbauern in Ruhe, und bittet die Talbauern zur Kasse wie jeden anderen Unternehmer.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 16:05
Treffende Analyse, F.T.! Kann ich nur vollumfänglich unterschreiben!
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 19:45
Der Ertragswert ist das wovon ich seit 20 Jahren lebe, die Hunderttausend die Sie annehmen sind dabei der Umsatz und nicht der Ertrag. "Lasst den Bergbauern in Ruhe, und bittet die Talbauern zur Kasse wie jeden anderen Unternehmer." Diese Frommen Sprüche der Steuereintreiber kenne ich. Man will den Bergbauern schützen, eine faule Ausrede schlussendlich werden dann soviel Winkel gemacht bis nur noch der ohne Zufahrt und mit der Hofstelle über 2000 Meter übrig bleibt, also niemand. Das große Problem der Lohnabhängigen scheint wohl die Verwechslung von Umsatz und Einkommen zu sein. Zudem muss sich der Bauer mit seine Produkten einem globalen Markt stellen, der Arbeiter nicht. Das Einkommen hängt (neben dem Wetter) vom weltweiten und ungeschützten Markt ab. Der Arbeiter wird durch Kollektivverträge (welche auch die Besteuerung berücksichtigen) geschützt. Der europäische Bauer hängt von den Handelspreisen auch aus Billiglohnländern ab, (damit alles für den europäischen Verbraucher billig ist). Der Arbeiter hat ein Streikrecht. Sollte der Bauer mit den Produkten einen Lieferstreik machen wollen so kauft der Handel sonstwo ohne dass es der Verbraucher merkt, Streik ohne Wirkung. Würden die Produktpreise von außereuropäischer Konkurrenz durch Zölle geschützt und die Höhe wie durch Kollektivverträge im bestimmten Ryhtmus festgesetzt, dann könnte man auch Steuern verhängen und jeder Bauer würde Sie mit dem selben "Freuden" wie die Lohnabhängigen bezahlen und er könnte sogar all die Steuerabsetzbeträge nutzen. Das Resultat wäre wohl dass die Lebensmittel welche im Europa 11% des Einkommens ausmachen auf einen Anteil von bestimmt über 30% ansteigen würde. Dann F.T. haben Sie Ihr Ziel erreicht und die Landwirschaftt wird besteuert. Glückwunsch!
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 22 Settembre, 2016 - 16:33
Ich darf als Datenquelle für diese Diskussion ein Dokument der Handelskammer Bozen einfügen, wo die Zahlen zum Südtiroler Obstbau recht gut erkennbar sind. http://www.hk-cciaa.bz.it/sites/default/files/uploaded_files/IRE_ricerca_economica/Suedtirols_Obstwirtschaft.pdf Die Durchschnittsgröße liegt bei 2,5 ha. Das ergibt bei 5 Waggon/ha und derzeit etwa 35 cent/kg Auszahlungspreis 43750 € UMSATZ! Davon kann der Bauer sich dann seinen Lohnanspruch herausnehmen: z.B. 2,5 ha x 700 Akh x 12 € = 21.000 €. Da es aber immer wieder Frostverluste, Hagel etc gibt, ist dieser Umsatz kein Durchschnittswert, sondern kann auch viel tiefer liegen.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 22 Settembre, 2016 - 16:46
Nur 5 Waggon pro ha? Schwach, der Bauer. Und dann erhält er nur 0,35 € pro Kilo? Was liefert er denn der? Golden Delicious unausgedünnt, leicht verbrannt, 3. Qualität, Industrieware? Oder wird der in der Genossenschaft reingelegt? Und Ferienwohnungen hat er auch keine? Und Rumänen, die er an die Nachbarn verleiht, auch keine? Um Subventionen hat er auch nicht angesucht? Was tut denn der? Der gehört bestraft.... Aber das wird er ja ohnehin, wie in der Bibel. Auf seine Faulheit und Unfähigkeit hinauf, zerschlägt ihm noch jedes Jahr der Hagel die Ernte.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 22 Settembre, 2016 - 19:26
Der Durschnittspreis einer Untervinschgauer Genossenschaft für die konventionelle Ernte 2014 war 35 cent/kg. Für die 2015er Ernte ist er noch nicht bekannt. Das sind offizielle Zahlen.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 22 Settembre, 2016 - 19:28
Südtirol produziert auf ca. 20.000 ha ca. 100.000 Waggon Äpfel. Das sind 5 Wg/ha. Alles offizielle Zahlen. (mal bissl mehr - mal bissl weniger, ok.)
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 22 Settembre, 2016 - 16:40
Was aberoft das landläufige Image vom "reichen" Obstbauern erzeugt, ist der allgemein üblich Lohnverzicht in der Familie der Landwirte: die Familienmitglieder arbeiten zwar alle irgendwie am Hof mit, der Bauer, seine Frau, die Eltern, der Onkel etc, aber kaum jemand von ihnen bekommt eine den Arbeitsstunden entsprechende Lohnauszahlung. Dadurch kann der Hof als Ganzes durchaus eine hohe Liquidität aufbauen, die dann in schöne Traktoren und neue Bauernhäuser gesteckt wird. Dass aber ein Bauernhaus aus dem Jahr 2018 anders aussieht, als eines aus dem 17. Jahrhundert, führt dann zum Begriff "Luxusvillen". Wie a.a.O. schon gesagt: Ich glaube nicht, dass die Obstbauern sehr viel Steuern zahlen müssten, wenn man die Kriterien eines normalen Betriebes/juristische Person heranziehen würde.
