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Dieser Artikel legt sehr schön offen, warum die Intelligenzija von heute offensichtlich. "Nationalismus als Ablenkung von sozialen Problemen." Was für ein Blödsinn. Der "Nationalismus", von dem hier gesprochen wird, ist in keiner Weise mit dem Nationalismus des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu vergleichen. Er ist vielmehr im Kontext mit einer dysfunktionalen supranationalen Organisation innerhalb der EU zu sehen.
Es ist eher das klassische "divide et impera" - konkret im Sinne eines Neidschürens zwischen den verschiedenen sozialen Klassen und Ethnien, welches als Ablenkung von sozialen Problemen herangezogen wird.
Hier haben wir also schon die erste Fehldiagnose entlarvt.
Die zweite Fehldiagnose betrifft die Sichtweise, dass rechte Ideologien antiliberal, linke Ideologien aber liberal seien. In Wirklichkeit sind beide Ideologien antiliberal und gehen zum Teil auf dasselbe (anti-?)intellektuelle Fundament zurück. Das ist auch der Grund, warum Linke die politische Auseinandersetzung mit Rechten scheuen - sie können den Kern der rechten Ideologie nicht angreifen, ohne am eigenen Ast zu sägen.
Die dritte Fehldiagnose betrifft die Doppelstaatsbürgerschaft. Eigentlich erübrigt sich hier jeder weitere Kommentar. Wer die Möglichkeit, doppelte Staatsbürgerschaften anzunehmen als Derivat vom Faschismus hinzustellen versucht, hat jegliches Feingefühl verloren.
Was die fehlende Aufarbeitung des National-Sozialismus angeht, muss ich den Herren aber Recht geben. Allerdings muss man hier einschränkend dazusagen, dass echte Aufarbeitung auch anders aussieht, als es sich Linke vorstellen. Ich sage es immer wieder: Die psychologischen Aspekte sollten viel mehr in den Vordergrund gerückt werden. Wie ist es möglich, Menschen massenpsychologisch zu manipulieren, wie es Faschismus und National-Sozialismus getan haben? Wie ist es möglich, dass normale Menschen Gräueltaten wie z.B. jene in Auschwitz durchführen?
Doch das würde bedeuten, dass man sich auch mit den Dämonen tief in sich selbst auseinandersetzen müsste, denn die Wahrheit ist: Jeder Mensch ist zu solchen Dingen fähig. Das ist eine bittere Erkenntnis, die vielen nicht schmecken wird.
Die Diagnosen mögen stimmen.
Aber "es" ist nicht nur eine Reaktion auf dysfunktionale EU Institutionen, sondern eine konservative Konterrevolution, ganz in der Tradition, Ironie des Schicksals, der 68er Bewegung. Siehe: https://www.unzensuriert.at/content/0026059-Konterrevolution-gegen-den-K...
Übrigens liegt die Ursache für die Dysfunktion der EU, die außer monetäre Anstrengungen auf die Krise 2007 nichts zustande gebracht hat, gerade in der nationalstaatlichen Organisation. Deutschland ist das Hinkebein Europas und verrhindert die Integration, die MAcron voranbringen will. (Siehe: https://news.wko.at/news/oesterreich/europa-zukunftsfaehig-gestalten.html)
Zum Teil hast du Recht. Wir haben eine konservative Konterrevolution. Das Pendel, das in den letzten Jahrzehnten extrem nach links ausgelenkt war, bewegt sich nun wieder in die andere Richtung. Die Linken haben dem allein schon aufgrund der eigenen Blindheit nichts entgegenzusetzen. Die Linken glauben, das Pendel sei nun fast schon bei einem neuen National-Sozialismus angelangt - dabei hat es die Mittellinie noch nicht mal überschritten. Das offenbart sich z.B. auch in der letzten Frage des Interviews mit Frau Horaczek, wo sie von Lisa Maria Gasser gefragt wird, ob sie davon ausgeht, in einigen Jahren auswandern zu müssen.
