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Auch das mit den Vitaminen war etwas peinlich. Nach einem Jahr Zelle sind Äpfel geschmacklich zwar mitunter 'ausgereifter', aber die Vitamine sind weg. Nelson Müller bekam in einer Südtiroler Obstgenossenschaft das glatte Gegenteil zu hören. Die Laborprobe fiel dann ernüchternd aus...
Systemische Pestizide können nicht von der Frucht gewaschen werden. Systemische Pestizide sind in der Frucht, die Chemikalien sind in der ganzen Pflanze- sie sind nicht nur auf die Oberfläche beschränkt. Abwaschen bringt da nichts.
Viele moderne Pestizide haften sehr gut an den Pflanzen, auch vor Regenwetter können sie ausgebracht werden. Waschen wird nicht viel bringen.
Fehlt nur noch: bioäpfel sind nicht "gespritzt" ...
Werden sie genauso wie Bio nicht automatisch ein Garant für Biodiversität ist!!
"Bio zum Hofer-preis"
Und da waren noch die deutschen! Erdbeeren im Film. Die würden nicht gespritzt werden?!...
Gut geschnitten.
Man kann ganz schön realitätsfremd sein, wenn man es sich in seiner böse/heile Welt gemütlich macht.
Bei der Erdbeer-Verkostung hab ich Sender gewechselt...es gilt immer dasselbe: je widerstandsfähiger und aufgeblähter gezüchtet desto uninteressanter der Geschmack hinter der (manchmal parfuemierten) Schale. Fast wie bei Menschen ;-)
Ja das Beste wird sein, von Erdbeeren zu reden wenn es um gespritzte Äpfel geht.
von gespritzten Erdbeeren, und gespritzen Avokados, und gespritzten Hemden (Baumwolle) und gespritzten Rosen, und gespritztem Tabak, gespitztem Tee, gespritztem Soja, gespritztem Hopfen... ja eben, alles ist mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, und wird von mit Menschenschutzmitteln gesund gehaltenen Menschen konsumiert.
Aber gut: hören wir auf, alles mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln: der erste Weg dazu: alle Produkte, welche damit produziert worden sind, dürfen in Europa nicht mehr verkauft werden. Ich unterschreibe morgen früh.
Die gespritzten Bananen und die Mangos, aber auch die Birnen und Marillen haben Sie vergessen!
Es geht zwar um Äpfel, aber reden wir von anderen Sachen.
Es geht um Pflanzenschutz. Und um Produkte, welche mit Pflanzenschutzmitteln hergestellt werden.
Oder offenbaren Sie jetzt, dass Sie nur wollen, dass der Südtiroler Bauer nicht mehr spritzt, Sie aber gleichzeitig weiterhin alle billigen gespritzten Produkte aus der gesamten restlichen Welt weiter kaufen wollen (können)?
Das meinen Sie jetzt aber nicht ernst?
Es geht um gespritzte Äpfel.
Auf die Frage "Sind die gespritzt?" kann der gute Bauer eben nicht antworten, "ja, aber so wenig wie irgend nötig. Auf chemisch-synthetische Spritzmittel wurde nach Möglichkeit verzichtet, auf den Glyphosatstreifen ebenso."
Wirft man die Frage von Giften im Apfelanbau auf, dann wird auf jene eingedroschen die "bio" produzieren und der Diskurs wird auf Erdbeeren, Baumwolle und was sonst noch so alles gespritzt wird gelenkt (nach dieser Logik könnten Sie den Plastikmüll direkt in die Etsch werfen, anderswo macht man das nämlich auch, warum also sollte man Ihnen diese Bequemlichkeit verbieten?)
Ihre Antwort greift zu kurz, gibt zudem meine Ansicht unrichtig wieder:
„Aber gut: hören wir auf, alles mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln: der erste Weg dazu: alle Produkte, welche damit produziert worden sind, dürfen in Europa nicht mehr verkauft werden. Ich unterschreibe morgen früh“.
Mein Ansatz des Schutzes geht also wesentlich weiter als Ihrer und erhöht Ihren eigenen Schutz: Nicht Verbot der Applikation, sondern Verbot, Produkte, welche mit Pflanzenschutzmittel erzeugt worden sind, zu verkaufen.
Dass damit neben den Bauern auch der Handel und vor allem Sie als damit geschützter Konsument mit einbezogen sind, scheint Ihnen nicht zu behagen?
Es war mir durchaus klar, dass Sie nicht auf Gifte im Apfelbau eingehen würden, sondern weiter von anderen Sachen sprechen würden, die mit Pestiziden behandelt und belastet sind. Schade. Ich wünsch dann noch einen schönen Abend.
Sie lesen nicht: morgen früh unterschreibe ich jedes Begehren, welches den Verkauf von gespritzten Produkten *inklusive Äpfeln* in Europa oder Italien oder auch nur Südtirol verbietet.
.
Jetzt bin aber ich am Fragen: welche ist Ihre wirkliche Intention, diese Thematik NUR auf den in Südtirol produzierten Apfel zu beschränken?