Ritratto di F. T.
F. T. 22 Settembre, 2016 - 17:24
Dann wundert mich warum die Bauernlobby so vehement ihr Pauschalsystem verteidigt. Haben die das nicht verstanden ?
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 22 Settembre, 2016 - 21:02
Bei Ihrer Aufzählung der mitarbeitenden Personen haben Sie wohl die jüngeren Geschwister bzw. die Kinder vergessen. Wenn es dann zum Erben kommt, werden diese helfenden genauso "enterbt" - wie bereits an anderer Stelle ausführlich dargelegt - wie jene, die gleich nach der Schule die Reißleine gezogen haben.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 23 Settembre, 2016 - 07:59
@Sepp Bacher: Wie an anderer Stelle schon mehrfach gesagt worden ist: die totale Gerechtigkeit würde innerhalb einer Generation zur völligen Auflösung der lw. Höfe führen. z.B. 3 ha großer Betrieb - drei Kinder - nach Erbschaft: jeder 1 ha. Komplett unwirtschaftlich! Folge: Flächen werden verpachtet, an Betriebe die im Gegenzug durch Pacht immer größer werden. Dieser Prozess findet bereits jetzt und vermehrt statt. 10 - 15 ha-Betriebe sind keine Seltenheit mehr, aber es ist eben nicht Eigentum, sondern Pachtland. Wobei die Pachten den Grundstückspreisen entsprechend auch astronomisch hoch sind und bis zu 5.000 € pro ha und Jahr betragen. Diese hohen Pachten sind meist nur durch Lohnverzicht der illusionären Jungbauern zu tragen.
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 23 Settembre, 2016 - 10:29
Ich bin nicht gegen das System des geschlossen Hofs und ein Erbrecht, das die Erhaltung des Hofs ermöglicht. Habe ich an anderer Stelle auch geschrieben. Wenn ich meine Erfahrung hier geschrieben habe, dann ohne Polemik. Ich wollte nur bestätigen, dass das was Magda Baur schreibt, der Realität entspricht. Ich glaube aber, man muss zwischen Bergbauer und Talbauer differenzieren. Außerdem geht es mir darum aufzuzeigen, dass bestimmte Privilegien auch von Steuerzahlern, welche eben nicht die armen Bauern sind, finanziert werden und dass wir ein Recht haben uns einzumischen, wie Landwirtschaft betrieben wird.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 23 Settembre, 2016 - 11:24
das ist das allgemeine Problem von Steuern: wer sie zahlt, kriegt meist nichts davon in direkter Weise zurück.... Insgesamt aber bekommt die Landwirtschaft aus dem Südtiroler Landeshaushalt etwa 4 % des Volumens, was wohl auch etwa dem Bevölkerungsanteil entspricht.
Ritratto di Martin Daniel
Martin Daniel 23 Settembre, 2016 - 16:02
Dazu kommen aber noch, und das ist das Gros, die Fördermittel aus den EU-Töpfen. Ansonsten ausgezeichnet sachliche Darstellung der wirtschaftlichen Situation der Bauern in den diversen Kommentaren. Daher die Frage: Wenn von Förderung der Berglandwirtschaft die Rede ist, was wird dann wirklich bezuschusst? Es hieß einmal, alles oberhalb von 600m wird als Berggebiet eingestuft - gilt das noch und falls ja, für welche Zwecke?
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 19:49
Herr Bacher, diese Umstände haben sich verändert. war es bis in die siebziger so, s ist dies seit den achttzigern nicht gerade mehr die Regel.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 22 Settembre, 2016 - 16:45
Zum Rechtsgut des geschlossenen Hofes: den gibt es auch anderswo, wir brauchen nur nach Nordtirol gehen! Vielleicht wird dort leichter bis zur Mindestgröße herunter geteilt, das kommt mir zumindest vor; während in Südtirol eine einmal in den geschlossenen Hof inkorporierte Fläche kaum mehr in eine "walzende" (also freie) umgewandelt werden kann, auch wenn der Hof bereits größer als die Mindestfläche ist. Das ist auch aus meiner Sicht kritikwürdig, gerade bei Erbschaften oder auch Liquiditätsschwierigkeiten.
Ritratto di Winny Felderer
Winny Felderer 22 Settembre, 2016 - 19:05
Neid sprießt aus den Ohren... Bin kein Landwirt.... Aber ich frage mich warum sich die Bauern so schwer tun, eine Frau zu finden. Zu viel Geld? Wer Landwirt ist, hat das Arbeiten gelernt. Da können sich andere Berufsgruppen was davon abschneiden.
Ritratto di magda baur
magda baur 22 Settembre, 2016 - 21:02
Ich kenne Frauen, die jahrezehntelang auf dem geschlossenen Hof arbeiteten und am Ende hatten sie gerade mal das Wohnrecht. Andere Frauen stehen nach der Scheidung von einem Obstbauern mittellos da und leben jetzt in einer Mietwohnung, obwohl sie jahrelang ihre ganze Arbeitskraft auf dem geschlossenen Hof eingebracht haben.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 23 Settembre, 2016 - 07:47
@Magda Baur: soweit ich weiss, ist dieser große Missstand im Sinne der Frauen weitgehend ausgeräumt worden. Bitte lesen Sie das aktuelle Höfegesetz!