Das Problem mit der EU und den Nationalstaaten ist nicht durch die Auflösung der Nationalstaaten zugunsten eines paneuropäischen Superstaates zu lösen. Zielführender wäre es, die Nationalstaaten zugunsten kleinerer Einheiten aufzulösen, welche dann auf EU-Ebene direkten Einfluss ausüben können und so eigenständig wie möglich agieren können.
"Zielführender wäre es, die Nationalstaaten zugunsten kleinerer Einheiten aufzulösen, welche dann auf EU-Ebene direkten Einfluss ausüben können und so eigenständig wie möglich agieren können." (Oliver H.)
Darauf kann man aufbauen, da eine föderalistische Republik identitäre und Gemeinwesen - Orientierung, dialektisch zu verbinden vermag, anstatt in Links- Rechts- Romantik/Polemik zu verweilen. In dieser Hinsicht ist die Diagnose der Politik der M5S schon richtig. Macron ist aber ein neuer Typus am politischen Firmament, der nicht Ántipolitik ala Trump, Wellenreiten a la Kurz, TINA a la Merkel vorantreibt, sondern eine echte Zukunftsperspektive bietet.
Die historische Erfahrung der Südtiroler Autonomie einer lokalen Demokratie/Verwaltung in einer übergeordneten Republik, könnte als Hinweis des Schicksals zu einer paneuropäischen/republikanischen Haltung sein.
Ich verstehe nicht die Bitterkeit der Herrn Steurer, wenn er die Behauptung aufstellt: “Bekanntlich war ja auch Adolf Hitler kein Österreicher...” Steurer hat zwar Recht, denn tatsächlich war Adolf Hitler zu Beginn seiner so verhängnisvollen Regierung nicht Österreicher, sondern laut seinem Pass Deutscher, wenn auch mit Migrationshintergrund. Und bis zum Frieden von Teschen, das weiß Steurer sicher, hat ja Braunau nicht zu Österreich, sondern zu Bayern gehört, so dass Hitler, wenn er früher geboren wäre, als Bayer und nicht als Österreicher, der sich um die deutsche Staatsbürgerschaft bemühen musste, auf die Welt gekommen wäre. Ich verstehe aber wirklich nicht, was diese Haarspalterei mit dem eigentlichen Thema, nämlich dem Antisemitismus, zu tun haben soll. Ich möchte daher dem Herrn Steurer mein Buch "Krummstab und Krummnase - der christlichsoziale Antisemitismus in Tirol", mit einem wunderbaren Vorwort von Federico Steinhaus empfehlen, damit er sich in dieser Angelegenheit ein wenig weiterbilden kann. Er scheint es notwendig zu haben.
Herr Staffler, das Zauberwort heißt Ironie... “Bekanntlich war ja auch Adolf Hitler kein Österreicher...” heißt eben, dass er hingegen sehr wohl gebürtiger Österreicher war. Damit führt Steurer den Passus der Unabhängigkeitserklärung Österreichs ad absurdum wonach kein Österreicher den Krieg gewollt hätte.
Das Entlarvende: Jene, die vorgeben gegen Nationalismus zu sein, hängen sich an der Nationalität Hitlers auf. Finde den Fehler...
...und jene die die doppelte Staatsbürgerschaft möchten, berufen sich auf das Modell des Faschisten Tremaglia.
Die Mehrheit des damaligen italienischen Parlaments stimmte für dieses Modell. Bestand das italienische Parlament also zu dem Zeitpunkt zum Großteil aus Faschisten?
Die Postfaschisten saßen in einer Koalitionsregierung. Das Koalitionspartner oft auf den ersten Blick unerklärliche Entscheidungen treffen, geht oft soweit wie jüngst in Österreich. Dort hat ein Koalitionspartner für die Abschaffung eines Gesetzes gestimmt, dessen Einführung er selbst vorangetrieben und mitbeschlossen hatte.
Also hat ein Postfaschist (Tremaglia) den Gesetzesentwurf eingebracht, aber die Parlamentsmehrheit bestand eben nicht ausschließlich aus Postfaschisten. Ok, dann ist ja geklärt, dass auch normale Demokraten dafür gestimmt haben.
