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Lorenz Larcher
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Gastbeitrag

Replik eines Rückkehrers

Antwort auf den offenen Brief der Medizinstudierenden: „Kommen Sie und bringen Sie die Voraussetzungen mit“, so die kritische Replik des Rückkehrers Lorenz Larcher.

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Ritratto di Martin B.
Martin B. 18 Gennaio, 2017 - 09:31

Diese Replik sitzt (viel mehr als jene vom LH). Ich muss sagen ich war und bin mit dem Landesgesundheitsdienst zufrieden, aber eben besorgt über politische und verwaltungstechnische Entscheidungen die die Ärzte in ihrem Patientendienst direkt und negativ beeinflussen.

Ritratto di DervomBerge Tratzer
DervomBerge Tratzer 18 Gennaio, 2017 - 10:31

Der Beitrag kann nur von einem Arzt geschrieben sein, denn er ist an Prepotenz nicht zu überbieten und gleichzeit noch schreiben: "statt von außen und oben zu urteilen", das sollen die Studierenden wohl unterlassen, denn ganz oben stehen nur solche wie Lorenz Larcher oder Landespolitker.
Allein diese Prepotenz ist schon ein Grund nicht nach Südtirol zurückzukehren.

Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 18 Gennaio, 2017 - 11:42

Also der Ton hier scheint mir nicht präpotent oder arrogant. Auf jeden Fall wird mindestens zum Teil konkret auf die Punkte des offenen Briefes eingegangen. Zu guter letzt müsste auch auf den Berg der Spruch "wer austeilt muss auch einstecken können" wohl bekannt sein, oder?

Ritratto di DervomBerge Tratzer
DervomBerge Tratzer 18 Gennaio, 2017 - 12:02

Hier auf dem Berg geht es nicht um vorschulalterliches "wie du mir so ich dir" sondern darum sein Gegenüber Ernst zu nehmen und dann die Fakten nüchtern zu betrachten, zu reflektieren und einer Grundeinstellung der Verbesserung zu folgen.

Wenn 158 Leute einen Brief unterschreiben, dann besteht ein Problem, dann muss man überlegen wieso besteht dieses Problem und was könnte man daran ändern und nicht hergehen sein Gegenüber als zu unwissend und zu unerfahren zu bezeichnen, wie Lorenz Larcher es in diesem Artikel tut.

Ein Beispiel:
Von den Unterzeichnern wird eine mangelnde medizinische Forschung in Südtirol bemängelt. Tatsache ist, dass Südtirol um die 0,6 % seines BIP`s in die Forschung investiert. Andere Länder wie Skandinavien, Schweiz etc. investieren um die 3 %, dieser Vergleich zeigt, dass generell in Südtirol der Forschungsetat angehoben werden könnte. Mehr Forschung im medizinischen Bereich wäre sicher auch im Sinne von Lorenz Larcher und der gesamten Bevölkerung Südtirols.
Daher könnte die Bemängelung mangelnder Forschung der Unterzeichner doch als Anstoß verwendet werden mehr in die Forschung zu investieren, immerhin liefern sie doch schon einen politischen Rückhalt für die Entscheidungsträger. Ich würde eher so ansetzen, anstatt zu sagen "ihr versteht eh nichts, strengt euch mal an" was aus meiner Sicht der Grundton des Artikels von Lorenz Larcher ist.

Ritratto di G G
G G 18 Gennaio, 2017 - 12:15

Danke für diese Argumentationen "von innen".
Ich persönlich hatte auch schon bei öffentlichen Frustäußerungen von Studenten aus dem Wirtschaftsbereich einen ähnlichen Eindruck: Junge Menschen, die sich dem ganzen Prozess eines Studiums unterziehen, entwickeln zeitgleich teilweise die Haltung, dass sie ja brav alles durchlaufen, was "die Gesellschaft" von ihnen verlangt und dafür soll ihnen dann auch bitteschön im Gegenzug das perfekte Leben und perfekte Rahmenbedingungen im „wahnsinnig schönen Südtirol“ auf dem Silbertablett serviert werden. Es passt auch der Begriff von Prof. Dr. Gerald Hüther: brave Pflichterfüller. Ich habe in so Momentan das Gefühl, dass ein Teil der Persönlichkeitsbildung hier einfach auf der Strecke und unreif bleibt. Ein Hauch von "verzogenen Kindern", die in vielen anderen Aspekten des Lebens, des Gesellschaftsgefüges und den aktuell globalen Herausforderungen wenig Erfahrung haben, schwingt da mit.