Ritratto di magda baur
magda baur 23 Settembre, 2016 - 20:28
Dann sind Sie nicht ganz up to date: Laut Art. 34 vom geltenden Höfegesetz bekommt die Ehefrau im Alter ein Wohnrecht. Kann jeder im Netz nachlesen.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 20:25
rau Bauer Sie verwechseln Scheidung und Hofübernahme. Das Wohnrecht bekommt die Mutter vom Hofübernehmer genauso wie es der Vater bekommt zusätzlich bekommen beide ein Unterhaltsgeld welches sich nach dem Ertragswert des Hofes richtet. Großer Hof großes Unterhaltsgeld kleiner Hof kleines Unterhaltsgeld. Bei einer Scheidung läuft das anders, eingebrachte Arbeit und Kapital werden dabei hergenommen welches die vom Mann geschiedene Frau wiederum an die gemeinsamen Kinder vererbe kann sofern was davon übrig bleibt, ist natürlich eine persönliche Sache was man seinen Kindern vererben will oder nicht.
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 22 Settembre, 2016 - 21:04
Gerechtigkeits-Forderungen und -Debatten werde gleich als Neid-Debatten abgetan!
Ritratto di Winny Felderer
Winny Felderer 22 Settembre, 2016 - 19:26
Übrigens: die durchschnittliche Betriebsgröße im Obstbau beträgt im Alten Land (bei Hamburg) 12,5 ha gegenüber den Südtiroler Betrieben mit etwas mehr als 2 ha.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 23 Settembre, 2016 - 07:51
@Winny: eben. Das "Problem" bei uns sind die exorbitant hohen Grundstückswerte! Wäre der m²-Preis so niedrig wie im alten Land, würde sich kein weichender Erbe je um den Begriff der Ungerechtigkeit kümmern! In vielen Gegenden Deutschlands ist die Obstanlage weite mehr wert, als der Grund, auf dem sie steht! (z.B. 60.000 € Anlage zu 5.000 €/ha Grund). Bei uns ist der Grund 500.000 - 800.000 €/ha wert und da entstehen natürlich Gelüste... Ich plädiere daher für eine weit längere Nachteilungspflicht des Hofübernehmers, als sie jetzt gilt: 30 - 50 Jahre; sozusagen sein ganzes Leben lang!
Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 23 Settembre, 2016 - 17:32
Interessant zu einigen Aspekten dieser Diskussion ist auch die Meinung des sarner und rittner Tierarztes Paolo Ciavatta. ( Siehe http://salto.bz/article/16092016/vita-e-pensieri-da-tierarzt) U. A. sagt es z.B. :“La tradizione del maso chiuso non è più così rigida come in passato”, ci dice Ciavatta riprendendo il discorso. E spiegandoci che “oggi non necessariamente il maso viene affidato al figlio più vecchio e che l’eredità non è sempre ambita per via delle energie da profondere e per l’esiguità degli introiti”. “Negli ultimi anni insieme al mondo è cambiato qualcosa anche nei masi di montagna”
Ritratto di magda baur
magda baur 23 Settembre, 2016 - 20:36
Mir scheint, die Praxis zum geschlossenen Hof ist jetzt schlimmer denn je. Und was die letzte Reform anbelangt: Da wurden Worte geändert, die Substanz ist dieselbe geblieben. Es ist bekannt, dass die italienischen Untugenden nirgendwo so gelehrig aufgenommen werden, wie in Südtirol. Die Reform des Höfegesetzes erfolgte ganz im Geiste des "Gattopardo": "Wir müssen alles ändern, damit alles gleich bleibt, wie es war."
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 24 Settembre, 2016 - 10:10
@M.Naur: Sie plädieren also für das napoleonische Erbrecht in strengster Auslegung! Das heisst Herunterteilen bis zum letzten Quadratmeter! In jeder Generation! Dann wird es die schöne Landschaft nicht mehr geben. Leider. Nur mehr pachtende Großbauern. Bitte. Ist auch eine Ansicht. Ob sie einer Landschaft und ihren Menschen gut tut, bezweifle ich stark.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 24 Settembre, 2016 - 10:19
Da habe ich Magda Baur aber anders verstanden. Die verlangt nur die Aufhebung der völlig anachronistischen Enterbungsregelung in der Südtiroler Landwirtschaft. Wenn der Vater eine kleines Lebensmittelgeschäft in Bozen und fünf Kinder hat, dann wird das Geschäft auch nicht auf fünf Teile aufgeteilt und damit "die schöne Geschäftslandschaft" in Bozen zerstört und am Ende gibt es nur mehr "pachtende Großläden". Da wird im Normalfall eine vernünftige Regelung gefunden (natürlich nur im Normalfall - streiten kann man immer - das gilt aber für alle Lebensbereiche) Sie sehen: Das sind alles nur vorgeschobene Argumente, um eine radikale Enterbung in der Landwirtschaft zu legitimieren und die Konzentration in der Landwirtschaft zu fördern.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 24 Settembre, 2016 - 11:20
Der Unterschied ist nur, dass der Wert eines Geschäftslokal aus der Tätigkeit des Geschäftes auch erwirtschaftet werden kann. Er steht in einem"normalen" Verhältnis zum Ertrag. In der Apfelwirtschaft kann der Wert der Grundstück niemals durch die operative Tätigkeit auf ihnen erwirtschaftet werden! Daher ist eine gerechte Auszahlung - im Sinne des Vermögenswertes - nicht möglich. Dass die Grundstücke aber soviel wert sind, dafür kann der Bauer nichts. Also nochmal: den Wert eines Geschäftslokales (100 m²) von z.B. 400.000 € kann man vielleicht noch erwirtschaften. Den Wert von 2,5 ha Obstgrund in der Höhe von 2.000.000 € kann man durch Obstbau NIE erwirtschaften. Daher ist die Konsequenz bei einer "gerechten" Erbteilung die Auflösung des Hofes. Natürlich kann man einen 2,5 ha-Hof auch an alle Erben gemeinsam vererben; was dabei herauskommt, möchte ich abe rnicht miterleben... Zusammengefasst: die Werte der Obsflächen haben mit dem auf ihnen erzielbaren Umsatz nichts mehr zu tun!