Diese wichtige Tatsache war dem maoistischen Geschichtslehrer a.D. Steurer entweder nicht bekannt (also hat er sich schlampig vorbereitet) oder er hat sie absichtlich verschwiegen (weil er als alter Linksradikaler einfach Polemik machen wollte? Ich kann nur hoffen, dass dem nicht so war).
Und? Dein Argument ist völlig unlogisch. Wenn alles, was Faschisten oder National-Sozialisten je befürwortet oder umgesetzt haben falsch sein muss, warum trittst du dann nicht für die Abschaffung der von den Nazis eingeführten Schulpflicht ein?
Nur weil die Faschisten etwas gutgeheißen haben, muss es nicht automatisch schlecht sein. Dein "Argument" ist also keines. Deshalb frage ich dich konkret: Welchen Nachteil hat irgend ein anderer Mensch, wenn ich das Recht erhalte, die doppelte Staatsbürgerschaft zu beantragen?
@Hopfgartner:
Die Nazis haben also die Schulpflicht eingeführt? Sehr interessant....Es geht nicht darum, ob jemand einen Nachteil hat, wenn Sie einen Vorteil hätten.
Viele der Befürworter der doppelten Staatsbürgerschaft sind jene, die hinter jeder Ecke Faschismus wittern (aber mit der eigenen Nazivergangenheit und -gegenwart kein Problem haben) was irgendwie Italienisch ist. Nur bei der Staatsbürgerschaft für im Ausland lebende Mitbürger, da beruft man sich auf das Vorzeigemodell Italien, wo diese Möglichkeit nach der Idee eines Faschisten eingeführt wurde.
Also, alles was sonst irgendwie Italienisch anmutet, fürchten sie wie der Teufel das Weihwasser. Die Idee des Faschisten möchten sie aber gern kopieren. Doch irgendwie lustig, oder nicht?
Man muss aber schon dazu sagen, dass das Gesetz vom Parlament abgesegnet wurde, wo auch Nichtfaschisten saßen. Das ist aber genauso wichtig wie darauf hinzuweisen, dass im österreichischen Parlament auch Nichtraucher für die Aufhebung des Nichtraucherschutzes gestimmt haben.
Das aktuell in Deutschland gültige Gesetz zur Schulpflicht stammt ursprünglich aus dem Jahr 1938. Deshalb ist es in D wesentlich schwerer Alternativen wie z.B. Homeschooling zu betreiben. Stichwort Schul- versus Bildungspflicht. Die Nazis wollten sicherstellen, die Kinder indoktrinieren zu können.
Aber lenken wir nicht ab.
Deine Argumentationskette erschüttert jeden liberal denkenden Menschen: Im Endeffekt sagst du, die Doppelstaatsbürgerschaft ist deshalb schlimm, weil einige der Befürworter mit zweierlei Maß messen, was Italien angeht? Aber dass niemand einen Nachteil dadurch hat, wenn ich die DSB beantrage ist völlig wurscht? Das ist Ideologie pur.
Die Wahrheit ist, dass niemand einen Nachteil hätte, wenn ich die DSB beantragen dürfte. Niemandes Rechte werden verletzt, es gibt nicht mal indirekte Opfer wie z.B. bei autodestruktiven Verhalten wie Alkohol- Tabak- oder Cannabiskonsum.
Nein, den liberal denkenden Menschen erschüttert die Tatsache, dass es anscheinend Menschen gibt, die sich von Nationalisten einreden lassen selig zu werden wenn sie erst ein Stück Papier in der Hand haben, welches ihnen Rechte gewährte die sie bereits haben.
Ich lebe seit 10 Jahren in Österreich und kehre vorraussichtlich in frühestens 10 Jahren nach Südtirol zurück. Dass du mir die Möglichkeit verwehren willst, ein Stück Papier zu beantragen, weil du und einige Andere damit nicht zurecht kommen, empfinde ich als faschistoid. Du sagst es doch selbst. Es geht nur um ein Stück Papier.
Sie übersehen da etwas. Es ist ein Unterschied, ob jemand längere Zeit in einem Land lebt und dann gerne dessen Staatsbürgerschaft hätte, als ob jemandes Vorfahren vor 100 Jahren eine andere Staatsbürgerschaft hatten und er deswegen gerne die des Nachfolgestaates hätte, obwohl er dort höchstens zum Tanken und ins DEZ hinfährt.
