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> Se però non si vuole aprire il rubinetto degli stipendi o delle condizioni di lavoro bisogna
> cercare di aumentare l’offerta di forza lavoro, o attivando un numero maggiore di
> lavoratori specializzati locali...
Da sind wir halt wieder bei einem großen Dilemma in Südtirol: Die Sozialabgaben sind derart hoch, dass die Nettolöhne viel zu niedrig ausfallen. Das macht uns im Vergleich zum deutschsprachigen Ausland unattraktiv, von Immobilienpreisen wollen wir erst gar nicht reden. Aufgabe der Politik müsste es sein, auch hier endlich mal Autonomiebefugnisse einzufordern, um diese Nettolöhne zumindest etwas zu erhöhen, ohne dass den Arbeitgebern Mehrkosten entstehen.
Come Caritas parrocchiale di Terlano ci impegniamo per l´integrazione di rifugiaschi. Cerchiamo un posto di lavoro per un giovane, fuggito dalla Nigeria a causa dell´aggressione degli jiadisti contro i cristiani. Egli possiede un permesso di soggiorno pluriennale, una patente di guida di carrelli elevatori e di piattaforme mobili, ha ca. 35 anni, comprende e parla l´italiano ed è una persona affidabile e gentile. Speriamo di trovargli un posto di lavoro ! Siamo contattabili sotto la e-mail trokar.ter@gmain.com
Ich glaube, man müßte zu diesem Thema endlich die Dinge etwas plakativer, einfacher und klarer darlegen. Denn die mehrfachen Datenanalysen zeigen seit vielen Jahren eine sehr einfache Tatsache auf, nur wollen weder die Unternehmer und Arbeitgeber noch die SVP nicht, dass diese Tatsachen in den Medien veröffentlicht und diskutiert werden.
Tatsache ist, dass ein frisch gebackener Ingenieur oder IT-ler in München mit einem Jahresgehalt von €45'000 oder mehr beginnen. Derselbe Ingenieur oder IT-ler kriegt nach der Uni in Südtirol hingegen nicht einmal 30'000 Anfangsgehalt, obwohl die Lebenshaltungskosten in Südtirol sogar höher sind als in München. Wer in Bozen eine Wohnung mieten will, und nicht in St. Jakob, Leifers oder Siebeneich, der weiss das genau. Der Einkauf im Supermarkt ist in Bozen teurer als in München in der Kaufinngerstrasse. Zudem erhält der Angestellte in Deutschland vom Arbeitgeber eine Einzahlung von 3-5% des Bruttolohns in den Pensionsfond und eine Versicherung für ärztliche Spesen und Leistungen. Selbst in Mailand kriegt ein Ingenieur oder ein IT-ler mehr als in Bozen, und die Wohnungsmieten und Supermärkte sind billiger als in Bozen. Wer diese Tatsachen verneint, ist ein Heuchler oder verkennt Tatsachen. Denn die Parkplätze der Supermarktketten in Innsbruck, Sillian, Trient und Verona sind an jedem Wochenende voll von Autos mit Bozner "targa".
Der Eindruck ist: Die Südtiroler Unternehmer möchten ihre Mitarbeiter nach wie vor ca. die Hälfte der Deutschen oder Österreicher bezahlen, und somit billiger produzieren, sie exportieren gleichzeitig den Großteil der Produktion nach Deutschland und Österreich, und streichen dort die höheren ausländischen Preise ein. Dieses Spiel haben sie jahrzehntelang gemacht, und jetzt klagen sie, dass es nicht mehr funktioniert, weil die Südtiroler Arbeiter (endlich!) gleich mobil sind wie die Produkte der südtiroler Unternehmer. Die jungen, fähigen oder erfahrenen Arbeiter gehen dorthin, wo sie für dieselbe Arbeit (oft auch mit mehr Freizeit und mehr Urlaubstagen als hier) und mit denselben Lebenshaltungskosten doppelt soviel als hier kassieren.
Eine Erhöhung der Löhne für qualifizierte Fachkräfte in Südtirol um 20-30% ist überfällig: Wenn die südtiroler Unternehmer dies nicht wollen, dann sollen sie bitte endlich mit diesem leidigen Gejammere, heuchlerischen Wehklagen und pietätsvollem Opfergehabe aufhören. Diese "Sumprer" wissen ganz genau, woran die Knappheit der guten Mitarbeiter hier liegt, sie wollen ganz einfach nicht den Preis des internationalen Arbeitsmarktes zahlen, aber sie wollen sehr wohl die internationalen Preise für ihre Produkte kassieren. Sie kutschieren ja alle in kostspieligen Autos herum, ich höre oder lese aber kein Gejammere über die teuren Preise ihrer Oberklasse-Schlitten von BMW, Mercedes, Audi usw. Entweder sie entschliessen sich, einen Teil ihres Profits an die Mitarbeiter abzugeben, oder die Arbeiter holen sich diesen Teil von irgendeinem Unternehmen in Deutschland, Österreich oder Norditalien. Die dortigen Unternehmer sind offensichtlich bereit, für fähige Mitarbeiter den Preis der internationalen Konkurrenz zu zahlen.