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 24 Settembre, 2016 - 11:26
Ja, warum sind denn die Preise für Grundflächen in der Obstwirtschaft so hoch? Einmal weil es kaum mehr freie Grundflächen gibt. Der Großteil steckt in geschlossenen Höfen und ist dort nicht mehr handelbar. Gäbe es den geschlossenen Hof nicht, gäbe es viel mehr Grundstücke auf dem Markt - gerade zum Nutzen von effizient arbeitenden Bauern. Es würden sich optimale Betriebsgrößen über den Markt herausbilden: nicht zu klein und nicht zu groß. Die Obstwiesen sind aber auch deshalb so teuer, weil die Landwirtschaft in Südtirol übersubventioniert und ausgenommen von zahlreichen baurechtlichen Regeln ist. Wer ein landwirtschaftliches Gehöft erwirbt, ist befreit von zahlreichen Regeln , die für den Normalsterblichen gelten. Und das lassen sich die Landwirte, die verkaufen wollen, zahlen.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 24 Settembre, 2016 - 12:06
In Südtirol ist nur 8% der Oberfläche nutzbar. Für Landwirtschaft, Wohnen, Industrie, Straßen etc. Von diesen 8% ist ein großer Teil durch hydrogeologische oder umweltschützende Bestimmungen zur Verbauung ungeeignet. Wo sich aber Industrie- oder Wohnbauzonen in die Grünfläche fressen, wird Baulandpreis gezahlt, z.B. 400 €/m². Mit diesem Geld kann der enteignete Landwirt nun wieder auf die Suche nach Land gehen. Er kann also einen absurd hohen Preis zahlen. Denn Obstgrund kostet "nur"80 €. Es ist also nicht der geschlossene Hof Schuld an den hohen Preisen, sondern die Nichtverfügbarkeit von Fläche im Allgemeinen. Ein sogenannter "Monaco-Effekt".
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 24 Settembre, 2016 - 15:32
Es kommt das eine zum anderen: Begrenzte Kulturfläche, immer mehr Höfe werden geschlossen, immer weniger Grundstücke sind auf dem Markt verfügbar.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 24 Settembre, 2016 - 11:22
wobei die schöne Geschäftslandschaft ebenfalls am Absterben ist und durch Kettengeschäfte ersetzt worden ist. So wird es im Obstbau bei Realteilung auchpassieren. In den Lauben sind nur mehr sehr wenige eigentümergeführte Geschäfte erhalten.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 24 Settembre, 2016 - 11:28
Der Einzug der internationalen Ketten (die von den Kunden im Übrigen gewünscht werden), hat nichts mit dem Erbrecht zu tun, sondern allein mit der Tatsache, dass die Laubenkönige den maximalen Profit aus ihren Immobilien schlagen wollen.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 20:29
Herr Ferne, nochmals DAS HÖFEGESETZ REGELT EINE ERBTEILUNG
Ritratto di magda baur
magda baur 24 Settembre, 2016 - 15:57
Sie wissen ganz genau, dass bei den Obstbauern kein Hof gefährdet ist, auch wenn man dem zweiten oder dritten Kind ein gerechteres Erbe auszahlen muss. Bei sechs Hektar Obstwiesen ist es nicht gerechtfertigt, dass die wenigen anderen weichenden Erben (in der heutigen Zeit haben auch die Obstbauern im Durchschnitt nur zwei Kinder) einen derart geringen Auszahlungsbetrag bekommen. Herr Kripp, haben Sie nie daran gedacht, dass die weichenden Erben mit ihren Familien und Kindern durch diese ungerechte Erbregelung einen großen wirtschaftlichen Schaden erleiden, der sich auf mehrere Generationen auswirkt? Man geht gegen die eigenen Leute vor, indem man sie defacto enterbt. Dass das der Südtiroler Gesellschaft gut tut, glauben Sie wohl selbst nicht.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 24 Settembre, 2016 - 16:42
Frau Baur, Sie haben meine Beiträge nicht genau gelesen! 1.) zur Größe der Höfe nochmals die Statistik http://www.hk-cciaa.bz.it/sites/default/files/uploaded_files/IRE_ricerca_economica/Suedtirols_Obstwirtschaft.pdf 1671 Höfe sind größer als die Mindestgröße (22 %); gehen wir davon aus, das ein Hof einmal pro Generation vererbt wird, also alle 30 Jahre einmal. Jährlich also etwa ein Dreissigstel. Das sind dann ca. 56 Erbfälle, auf die der von Ihnen beklagte Missstand zutrifft. 2.) Weiter oben habe ich geschrieben, dass in Nordtirol die Höfekommissionen eher bis zur Mindestgröße herunter teilen lassen. Hier in Südtirol fast nie, was ich als kritikwürdig bezeichnet hatte! . Sie haben also auch den falschen Ansprechpartner gewählt. Wenden Sie sich vertrauensvoll an die Landesregierung und die Höfekommissionen.