Ihre Situation hat mit der Doppelpassdiskussion nichts zu tun. Ihr Wunsch ist völlig legitim und ich wüßte jetzt nicht, woraus Sie schließen, dass ich Ihnen den Pass verwehren will.
Ich übersehe da nichts. Die gesamte DSB-Debatte aufmerksam verfolgend, stelle ich fest, dass die Gegner der DSB in keiner Weise Kompromissbereitschaft zeigen. Wieso sagen die Gegner der DSB nicht, sie würden eine DSB unterstützen, wenn Kriterien XYZ dabei berücksichtigt werden? Dies wäre konstruktiver, politischer Diskurs.
Stattdessen schreckt man nicht mal davor zurück, die Befürworter der DSB sogar in die Nähe von Faschisten zu rücken. So etwas anzusehen müssen schmerzt mich.
Im Übrigen hat meine Situation sehr viel mit der Doppelpassdiskussion zu tun, denn wenn die Gegner sich durchsetzen, wird mir die DSB verwehrt, sodass ich mich entscheiden muss, ob ich die italienische ablege und die österreichische annehme. Ich bin also sehr wohl betroffen, denn die Gegner machen ja keinen Unterschied, sondern sind ja prinzipiell dagegen. Ich erinnere an die Worte von oben: Ich bin ja ein Faschist, wenn ich die DSB befürworte, oder?
Aber:
"Zielführender wäre es, die Nationalstaaten zugunsten kleinerer Einheiten aufzulösen, welche dann auf EU-Ebene direkten Einfluss ausüben können und so eigenständig wie möglich agieren können." (Oliver H.)
„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“( T.Adorno)
ODer?
Warum also alle Mühe und Anstrengung für einen centesimo, wenn es doch um viel mehr geht.
Her mit der Staatsbürgerschaft Europäische Republik, Region Tirol.
@L. Thoma:
"Nein, den liberal denkenden Menschen erschüttert die Tatsache..."
Wirklich liberale denkende Menschen haben kein Problem damit, wenn jemand etwas bekommt, ohne dass ein anderer etwas verliert. Nur radikale Rechte und Linke wollen das Leben des Einzelnen bis in letzte Detail reglementieren.
Nein mein Lieber. Wirklich liberal denkende Menschen würden es nicht ertragen wenn jemand etwas aufgrund seiner Abstammung kriegen würde, was dem Nachbarn vorenthalten ist.
Ich ertrage es als Liberaler problemlos, dass die Kinder meines Nachbarn, Herrn M., aufgrund ihrer Abstammung neben der italienischen Staatsbürgerschaft auch noch die pakistanische haben, während letztere mir vorenthalten ist.
hm, ich dachte eigentlich Sie hätten den Unterschied verstanden. Soll ichs Ihnen nochmal erklären?
Witzig. Selbiges habe ich mir bei Dir gerade gedacht. ;-)
Die Kinder Ihres Nachbarn haben zwei Staatsbürgerschaften weil sie eine aufgrund Abstammung und die zweite vermutlich wegen längerem Aufenthalt innehaben.
Sie und Ihre Mitstreiter möchten aber eine zweite, weil Ihre Vorfahren vor 100 Jahren eine andere hatten. Nun ist es in diesem zweiten Fall eben so, dass Sie kaum direkt abstammen, noch über einen längeren Zeitraum in dem Zweitland gelebt haben.
Sie verstehen den Unterschied zwischen den zwei Situationen?
Sie können nichtmal sagen, wer anspruchsberechtigt ist, halten sich aber dafür. Hauptargument ist, dass Italien das auch gewährt. Dass der Einbringer dieses Gesetzes ein Faschist war, hören Sie ungern.