Ritratto di Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 18 Gennaio, 2017 - 12:28

Er trifft den Nagel auf den Kopf. Auch ich sehe den Brief der "Südtiroler Studenten/Mediziner im Ausland" - der mich ja ohne mein Einverständnis indirekt mit einschließt - mit gemischten Gefühlen.
Es ist immer leicht, alles schlecht zu reden, doch meine Meinung dazu sieht wie folgt aus:
1. Man könnte auch in Südtirol gut ausgebildet werden, wenn die organisatorischen Rahmenbedingungen vorhanden wären. Bei Praktikas in Bruneck und Brixen konnte ich viel lernen. Auch die oft gescholtene Verwaltung war stets entgegenkommend.
2. Ich kenne einige Südtiroler Ärzte im Ausland, die nach eigener Auskunft nur dann nach Südtirol zurückkehren, wenn sie eine gehobene Position erhalten, z.B. ein Primariat. Daher weiß ich, dass die Arroganz der "Auslandssüdtiroler" nicht nur ein Phänomen der Jugend ist. Ob ein Doz. Larcher auch als "normaler" Arzt nach Südtirol zurückgekehrt wäre, werden wir nie erfahren.
3. Die Kommunikation ist teilweise untransparent. In der neuesten Ausschreibung für 25 Allgemeinmedizin-Ausbildungsstellen wird sich auf ein Dekret berufen, das angeblich keine Gültigkeit mehr hat. Dort wird festgelegt, dass man das ausgezahlte Stipendium bei einem Ausbildungsabbruch zurückzahlen müsste. Was denn nun? Auch die Unsicherheit über Standorte wie Innichen oder Sterzing macht eine Anstellung dort denkbar unattraktiv.
4. Das Arbeitszeitgesetz ist Fluch und Segen zugleich. Ich persönlich finde es nicht gut, dass mir vorgeschrieben wird, wie viel bzw. wie wenig ich arbeiten darf. Wenn am Freitag nachmittag ein interessanter Fall kommt (z.B. eine in die Orbita durchgebrochene Sinusitis), wieo um Gottes Willen soll ich dann nach Hause gehen, anstatt etwas Neues zu lernen? Damit einem fragwürdigen Gesetz Genüge getan ist? Ein Arzt ist auch ein Manager und sollte dementsprechend in der Lage sein, individuell eine vernünftige Regelung auszuhandeln. Wer 60h arbeiten möchte, soll das machen und wer lieber Teilzeit arbeitet, kann auch vernünftig eingesetzt werden -z.B. in einer Terminambulanz mit flexibel vereinbaren Arbeitszeiten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
5. Die Kritik an der Qualität kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde mir zehnmal die Mandeln in Brixen entfernen lassen, bevor ich in ein österreichisches Universitätsklinikum gehe. Südtirol ist zwar "Peripherie", doch das hat auch gewaltige Vorteile wie etwa eine individuellere Betreuung. In einer Uni-Klinik profitiert man als Patient vor allem dann, wenn die zu behandelnde Pathologie eines universitären Umfeldes bedarf. Insofern ist der Vergleich mit dem universitären Ambiente einer Innsbrucker oder Grazer Uniklinik einfach unpassend.

Ritratto di Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 18 Gennaio, 2017 - 12:29

Leider wird die Formatierung nicht übernommen, wodurch meine Gliederung nicht sichtbar ist. Habe ich etwas falsch gemacht oder ist das technisch nicht möglich?

Ritratto di Christoph Moar
Christoph Moar 18 Gennaio, 2017 - 13:51

Die Formatierungen haben sich seit dem Relaunch verschlechtert, ist mir auch aufgefallen. Man muss quasi mit HTML Tags arbeiten und ein paarmal ein "BR" (als HTML Tag) eingeben wenn man Abstände haben will usw... Darum wohl der "Vorschau" Button um zumindest zu sehen was man denn da so macht.



Ein Unding, eigentlich, aber geschenktem Gaul....
Nach mir müsste bei der Kommentarfunktion zumindest die "Markdown" Syntax/Technik unterstützt werden. Ist Standard, kennen die meisten, und wäre gut. Hilft dir jetzt aber nicht weiter, sorry...