Ritratto di magda baur
magda baur 24 Settembre, 2016 - 21:11
Herr Kripp, das, was Sie hier zum Nordtiroler Ansatz schreiben, finde ich sehr gut. Das könnte auch ein Weg sein, die Südtiroler Höfeproblematik zu lösen. Es wäre ein Kompromiss, mit dem vielleicht beide Seiten leben können: Grundsätzlich fallen auch die geschlossenen Höfe in die Verteilungsmasse und werden real geteilt, aber die Mindestgröße ist geschützt. Diese könnte bspw. bei 2,5 ha liegen. Denn das, was gegenwärtig in Südtirol passiert, ist eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen: Da gibt es Fälle, in denen der Bauer zuerst Wiesen an seinen Sohn übergibt, dieser errichtet eine neue Hofstelle, baut mit dem Geld des Vaters ein Luxushaus und am Ende bekommt er auch noch den geschlossenen Hof des Vaters mit weiteren zwei Häusern. Die Tochter geht praktisch leer aus. Die Höfekommission spielt mit. Nun konkret: Wie könnten solche Probleme gelöst werden? Sie waren ja in der Politik und haben sicherlich noch eine besondere Affinität dazu. Könnten Sie vielleicht versuchen, diesen Ansatz öffentlich zu vertreten?
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 25 Settembre, 2016 - 10:33
Frau Bauer ihre Äuserung: "Da gibt es Fälle, in denen der Bauer zuerst Wiesen an seinen Sohn übergibt, dieser errichtet eine neue Hofstelle, baut mit dem Geld des Vaters ein Luxushaus und am Ende bekommt er auch noch den geschlossenen Hof des Vaters mit weiteren zwei Häusern. Die Tochter geht praktisch leer aus. Die Höfekommission spielt mit." Wo bitte soll sich so ein Szenario abgespielt haben? Der Verdacht es ist ein Konstrukt Ihrer Übertreibungsfantasie liegt da doch sehr nahe. Mit solchen Behauptungen verursachen Sie aber eine Stimmung welche der Realität entbehrt.
Ritratto di Sigmund Kripp
Sigmund Kripp 24 Settembre, 2016 - 16:45
Wenn Sie aber von gerechter Auszahlung des Erbes sprechen, dann geht das auch bei einem 6 ha-Hof sofort in die Millionen, was kein Hof auf der hohen Kante hat. Also muss entweder verkauft oder geteilt werden. Weiters hatte ich auch geschrieben, dass eine längere Nachteilungspflicht angebracht wäre. Aber ich denke, bei so vielen Posts liest niemand mehr alle durch - wir wiederholen uns jetzt schon sehr...........
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 24 Settembre, 2016 - 20:35
Frau Bauer auch die weichenden Erben sind Kinder des Bauern und der Bäuerin, sie tun geradezu als wären diese von den Eltern verstoßen. Bei sechs Hektar geben die Eltern kein Butterbrot als Erbe im Normalfall geben die Eltern oder Hofübergeber sogar weit mehr als dem weichenden Kind zusteht. Sieht man nur den Verkaufswert dann kann ein weichender Erbe sein Leben lang beleidigt sein und sich ungerecht behandelt vorkommen das kann jeder Erbe.
Ritratto di magda baur
magda baur 24 Settembre, 2016 - 21:20
Eine Norm, die davon ausgeht, dass sich niemand daran hält, ist keine gute Norm. Sie ist im besten Fall überflüssig, im schlimmsten Fall eine Katastrophe für die Adressaten.
Ritratto di F. T.