Falsch, lieber Ludwig: die Kinder meines Nachbarn haben beide Staatsbürgerschaften durch Abstammung erhalten. Ihr Vater kam als pakistanischer Staatsbürger, erwarb dann die italienische Staatsbürgerschaft, worauf Jahre später seine Kinder auf die Welt kamen. Als Nachkommen eines italienischen Staatsbürgers bekamen sie die italienische Staatsbürgerschaft (so wie auch ich und vermutlich auch Du, Ludwig). Im Gegensatz zu mir (und vermutlich auch Dir, Ludwig) bekamen sie auch die pakistanische Staatsbürgerschaft, weil ihr Vater über 10 Jahre vorher mit derselben in Italien eingewandert war. Die Kinder haben so wie ich (und vermutlich auch Du) nie in Pakistan gelebt. Nachteile für mich, dass M.s Kinder Doppelstaatsbürger sind? Null. Nachteile für Dich, Ludwig? Null.
Verstehst Du es nun besser?
Wer laut österreichischem Gesetz anspruchsberechtigt ist, kann ich Dir erst sagen, wenn ein solches Gesetz vorliegt, Ludwig. Das müsstest Du als Jurist doch wissen. Es gibt mehrere mögliche Ansätze, das habe ich Dir doch schon einmal erklärt, wenn ich mich recht entsinne.
Hauptargument ist beileibe nicht nur Italien, es ist aber scheinbar das Argument, auf das Du Dich einschießen möchtest. Das mit dem faschistischen (postfaschistischen?) Einbringer hatten wir doch schon. Lies mal oben nach, Ludwig. Glaubst Du etwa, dass die damalige Parlamentsmehrheit aus (Post-)Faschisten bestand?
Kann mich nicht erinnern, Ihnen jemals das du angeboten zu haben, finde es aber trotzdem schön, dass Sie kein anderes Problem haben, als das der fehlenden österreichischen Staatsbürgerschaft.
Und nun finden Sie es "liberal", dass Sie eine österreichische Staatsbürgerschaft kriegen sollten (weil die deutschnationalen Burschenschafter in Österreich dies fordern) und Ihr Nachbar nicht?
Tremaglia war Faschist, das können Sie biegen wie Sie wollen. Ihnen muss man wahrscheinlich erklären, dass auch Nichtraucher für die Aufhebung des Raucherschutzes gestimmt haben?
Kein anderes Problem als die „fehlende“ österreichische Staatsbürgerschaft? Du selbst hast doch behauptet, dass Dich das Thema nicht besonders interessiert, aber trotzdem kommentierst Du jedes Mal, wenn es um dieses Thema geht, ganz verbissen. ;-)
Was also, interessiert Dich das Thema oder nicht?
Es ist ganz normal, dass einige Menschen Staatsbürgerschaften haben, die andere eben nicht haben – siehe meine pakistanischstämmige Nachbarsfamilie. Es ist auch kein Problem, auch wenn Du es noch so krampfhaft herbeizureden möchtest, lieber Ludwig. Einem Südtiroler wird nichts genommen, wenn sein Nachbar neben der italienischen Staatsbürgerschaft noch eine andere (oder gar zwei) hat.
Du willst mir doch nicht im Ernst sagen, dass es für Dich unannehmbar ist, dass die Südtiroler Grünen immer wieder Doppelstaatsbürger zu Wahlen aufstellen? (alban.-ital.: Ana Agolli, tunes.-ital.: Olfa Sassi; österr.-ital.: Tobe Planer) Oder?
Was ist denn so toll an Mehrfachstaatsbürgerschaften, dass man diese als Wahlziel formuliert?
Was ist denn so schlimm daran, wenn Ana Agolli, Olfa Sassi, meine Nachbarn und Tobe Planer mehr als eine Staatsbürgerschaft haben? Nichts.
Welchen Nachteil haben Du und/oder ich, wenn die vorher genannten Personen neben ihrer italienischen Staatsbürgerschaft noch eine haben? Keine.
Eigentlich weiß man in den meisten Fällen gar nicht, ob jemand mehrere Staatsbürgerschaften hat, außer derjenige sagt es.
Hast Du neben Deiner italienischen Staatsbürgerschaft (ich gehe einfach mal davon aus, dass Du ital. Staatsbürger bist) noch ein, zwei, drei weitere? Keine Ahnung. Wenn Du es mir nicht sagst, werde ich es nicht erfahren, unter anderem auch, weil es Deine Privatsache ist und mich nichts angeht – außer Du entscheidest, es mir mitteilen.