Ritratto di Josef Dalpunt
Josef Dalpunt 18 Gennaio, 2017 - 14:21

Ich kann nicht nachvollziehen, wo Dr. Lorenz Larcher präpotent gewesen wäre oder von er oben herab geurteilt hätte. Die Stellungnahme ist sehr sachlich und korrekt. Jemand wird wohl das Recht haben auf eine veröffentlichte Stellungnahme Position zu ergreifen. Es wird in unserem Gesundheitssystem sicherlich nicht alles perfekt sein, aber das ein Medizinstudent der noch nicht einmal einen Abschluss hat sich anmaßt das Niveau der Ausbildung zu kritisieren und schon in dieser Phase die 40 Stunden Woche aufs Korn nimmt ist schlechthin die Höhe. Und wir sollten uns dann diesen Ärzten anvertrauen um Leben zu retten und uns in schwierigen Situationen unseres Lebens auf sie verlassen, obwohl sie jetzt schon keine Lust haben zu arbeiten??? Ich glaube dass sie ihre Aussagen etwas überdenken und beginnen sollten sich auf die Realität des Lebens vorzubereiten!!!!!

Ritratto di DervomBerge Tratzer
DervomBerge Tratzer 18 Gennaio, 2017 - 16:29

„Kommen Sie und bringen Sie die Voraussetzungen mit“ als Beispiel...

Ritratto di Josef Dalpunt
Josef Dalpunt 18 Gennaio, 2017 - 14:25

....außerdem sollten viele Studenten anstatt immer nur zu fordern auch einmal dankbar sein, dass wir ihnen mit unseren Steuern die Stipendien finanzieren, die einigen das Studium überhaupt ermöglicht!!

Ritratto di DervomBerge Tratzer
DervomBerge Tratzer 18 Gennaio, 2017 - 16:27

Welche Stipendien? Die Leistungsstipendien? Ja gibt es einige aber nicht der Rede Wert. Dann gibt es die Stipendien für Kinder aus einkommensschwachen Familien, aber glauben Sie mir die meisten studieren OHNE Stipendien.
Im Gegensatz zu den österreichischen StaatsbürgerInnen die bis zum 26. Lebensjahr Kindergeld bekommen mit dem ein bescheidenes Leben möglich ist.
Und wir sind schon dankbar aber den österreichischem Steurzahler gegenüber der uns einen freien Universitätszugang ermöglicht und danach viel höhere Löhne als in Südtirol bietet. Im Gegensatz kurbelt das die Wirtschaft an und es entsteht Exzellenz und Know-How

Ritratto di Josef Dalpunt
Josef Dalpunt 19 Gennaio, 2017 - 08:11

Es ist schon traurig, dass sich hier jemand auf diese Art und Weise äußert und nicht einmal die "Schneit" hat seinen richtigen Namen zu nennen. Schämen sie sich sie sind ein Feigling!!!

Ritratto di Martin Schmdit
Martin Schmdit 18 Gennaio, 2017 - 14:36

Also der Artikel ist so nichtssagend und typisch Südtirol geschrieben. Immer dasselbe die hoch ausgebildeten Auswanderer machen einen Punkt und dann kommt der Südtiroler und versucht zu erklären, dass im heiligen Lande alles super ist und kommt mit einem Ausnahmebeispiel... (Das ist nicht nur bei Ärzten so).

Es ist einfach so, dass viele hoch ausgebildete Ärzte und andere nicht nach Südtirol zurückkehren wollen, weil die Ausbildungplaetze einfach nicht genug vorhanden sind oder das Gehalt einfach nicht annähernd mit einem normalem EU Gehalt mithalten kann. Und es ist einfach sinnlos wenn dann Südtiroler herkommen und gleich dagegen reden und einen Kampf auslösen Egal ob die Vorwürfe alle richtig oder falsch sind, aber wenn über 150 angehende Ärzte einen Brief schreiben, dann ist es sinnvoller auf die einzelnen Punkte mit ihnen einzugehen und diese zu diskutieren, anstatt einen Artikel zu schreiben wo diesen vorgeworfen wird einfach keine Ahnung zu haben...

Südtirolist keine Insel der Seeligen mehr und das beste der nächsten Generation wird nicht nach Suedtirol zurückkommen, wenn Sie im Ausland einfach bessere Chancen haben. Die Zeiten in der man in der Heimat blieb sind einfach vorbei.