F. T. 26 Settembre, 2016 - 12:14
So eine Flut von Zuschriften hat Salto wohl selten erlebt. Das sieht man dass die Besteuerung und das Erbrecht der Bauerbündler ein Problem darstellen wenn es auch von allen Beitragsrittern im Tal vehement geleugnet wird. Da gibt es sogar Philippika gegen die Arbeiter, die ja bekanntlich bei 1200 Euro Monatslohn ein fürstliches Leben führen können. Und sogar noch streiken dürfen. Und wenn der Betrieb schliesst dann können sie von Landesbeträgen leben. Ich war 50 Jahre Unternehmer, und habe nie einen Beitrag beantragt. Ich hätte mich vor meinen Mitarbeitern geschämt, wenn ich Geld von anderen Steurzahlern genommen hätte. Ich habe auch selbst die Verluste in mageren Jahren getragen. Hatte kein Netz wie die "Landschaftspfleger" , die das schöne Etschtal ruiniert haben. Und wenn ich eine Pauschalbesterung, basierend wie in Südtirol auf längst obsoleten Daten aus vergangenen Zeiten, bekommen hätte, würde ich heute auf Hawai leben. Dann gibt es noch Leute die behaupten man könne kein gerechtes Gesetz für die Bergbauern, und eines eben für die Talbauern schaffen. Eben, die Lobby würde es verhindern. Ein Steuergesetz für alle gleich. Verdienst du was ,dann gibst du mir deinen "Zehnten", verdienst du nichts (am Berg oder im Tale egal) zahlst du nichts. Und die Bauern sollten durch Zölle und Grenzen vor der Konkurrenz aus den Billiglohnländern geschützt werden. Und die anderen Wirtschaftsparten auch ? Und die Leute in obigen Ländern sollen verhungern ? Unglaublich, aber das soziale Denken ist bei manchen eindeutig zu kurz gekommen. Beschämend. Unternehmer verwechseln nie den Umsatz mit Einkommen. Solch dumme Unternehmer wären dann bald Unternehmer gewesen. So wie man eben den Ertragswert nicht auf Grund uralter Daten errechnen sollte. Einen Mittelweg würde sich sicher finden . Herr Kripp gibt ja den Weg vor. "Sich vertrauensvoll an die Höfekommission und die Landesregierung wenden. Ich hoffe es war ironisch gemeint.
Ritratto di F. T.
F. T. 26 Settembre, 2016 - 12:15
So eine Flut von Zuschriften hat Salto wohl selten erlebt. Das sieht man dass die Besteuerung und das Erbrecht der Bauerbündler ein Problem darstellen wenn es auch von allen Beitragsrittern im Tal vehement geleugnet wird. Da gibt es sogar Philippika gegen die Arbeiter, die ja bekanntlich bei 1200 Euro Monatslohn ein fürstliches Leben führen können. Und sogar noch streiken dürfen. Und wenn der Betrieb schliesst dann können sie von Landesbeträgen leben. Ich war 50 Jahre Unternehmer, und habe nie einen Beitrag beantragt. Ich hätte mich vor meinen Mitarbeitern geschämt, wenn ich Geld von anderen Steurzahlern genommen hätte. Ich habe auch selbst die Verluste in mageren Jahren getragen. Hatte kein Netz wie die "Landschaftspfleger" , die das schöne Etschtal ruiniert haben. Und wenn ich eine Pauschalbesterung, basierend wie in Südtirol auf längst obsoleten Daten aus vergangenen Zeiten, bekommen hätte, würde ich heute auf Hawai leben. Dann gibt es noch Leute die behaupten man könne kein gerechtes Gesetz für die Bergbauern, und eines eben für die Talbauern schaffen. Eben, die Lobby würde es verhindern. Ein Steuergesetz für alle gleich. Verdienst du was ,dann gibst du mir deinen "Zehnten", verdienst du nichts (am Berg oder im Tale egal) zahlst du nichts. Und die Bauern sollten durch Zölle und Grenzen vor der Konkurrenz aus den Billiglohnländern geschützt werden. Und die anderen Wirtschaftsparten auch ? Und die Leute in obigen Ländern sollen verhungern ? Unglaublich, aber das soziale Denken ist bei manchen eindeutig zu kurz gekommen. Beschämend. Unternehmer verwechseln nie den Umsatz mit Einkommen. Solch dumme Unternehmer wären dann bald Unternehmer gewesen. So wie man eben den Ertragswert nicht auf Grund uralter Daten errechnen sollte. Einen Mittelweg würde sich sicher finden . Herr Kripp gibt ja den Weg vor. "Sich vertrauensvoll an die Höfekommission und die Landesregierung wenden. Ich hoffe es war ironisch gemeint.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 27 Settembre, 2016 - 12:40
Herr Frau F.T. Wenn Sie 50 Jahre keinen Beitrag beantragt haben dann haben Sie vielleicht auch einen bekommen ohne davon zu wissen oder auch wirklich keinen bekommen, damit haben Sie Ihrer Konkurrenz einen Vorteil überlassen und diesen nicht selbst genutzt Ihren Betrieb gibt es auch sicherlich nicht mehr. Kritisiert werden die bauern in erster Linie von Lohnabhängigen und diese sind gut geschützt vor Ausländischen Arbeiterlöhnen. Waren dürfen in Europa frei zirkulieren (ausgenommen Schweiz) sollten Sie nur innerhalb Europas zu tun gehabt haben haben Sie aber auch in 50 Jahren sehr viel mit Zöllen zu tun gehabt andernfalls muss ich annehmen sie hatten Uhr Geschäftsfeld nur provinzbezogen. Ich mag keine Beiträge und auch keine Steuern wie sie in Italien üblich sind ich mag keine Verschwendung, wenn sie nach Deutschland gehen und sich über Steuern informieren werden Sie überrascht sein wie niedrig dort die Steuerlast ist auch Beiträge gibt es nicht so viel aber eben weniger Steuern deshalb ist das Tun und Schaffen viel direkter spürbar., es gibt wenige öffentliche Prunkbauten und die Verwaltungskosten in Deutschland betragen ein Vierte, Beamte sind viel rarer weil es weniger Bürokratie gibt. In südtirol ist man dafür dem Bauern um seinen Traktor neidisch ( den der Obstbauer Beitragsfrei zu kaufen kriegt) und murxt an Dingen rum die Außenstehende nicht verstehen anstatt endlich weniger Verwaltung weniger Verschwendung bei öffentlichen Bauten und Zuschüssen und dadurch für weniger Steuern für alle zu sorgen. Noch ganz wichtig Auch der Bauer zahlt Steuern auch wenn die Berechnung anders ist und wir stehen auf dem selben globalen Markt wie der Bauer aus dem Billiglohnland wo der geizige Europäer einkauft und der dortigen Bevölkerung auch das letzte Reiskorn vom Teller nimmt um dem Afrikaner die Heizung und den Grönländer den Kühlschrank Made in Europa zu verkaufen.