Siehst Du, Ludwig: so funktioniert ein liberaler Denkprozess.
Warum wissen Sie dann so gut über die Staatsbürgerschaft Ihres Nachbarn bescheid? Nochmal: Was ist so toll an mehrfachen Staatsangehörigkeiten, dass man diese als Wahlziel formuliert?
Ganz einfach: weil mein Nachbar es mir erzählt hat. Ich habe das Glück, mich mit meinen Nachbarn gut zu verstehen.
Nochmal: was ist so schlimm an mehrfachen Staatsbürgerschaften, dass Du so verbissen dagegen argumentierst?
Was ist so toll an mehrfachen Staatsangehörigkeiten, dass man diese als Wahlziel formuliert?
Haben Sie darauf eine Antwort, oder ist Ihnen diese Frage zu verbissen?
Ich habe keine Wahlziele. Ich kandidiere nicht.
Was ist so schlimm an mehrfachen Staatsbürgerschaften, dass Du so verbissen dagegen argumentierst? Was ist in Deinen Augen falsch an Ana Agolli, Tobe Planer, Olfa Sassi und meiner (oben erwähnten) Nachbarsfamilie?
Wieso sind Sie so verbissen darauf, eine zweite Staatsbürgerschaft zu kriegen? Es ist schon mühsam mit Ihnen: Die von Ihnen zitierten Personen haben allesamt nicht eine 2. Staatsbürgerschaft, weil deren Vorfahren vor 100 Jahren eine andere hatten....
Ich bin bereits Doppelstaatsbürger. Es geht mir nicht um mich selbst. Ich freue mich aber, wenn auch andere Menschen die Möglichkeit haben, Doppelstaatsbürger zu sein. Ich habe es nicht nötig, verbissen anderen Menschen etwa madig zu machen, dass ihnen Freude bereitet und mir nicht wehtut. Nochmal, Ludwig: Liberale haben kein Problem damit, wenn jemand etwas bekommt, ohne dass ein anderer etwas verliert.
Ich glaube Dir gern, dass es für Dich mühsam ist: Wenn man sich liberalen Gedankengängen so verbissen verwehrt wie Du, kommt man halt irgendwann in die argumentative Sackgasse.
Jetzt kommst Du mit den 100 Jahren. Wo sollte Deiner Meinung nach also die Grenze liegen? 1 Jahr? 10 Jahre? 50 Jahre?
Vorsicht: vor 80 Jahren wurden Juden ausgebürgert, nun sollen ihre Nachkommen die österreichische Staatsbürgerschaft zurückbekommen.
Soll die Obergrenze also vielleicht doch lieber bei 90 Jahren liegen? Warum 90 und nicht 91,32 oder gar 99,05?
Was hat man denn davon wenn man 2 Staatsbürgerschaften hat und wieso freut man sich auf eine Dritte? Ich dachte immer eine reicht vollkommen. Aber es gibt offensichtlich Sammler...
Fänden Sie und ihre liberalen Freunde es ok, wenn Ihre pakistanisch-italienischen Nachbarskinder um die österreichische Staatsbürgerschaft ansuchen könnten? Das mit den 100 Jahren hab ich von den Befürwortern, die sagen ja immer, das sei deren Vorfahren damals gegen deren Willen genommen worden...
Dir reicht eine, Ludwig. Andere haben zwei (oben stehen jede Menge Beispiele). Ist ja auch nicht schlimm, Dir wird ja nichts weggenommen. Wie schon gesagt: Liberale haben kein Problem damit, wenn jemand etwas bekommt, ohne dass ein anderer etwas verliert.
Wer weiß, vielleicht wirst Du eines Tages auch lernen, liberaler zu denken.
Kannst Du mir erklären, warum eine pakistanischstämmige Südtiroler Familie die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen sollte? Bekommen etwa Du oder ich die pakistanische? Komm schon, Ludwig! Wo ist der Bezug? Als Jurist solltest Du das Abstammungsprinzip beim Staatsbürgerschaftsrecht kennen.