Sie reden immer nur von den Nettolöhnen, vergessen also vollkommen die Sozialabgaben. Dass bei diesen ein enormer Unterschied zu Lasten Südtirols besteht ist Ihnen anscheinend unbekannt. Wer soll diese Differenz bezahlen? Der Markt wird es nicht, die Unternehmer auch nicht, ohne mit Verlust zu arbeiten, also? Übrigens, die Sozialneidparolen von den "grossen Schlitten" könnten Sie sich ersparen. Die Kostendifferenz zwischen einem grossen, sicheren, Auto für ihre wichtigsten Leute , und einem Kleinwagen ist bei einem Unternehmen eine zu vernachlässigende Grösse.
Zur Klarstellung: Ich arbeite als leitende Führungskraft in einem größeren Unternehmen, habe über 10 Jahre lang in Deutschland gearbeitet, ebenso über 10 Jahre als Manager in Südtirol, seit kurzem wieder außerhalb Südtirols - Sie dürfen raten warum. Die Arbeitsmärkte in Deutschland und Italien kenne ich sehr gut und informiere Sie demnach, dass der Unterschied der Lohnnebenkosten zwischen Südtirol und Bayern va. 10% ist, je nach Industriesektor und Einstufung, Ich sprach zudem von Bruttolöhnen und nicht netto. Wenn ein Südtiroler Unternehmer also erfolgskritische Mitarbeiter holen oder halten will, dann fallen die 10% Unterschied an Lohnnebenkosten absolut nicht ins Gewicht. Im Gegenteil: Ohne diese Mitarbeiter wird weniger, weniger gut oder langsamer produziert. Da ich selbst Mitarbeiter in Deutschland und in Italien angestellt und geführt habe, sehe ich den, wie Sie schreiben, “enormen Unterschied” nicht als kausalen Grund für die mangelnde Bereitschaft, attraktive Löhne für gute Mitarbeiter zu zahlen.
Bzgl. Sozialneid: Ich fahre selbst einen sehr teuren Mercedes-SUV. Mein Thema zu den teuren “Schlitten” soll nur aufzeigen, dass ein Unternehmer überlegen kann, ob in 4 Jahren €50000 mehr für gute Mitarbeiter oder für ein teures Auto aufzuwenden. Ein Octavia “familiare” kostet fürs Unternehmen ca. € 600 / Monat Leasingrate, ein X5, Q7, Porsche Cayenne hingegen € 1500-2000 / Monat. Über 4 Jahre (übliche Leasingdauer) macht das einen Unterschied von mehr als € 50000. Natürlich geht es fast keinem hiesigen Unternehmen so schlecht, dass es zwischen Lohnerhöhung oder teurem Auto für den Chef entscheiden müßte. In Wirklichkeit muss entschieden werden, die Personalkosten für einen Teil der Mitarbeiter zu erhöhen und den Firmengewinn kurzfristig dementsprechend zu kürzen. Schon mittelfristig wird das Unternehmen diese Mehrkosten wieder einholen.
Also, wenn man nur wollte, dann ginge es. Man darf sich nur nicht hinter bequemen stereotypischen Argumenten verstecken.
Super argumentiert! Meine volle Zustimmung!
Guter Beitrag ! Gerade wenn es um sog. hochqualifizierte Arbeitskräfte geht finde ich Ihre Analyse zutreffend. Junge Südtiroler verlassen das Land für Ihr Studium, nur um nie wieder zurückzukehren sobald sie merken wie sehr man sie hierzulande über den Tisch ziehen möchte.
Da nützt auch die ganze Dauerpropaganda nix.
" Die dortigen Unternehmer sind offensichtlich bereit, für fähige Mitarbeiter den Preis der internationalen Konkurrenz zu zahlen." Ähnliches gilt ja auch für das Pflegepersonal. Hiesige Claudiana-Absolventinnen finden z. B. in der Deutschschweiz, in Baden-Würtemberg oder Bayern schnell eine Anstellung zu viel besseren Bedingungen.