Ritratto di F. T.
F. T. 27 Settembre, 2016 - 14:20
Na, na Herr Kössler, warum rasten sie so aus? Glauben Sie wirklich dass ich mich von Ihnen mit ihren Plattitüden, die sie da mit tra-ra verkünden, belehren lassen muss ? Ich habe jahrzehntelang sogar in Ländern gearbeitet die sie erst auf der Landkarte suchen müssen. Das "Bei uns in Deutschland " Syndrom hat auch Sie erwischt, und glauben der einzige zu sein der weiss wie es hinterm Brenner zugeht. Nun, Bescheidenheit ist bei den "Mir sein mir" Jüngern, wie sie, nie anzutreffen. Aber wenn Sie ihren Betrieb nur erhalten weil Sie sich als Beitragsritter hervortun, dann spricht es nicht gerade für ihre Leistung als Unternehmer, ganz im Gegensatz zu mir. Beruhigen Sie sich. Ich vergönne Ihnen das Steuergeld das andere für Sie gezahlt haben. Hoffentlich fällt Ihnen auf wenn Sie Beiträge bekommen. Sie denken ja diese könnten unbemerkt reinschneien. Das ist eben der Unterschied zu einem gut geführten Betrieb mit Buchhaltung und einem sozialen Gewissen.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 27 Settembre, 2016 - 21:41
Richtig, F.T.: Genau auf den Punkt gebracht!
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 28 Settembre, 2016 - 07:59
Ich bin Bauer, welches Unternehmen welches Gewerbe führen Sie? Es wäre angebracht dies anzubringen anstatt platt zu behaupten Sie wären ein Unternehmer ohne Förderungen. Eine gut geführte Buchhaltung gehört auch zu einem gut geführten Hof, bis jetzt haben sie wenig erkennen lassen dass Sie wüssten wie es außerhalb Europas aussieht. Was das soziale Gewissen betrifft brauche ich mir dies von niemandem absprechen lassen schon gar nicht wenn er seine anfallenden Steuern den Kunden in Rechnung stellen kann und den Rest der steuern mit Steuerabsetzmöglichkeiten nutzen kann. Ich lass mich gern belehren aber bitte nicht die Weisheit für sich beanspruchen wie Sie es in obigem Kommentar getan haben. Das Thema Steuern und Befreiungen ist gigantisch wenn Sie Unternehmer sind dann wissen Sie es, in Italien blicken dabei schon viele Wirtschaftsberater nicht gut durch geschweige denn der Bürger. Kritisiert werden die Bauern auch immer gern von den Lohnabhängigen welche heutzutage die eigene Steuererklärung oft gar nicht mehr kennen weil Sie der Arbeitgeber für sie verfasst, der Steuerdruck liegt bei den Unternehmen welche in dieser Rolle wenig öffentliches Gehör finden. Bei der italienischen Verschwendung und den Haushaltslöchern ist aber um jeden Euro schade der an die Verwaltung geht.
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 28 Settembre, 2016 - 08:27
"Es ist um jeden Euro schade, der angesichts der italienischen Verschwendung an den Staat geht." Nur um den Euro des Bauern (der ihn nicht zahlt) und der Euro (die vielen Tausend Euro) der Arbeitnehmer und der Unternehmer, um die ist es nicht schade? Im Übrigen bleiben unsere Steuergelder ja (weitgehend) im Land und dienen u.a. der großzügigen Förderung der Landwirtschaft.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 29 Settembre, 2016 - 11:17
Um jeden Euro der an den Staat geht ist schade. Die Förderungen an die Landwirtschaft bräuchte es nicht würde der Verbraucher nicht einfach Lebensmittel aus Fernistan und Billigland bekommen aber der hiesige Bauer den gerechten Preis für seine Arbeit. Wann werden Sie endlich verstehen dass Förderungen an die Landwirtschaft Förderungen sind um die Landwirtschaft zu erhalten und den Bürgern Lebensmittel zur Verfügung zu stellen die nun nur mehr 11% seiner Lebenshaltungskosten ausmachen während der Bürger über 20% für Mobilität (sprich Auto) ausgibt.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 29 Settembre, 2016 - 12:51
Herr Frene Sie haben das Gefühl der Südtiroler mit Ihrem Kommentar wirklich auf den Punkt gebracht, weshalb auch der Unmut gegenüber den Bauern auf diese Weise nachvollziehbar ist. Leider liegen Sie mit Ihrem Gefühl falsch. Wenn der Südtiroler glaubt all die Förderungen seien Steuergelder aus dem Südtiroler Haushalt so ist das zum größten Teil falsch und natürlich wenn es EU-Gelder sind müssen diese auch irgendwo als Steuer eingenommen worden sein (es gibt allerdings auch andere Staatseinkünfte als Steuern). Dem Bauert wird etwas vorgeworfen womit andere prahlen. Bei einer Diskussion rund um den Flughafen hat sich der Direktor der EURAC vorgestellt und mit stolz darauf verwiesen dass die EURAC durch ihre Tätigkeit im Stande war über 40.000.000,00 Euro aus dem EU-Haushalt nach Südtirol zu lenken. Diese Sichtweise hab ich auch noch nie vorher so gesehen , die Fördergelder für die Landwirtschaft sind zum größten Teil auch solche Gelder aus Brüssel werden dem Bauern aber als Schmarotzer vorgeworfen wobei es tatsächlich wahr ist dass diese Gelder ohne die Landwirtschaft nicht nach Südtirol gekommen wären. Warum werden aber EURAC und Bauer nicht gleich gesehen?