Dass 100 Jahre zu viel sein sollen, hast Du oben versucht, zu behaupten. Aber damit bist Du gegen die Wand gefahren, weil Juden beispielsweise vor 80 Jahren die Staatsbürgerschaft gegen deren Willen genommen wurde und deren Nachkommen sie nun - zu Recht, wie ich finde - zurückbekommen sollen.
Keine Sorge, Ludwig: keiner zwingt Dich, die österreichische Staatsbürgerschaft anzunehmen, wenn Du sie nicht haben willst.
Wo ist der Unterschied zwischen der pakistanischen Familie und jemandem mit italienischem Nachnamen? Ich weiß es nicht.
Eine überaus schlampig gestellt Frage, da extrem vage.
Ich vermute einfach einmal, dass Du Dich mit Deiner Frage auf die Staatsbürgerschaft beziehst, Ludwig.
Eine pakistanische Familie hat fast immer die pakistanische Staatsbürgerschaft. Jemand mit einem italienischen Nachnamen hat fast nie die pakistanische Staatsbürgerschaft. Falls eine pakistanische Staatsbürgerschaft die italienische Staatsbürgerschaft bekommt, werden sie zu Doppelstaatsbürgern, was einen liberal denkenden Menschen nicht stört, es wird ja keinem etwas weggenommen (lies bitte meine obigen Kommentare nochmal, Ludwig. Du scheinst sie entweder übersehen, vergessen oder nicht verstanden zu haben).
Millionen Menschen mit italienischem Nachnamen sind übrigens Doppelstaatsbürger (z.B. war es der Papst auch. Mittlerweile hat er drei Staatsbürgerschaften). Liberal denkende Menschen stört das nicht.
Den Unterschied zwischen Einzelfällen wegen Abstammung (wie die vielen Fälle die Sie immer zitieren) und der Möglichkeit der Vergabe an bestimmte Gruppen, hatten wir auch schon mal.... Stellen wir die Frage anders: Was ist der Unterschied zwischen jemandem der seit mehr als sagen wir 10 oder 20 Jahren hier lebt und einem der hier geboren ist? Keiner. Und warum sollte man einem der beiden etwas verleihen, was man dem anderen vorenthält (würd noch fehlen, dass man ihm dabei auch noch etwas "wegnimmt")? Kein Problem damit haben kann man nur wenn man nationalistisch denkt und nicht liberal.
@ Ludwig Thoma
(verzeih, wenn ich Dir hier antworte, Ludwig. Aber der Text verschiebt sich nach mehreren Antworten immer mehr an den Bildschirmrand)
Was ist (aus rechtlicher Sicht in Italien) der Unterschied zwischen Ludwig Thoma auf der einen Seite und Tobe Planer, sowie den Kindern meiner oben erwähnten Nachbarsfamilie? Keiner. Alle sind italienische Staatsbürger (nebenbei wurden alle auch in Südtirol geboren, spielt aber aus rechtlicher Sicht keine Rolle, da das italienische Recht dem Abstammungsprinzip folgt).
Dass Tobe Planer und die Kinder meiner Nachbarn nebenher noch eine weitere Staatsbürgerschaft haben, ist überhaupt kein Problem. Es wird dem guten Ludwig ja nichts weggenommen.
Wie schon gesagt: Liberale haben kein Problem damit, wenn jemand etwas bekommt, ohne dass ein anderer etwas verliert. Nationalisten sind natürlich gegen Doppelstaatsbürgerschaften, da Doppelstaatsbürger das Nationalstaatenprinzip unterlaufen.
Es geht nicht darum, ob jemand 2 Staatsbürgerschaften hat oder haben kann. Es geht darum wie sie vergeben werden, und da versuchen Sie eben einen Unterschied zwischen Tobe Planer und Ihrer Nachbarsfamilie herbeizureden, obwohl eben, wie Sie selbst zugeben müssen, keiner besteht.
Eben. Es besteht aus Sicht des ital. Rechts kein Unterschied zwischen den italienischen Staatsbürgern. Es geht den italienischen Staats auch reichlich wenig an, ob jemand neben der ital. auch noch eine weitere Staatsbürgerschaft besitzt.
