... in der westlichen Welt sind sich alle wissenschaftlichen Gesellschaften einig, dass ein Krankenhausaufenthalt zu den gefährlichsten Dingen zählt die uns passieren können. Durch Behandlungsfehler und antibiotikaresistente Keime (sog. Hospitalismus) fordern unsere Krankenhäuser um ein Vielfaches mehr Opfer als Verkehrsunfälle. Qualität heißt schon lange nicht mehr, die Krankenhauskapazitäten zu steigern, sondern alle nicht unbedingt notwendigen stationären Aufenthalte zu vermeiden. Man nennt das "Angemessenheit der Aufnahme" und ist europaweit eine der größten Herausforderungen an ein gutes Gesundheitssystem - auch deshalb, weil jeder Tag dort die südtiroler Steuerzahler zwischen 700 und 800€ kostet... wenn Alles gut geht, versteht sich...
Die zitierte These des Politikers führt demnach nicht nur die Bürger in die Irre, sondern sie widerspricht auch gänzlich dem auf wissenschftlicher Evidenz basierenden Trend, die Menschen darüber aufzuklären, dass weniger auch in der Sanität oft mehr ist, dass Leistungen vom teuren und gefährlichen Krankenhaus auf das Territorium verlegt werden müssen. Nur so können sich die Kliniken auf das Wesentliche konzentrieren, immer besser und sicherer werden.
Der Bedarf an Gesundheit ist per Defintion unendlich und mehr Angebot schafft mehr Nachfrage. Eine Sättigung gibt es nicht, ein Optimum sehr wohl (höchste Wirksamkeit bei geringsten Nebenwirkungen und mit minimalen Ressourcen). Nach diesen Kriterien erstellen Staatsministerien Richtlinien, z.B. wieviel Akutbetten pro Einwohner angemessen sind. Mit Mario Monti hat das wenig zu tun.
Korrekte Information wäre: Krankenhausbetten sind weder ungesund, noch gesund... kommt nur darauf an, was mit den Patienten passiert die darin liegen! Oder noch einfacher: Die Bettenzahl ist kein Indikator für Gesundheit.
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