Ritratto di Erich Frene
Erich Frene 28 Settembre, 2016 - 08:27
"Es ist um jeden Euro schade, der angesichts der italienischen Verschwendung an den Staat geht." Nur um den Euro des Bauern (der ihn nicht zahlt) und der Euro (die vielen Tausend Euro) der Arbeitnehmer und der Unternehmer, um die ist es nicht schade? Im Übrigen bleiben unsere Steuergelder ja (weitgehend) im Land und dienen u.a. der großzügigen Förderung der Landwirtschaft.
Ritratto di F. T.
F. T. 28 Settembre, 2016 - 16:25
Die Märchen der Bauernlobby werden immer skurriler. Da meint einer glatt der Hotelier der importiertes Fleisch auftischt wäre ein Landesverräter. Nachdem die fleissigen Südtiroler Bauern gerade mal 10% der in Südtirol im Jahr verspeisten 5o Millionen Kilo Fleisch produzieren, müssten die Hoteliere den Gästen ja die ganze Woche Fastenknödel auftischen. Mahlzeit. Der andere neidet den Handwerkern dass sie den Lieferwagen abschreiben können. Er möchte das auch mit dem neuen Traktor, aber da er keine entsprechenden Steuren zahlt, geht das nicht. Jammerschade. Und dann mokiert er sich sogar darüber dass der Unternehmer auf den Rechnungen die MWST berechnen kann, und an den Staat sofort abführen, auch wenn der Kunde nicht zahlt. Offensichtlich keine blasse Ahnung vom Steuerrecht oder Verwaltung eines Unternehmens, aber eine grosse Klappe. Beschämend. Dass 86% der Einkommensteuern in Südtirol von den Arbeiter und Pensionisten kommen, und nur anscheinend ungefähr 1% von den Bauern (incl. der Hofschenken, Buschenschänken, Fremdenzimmer, Direktverkauf am Hof u.s.w) ist ihm auch unbekannt ? Am 21.9. hat einer frech behauptet er würde Tage brauchen um die Unwahrheiten der Frau Bauer zu wiederlegen. Es wären jetzt Tage vergangen. Und ? Ich glaube es ist Zeit diese Märchenstunde der Bauernbündler abschliessen. Danke an Frau Bauer, und Herrn Frene für realistischen Beiträge.
Ritratto di Klemens Kössler
Klemens Kössler 29 Settembre, 2016 - 11:31
Na die Große Klappe müht der unbekannte Herr Unternehmer F.T. aber ganz gehörig. während Sie vielleicht im Ruhestand sind brauche ich auch noch Zeit für meine Arbeit Herr F.T. der Sie behaupten nie Beiträge genossen zu haben dadurch haben Sie sehr stark an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Als Unternehmer wissen Sie auch Bestens daß es eben nicht nur die Einkommenssteuer gibt welche in erster Linie die Arbeiter betrifft sondern sehr viele andere Steuern welche auch Sie Herr Unternehmer schuldig sind. Und nochmals würde die Landwirtschaft nicht völlig dem globalen markt ausgesetzt sein und mit verschiedenen Markt-regulierenden Maßnahmen geschützt sein wie viele andere Bereiche so könnte der Bauer über sein Produkt die Kosten verdienen um Steuern zu zahlen und keine Beiträge zu brauchen! Die Lebensmittel würden dabei auf einen anteil von über 30% der Lebenshaltungskosten steigen, also wer profitiert bitte von den sogenannten Erleichterungen für die Landwirtschaft? Nach Ihrem "Hugh ich habe gesprochen" würden Sie gerne die Diskussion abschließen, ich darf Sie darauf Hinweisen dass dies in Ihren "Beitragsfreien?" Unternehmen möglich war aber nicht in einer öffentlichen Diskussion.
Ritratto di Johann Mair
Johann Mair 28 Ottobre, 2016 - 14:32

....es ist fasr alles gesagt worden, außer daß hier seit einem jahrhundert zu all dem von den bauern bauspekulation betrieben wurde. ...auch ich bin ältester sohn von 9 kindern auf einem geschlossenen hof, den ich nicht übernommen habe......auchweil ich nicht an bauspekulation dachte .----der 3.5 ha gro§e hof ist als baugrund min 26 mil. Euro wert! Und genau diese spekulation meines 2. Bruders konnte vor kurzem verhindert werden. Der bruder hatte allen geschwistern den stinkefinger gezeigt.....

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Suedtirolfoto.com/Othmar Seehauser
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