Wie schon gesagt, eigentlich ist das Projekt des Doppelpasses für Südtiroler wirklich kein Problem, auch wenn gewisse Leute versuchen, diese herbeizureden.
@ Ludwig Thoma
Meine Mutter hat mir ihren Pelzmantel vererbt. Ich nehme ihn obwohl ich schon einen habe. Nun habe ich eben zwei. Das schmeckt aber meiner Nachbarin nicht. Sie will nicht, dass ich den Pelzmantel meiner Mutter erbe, obwohl sie selbst schon einen hat. Sie hat aber keine Mutter, die ihr einen zweiten vererben kann. Deshalb soll ich auch keinen haben, obwohl es meiner Nachbarin egal sein könnte, ob ich einen zweiten habe oder nicht, da beide Mäntel gleich aussehen. Meine Nachbarin weiß überhaupt nur von der Pelzmantelaktion weil ich es ihr erzählt habe, sonst würde sie überhaupt nicht merken ob ich den einen oder den anderen trage.
Kommen wir zum realen Leben: Meine (echte) Nachbarin hat die Schweizer Staatsbürgerschaft. Ihre Großmutter war Schweizer Staatsbürgerin und hat diese auf den Vater meiner Nachbarin vererbt, der sie aber nicht an seine Tochter (meine Nachbarin) weitergeben konnte. Also hat sie neu darum angesucht und sie warum auch immer erhalten. Sie hat eben KRITERIEN erfüllt. Sie werden zugeben, dass dies nicht jedem zusteht,oder soll ich mich aufregen weil ich die schweizerische staatsbürgerchaft nicht erhalten kann? Es gibt eben für alles und jedes KRITERIEN, seien es Gelder, die nur Bauern zustehen oder eben vieles andere, was nur bestimmte Gruppen erhalten und andere nicht. Im Fall der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler sind diese noch zu definieren. Das könnte z.B. der Ansatz sein, den Italien selbst anwendet, dass alle jene die 2. Staatsbürgerschaft erhalten, deren Vorfahren sie genommen wurde. Oder eben andere Ansätze die definiert werden , wenn israelische Staatsbürger die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten oder britische, was ebenfalls geplant ist. Dass sie auch in diesen Fällen nicht alle und jeder erhalten (ebensowenig wie in anderen Fällen wo es halt auch Kriterien braucht), dürfte logisch sein, zumal es hier nur um eine symbolische Geste geht und nicht wie in anderen Fällen um finanzielle Zuweisungen aller Art, wie es z.B. Mitglieder des Bauernstandes erhalten und die anderen verwehrt bleiben, die aber evtl. halt dann andere Kriterien für andere Leistungen erfüllen.
Sie sehen Ludwig Thoma alles ist viel Lärm um nichts. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns beim Ansuchen um die österreichische Staatsbürgerschaft treffen werden, denn die Erfahrung zeigt, dass diejenigen die am meisten gegen etwas wettern, die ersten sind die sich dann genau um das bemühen das sie vorher bekämpft haben.
Genau, und die Kriterien sind eben wenig liberal.
Die Kriterien sollen nun ja auch liberalisiert werden, so dass Südtiroler und Juden (auf Wunsch, wohlgemerkt) die österr. Staatsbürgerschaft beantragen können.
Doppelstaatsbürger unterlaufen das Nationalstaatenprinzip und nehmen keinem etwas weg. Einen Liberalen stört das nicht. Die italienischen Ultrarechten schäumen natürlich jetzt schon vor Wut.
Das Problem ist nicht wer den DP ERHALTEN soll, sondern, wer ihn NICHT ERHALTEN soll. Es geht also um logische und gerechte Kriterien. Aber in diesem Punkt sind die Befürworter blind und taub. Um es gleich vorwegzunehmen, ich habe wohlgemerkt nichts dagegen, wenn jemand darum ansuchen kann.
Es ist noch abzuwarten, ob es zum Doppelpass kommt. Falls ja, wird es sicherlich logische und gerechte Kriterien geben - es wird bestimmt nicht nach Schuhgröße oder Gesangstalent gehen, sondern vermutlich um klar nachvollziehbare Abstammungsregeln (aber warten wir doch erst einmal diese Kriterien ab).