Ritratto di Georg Berger
Georg Berger 19 Gennaio, 2017 - 02:03

Ich finde es grundsätzlich gut, dass auf Missstände öffentlich hingewiesen wird. Die Notstandsverordnung war der Auslöser für diesen Brief und dass diese kritisiert wird, ist durchaus nachvollziehbar. Die Doppelsprachigkeit bei Ärzten in Südtirol sollte nicht optional sein. Das Arzt-Patientengespräch ist etwas vom wichtigsten in der Medizin, weit wichtiger wie jedes Röntgen oder Labortest. Direktor Schael hat gesagt: "Gesundheit geht vor Doppelsprachigkeit". Mit solchen Sprüchen ist keinem Patienten geholfen und genau solche Aussagen gehören kritisiert, weil es einfach falsch ist.

Zum Anrechnen des Facharzttitels ist zu sagen, dass es durchaus Fälle gibt, die nicht innerhalb von 2 Monaten bearbeitet werden. Ich kenne persönlich Ärzte bei denen es Jahre gedauert hat.
Ausserdem gibt es einige Spezialisierungen die viel problematischer sind als plastische Chirurgie. Kardiologie zum Beispiel ist in Österreich gekoppelt an den Facharzt für Innere Medizin. In Italien hingegen ist Kardiologie ein eigener Facharzt. Ein Kardiologe, mit österreichischem Facharztdiplom, kann -meines Wissens- nicht einfach nach Südtirol gehen und auf einer kardiologischen Station arbeiten, da ihm der Facharzt für Kardiologie in Italien nicht anerkannt wird, sondern nur der für Innere Medizin.

Dr. Larcher kritisert weiters, dass man Südtirol nicht mit Österreich vergleichen darf, da Österreich grösser ist als Südtirol und Universitätskliniken besitzt. Ich finde es hingegen extrem wichtig, dass man beide miteinander vergleicht. Der Vergleich mit anderen Regionen bzw. Ländern ist extrem wichtig um etwas zu verbessern. Weiters spricht Dr. Larcher von der Übernahme von Fortbildungskosten und dass das in Südtirol besser sei als in Österreich. Dazu ist zu sagen, dass das jedes Krankenhaus in Österreich andere Angebote für die eigenen Ärzte hat. In Österreich werden ( in den Krankenhäusern in denen ich gearbeitet habe) vor allem die Jungärzte unterstützt. Das macht auch Sinn da sich ein Oberarzt die Fortbildung leichter leisten kann.

Grundsätzlich hat Frau Reiterer durchaus Recht, dass es für Südtirol interessant wäre, die Südtiroler Studenten zurück nach Südtirol zu locken - nicht nur wegen der Zweisprachigkeit. Das geht aber nur effektiv, wenn ich den jungen Ärzten Facharztstellen anbieten kann. Die Facharztausbildung dauert ca 6 Jahr nach dem Studium. Wenn ich als Arzt 6 Jahre an einem Ort arbeite, dort eventuell heirate und eine Familie gründe, ist eher wahrscheinlich, dass ich dann dort bleibe anstatt den Wohnort zu ändern.
Es gibt allgemein im gesamten Alpenraum zu wenig Ärzte und um einen Mangel zu vermeiden muss ich die Bedingungen so verbessern, dass ich als Region attraktiv werde. Andere Regionen haben auf dieses Problem reagiert. Die Vorarlberger Spitäler schreiben den Medizin Studenten, die noch nicht mal das Studium abgeschlossen haben bereits Briefe und locken die Jungärzte so ins "Ländle" und zahlen auch dann bereits den Jungärzten überdurchschnittlich viel. In der Schweiz gibt es noch höhere Gehälter.
Wenn man die Ärzte im eigenen Land ausbildet, kostet das weniger als wenn fertig ausgebildete Ärzte abgeworben werden müssen.

Ritratto di Josef Dalpunt
Josef Dalpunt 19 Gennaio, 2017 - 08:10

Es ist schon traurig, dass sich hier jemand auf diese Art und Weise äußert und nicht einmal die "Schneit" hat seinen richtigen Namen zu nennen. Schämen sie sich sie sind ein Feigling!!!

Ritratto di Erich Bertol
Erich Bertol 19 Gennaio, 2017 - 11:26

Ärzte fühlen sich entweder mehr zum Wissen hingezogen oder zur Empathie, dann werden daraus eben Wissenschaftler oder Spital- und Hausärzte. Eines aber haben alle gemeinsam: sie sind der Universität in Dankbarkeit verbunden, an der sie eine Ausbildung genossen. Die Institution, die sie dabei finanziell unterstützt, ist selbstlos. Eltern können das, zu geben, ohne etwas zurückzufordern.
Ein Medizinstudium ist voll von Entbehrungen und der zukünftige Arzt ist nach dem Studium frei. Frei zum Entscheiden, wo er hin muß. Das ist er sich und der Universität schuldig.
Eine andere Schuld entsteht, wenn Südtirol fordert, die meisten (oder gar alle?) Töchter und Söhne sollen zurückkommen. In das Land der Eltern, der früheren Ernährer. Wir müssen es den 158 zumuten, die Güter "Wissenschaft" und "Empathie" auch irgendwo anderes weiterzubetreiben! Das werden die Eltern der 158 auch sagen (können): liebes Kind, ich mute es dir zu, irgendwo auf der Welt deinen Platz zu finden. Welche Verzerrung, ihre Rückkehr zu fordern. Solche Forderungen nähren die meisten Gründe, nicht mehr in die Heimat zu kommen! Gemeint zu haben, den Kindern das Arbeitsplatzl gerichtet zu haben!

Wahrscheinlich muß dieses Land wieder mehr leiden, daß unsere jungen Ärzte wieder kommen. Damit meine ich das Leiden der Entscheidungsträger, nämlich die hochrangigen Verwalter des Gesundheitsdienstes, Dr. Stocker, Dr. Schäl um nur die Spitze zu nennen. Und diesem Leiden steht die Beweihräucherung der tollen "Sanität" im Wege, die einen unverhältnismäßig großen Verwaltungsapparat mitschleift, und an Selbstlob grenzt. Es müssen die Ärzte in ihrer Leidensfähigkeit erkannt werden, und danach muß deren Verwaltung sich ausrichten.
Wenn solches uns Südtiroler Ärzten widerfahren würde, eine demütige, das heißt zurückhaltend starke Verwaltung, dann würde die Humanmedizin (nicht Sanität!) in Südtirol florieren. Motivation kommt von oben. Wir Ärzte nähren unsere Motivation sogar aus Kriegszeiten. Das liegt in der Natur unseres Könnens. Da erst bekommen wir unsere volle Anerkennung. Wir sind nur dem großen Leid etwas schuldig. Und der Wissenschaft.

Ritratto di Ulrike .
Ulrike . 21 Gennaio, 2017 - 21:16

Ich habe den Eindruck, dass Lorenz Larcher den Brief von Elisa Reiterer gar nicht richtig gelesen hat. Einen großen Teil der Punkte, die er hier kritisiert, konnte ich darin nämlich gar nicht finden.
Wo steht z.B., dass die Unterzeichner nur 40 Stunden pro Woche arbeiten wollen?
Oder wo bezeichnen Sie sich als Elitestudenten oder zeigen mangelnden Respekt anderen Berufsgruppen gegenüber?
Auch seine Gegenargumente hinken leider großteils.
Österreich unterliegt nicht der Zweisprachigkeitsverordnung, aber warum kann man deshalb die Gesundheitssysteme von Südtirol und Österreich überhaupt nicht vergleichen? Einen Äpfel und Birnen Vergleich sehe ich da eher beim Argument mit den 8.699.730 Einwohnern von Österreicher versus 523.446 Einwohnern in Südtirol. Da müsste man eher einzelne Bundesländer von Österreich mit Südtirol vergleichen und würde damit wieder bei ähnlichen Einwohnerzahlen und Voraussetzungen landen. In jedem Bundesland von Österreich werden Ärzte ausgebildet. So gibt es z.B. im Bezirkskrankenhaus Lienz eine ganze Reihe von Turnusärzten und Assistenzärzten (darunter auch einige Südtiroler), obwohl Osttirol noch deutlich kleiner ist als Südtirol. Warum also sollte das in Südtirol nicht möglich sein?
Was die viel zitierte Passage mit dem „zu niedrigen Niveau“ anbelangt: Das ist aus meiner Sicht eine sehr unglückliche Formulierung, die von den Zuständigen in Südtirol nun eifrig genutzt wird, um die Verfasser des Briefes in den Dreck zu ziehen und von den eigentlichen Problemen abzulenken. Das Problem sind die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die eine Ausbildung derzeit nicht möglich machen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Elisa Reiterer wirklich sagen wollte, dass das Niveau der Südtiroler Ärzte zu niedrig sei (zumal ihre eigenen Eltern da dazugehören).

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