Da fehlen mir Logik und Hausverstand in der Betrachtung. Es sei denn, es geht um einseitige Polemik: dann wäre Ihr auf den Südtiroler Apfel beschränkter Ansatz verständlich.
Hab die Sendung nicht gesehen. Finde Ihre Frage nicht schlecht, aber vielleicht behandelt die nächste Folge ja Getreideanbau in Polen oder sizilianische Orangenplantagen. Finde also den Ansatz, ein Thema anhand eines spezifischen Beispiels aufzugreifen, nicht schlecht, warum auch? Ich glaube, als Südtiroler sollten Sie sich da weniger leid tun. Mich und meinem Lebensraum begegnet die Thematik, nicht zuletzt durch horrend hohe Grundstückspreise und den Ausschluss ökologischer Landwirtschaft, täglich. Deshalb ist eine Debatte über die Südtiroler Thematik stets in meinem Sinne. Danke
Ja das meint er todernst - in Südtirol dreht sich einfach alles um die Äpfel. Wie im Paradies.
... weil der Biss in die Zitrone so sauer ist...?
Die Genossenschaften können nur noch Prämien auszahlen, weil in Polen eine schlechte Ernte eingefahren wurde. Ein Ansatz wäre vielleicht uns zu differenzieren, etwas zu produzieren, dass sich von der Masse abhebt. Darüber nachzudenken ist natürlich schwieriger als darüber zu faseln, dass man morgen unterschreiben würde, wenn pestizidbehandelte Baumwolle nicht mehr eingeführt werden dürfte (würden wir das ohne weiteres hinkriegen, sind wir überhaupt zuständig?).
Es geht mir weniger um Verbote als um Einsicht.
Die fehlt offenbar völlig. Ich hoffe nur, dass in ein paar Jahren, wenn die Apfelplantagen gerodet werden, die Folgekultur weniger pestizidintensiv sein wird.
Diejenigen, die jetzt Obst anbauen, können nicht mehr umsatteln - wovon sollten sie leben, bis die Alternative einen Ertrag abwirft? Aber es ist problematisch, den Intensivobstbau in Gegenden auszuweiten, die Alternativen wie biologischen Gemüsebau betreiben, weil durch die Spritzmittel des Obstbaus die Biobauern ihre Ware nicht mehr als bio verkaufen können (wegen der Pestizidbelastung) und damit ruiniert werden.
1ha Apfelplantage kostet ca. 80.000€ in der Anschaffung. Man muss also 20 Jahre lang 4.000€/ha einfahren, damit man die "Anlage" überhaupt abbezahlt hat. Anstatt einer solchen "Investition" könnte man z.B. mit Erdäpfeln auch genug zum Leben erwirtschaften.
Dann sind diese Obstbauern also alle dumm...
Falsch.
Sie sind nicht dumm, sie sind von der Gesellschaft fremdfinanziert.
Leider habe ich jetzt keine detaillierten Zahlen, was die Obstbauern betrifft, aber mich würde sehr interessieren, wieviel wir uns diese Kategorie kosten lassen, Verband und Genossenschaft inklusive.
Ja Herr Manfred Gasser, das werden wir wohl nie erfahren, genau-sowenig wie wir nicht erfahren dürfen, wer von den Bauern wie viel Steuern bezahlt (Bergbauern, Talbauern mit Milchwirtschaft, mit Gemüse- und Beeren-Anbau bzw. Kartoffel, Obst- und Wein-Bauern)?
Die gesamte Tourismusbranche ist von der Gesellschaft fremdfinanziert, jede Seilbahn, jeder Schilift. Jeder Flug-Kilometer. Die gesamte Lebensmittelindustrie, das gesamte Transportwesen, die Energiewirtschaft, die Presse... da können Sie ruhig weitermachen...
Gefällt mir, die Idee mit den Erdäpfeln vom Thoma!
Zur Eisicht würde (um beim Apfel zu bleiben, im Fernsehbeitrag war zwar auch von mehreren Kulturen die Rede ...), auch gehören sich einzugestehen:
dass AUCH bio-Äpfel gespritzt sind, und zwar mit AUCH mit Pestiziden
dass das Sprühgerät am bio-Obsthof die wichtigste Maschine ist
dass ein Ganzjahresbelag mit Schwefel, wie in bio-Kulturen üblich, für die Insektenwelt kein Zuckerschlecken ist
...
Die Realität für einen Anbauer ist immer diesselbe:
Boden, Wetter, Kulturführung, Pilzkrankheiten, Schädlinge - Nützlinge, ... : egal ob bio oder IP, jeder schaut mit seinen Möglichkeiten seine Kulturen so gut wie möglich durchs Jahr zu bringen.
Ob jemand etwas mehr für Biodiversität übrig hat, seine Nachbarn respektiert, ... ist Charaktersache und nicht zwingende Bedingung für eine Anbauweise!
Ein "Fock" (=Schwein, Dialekt) bleibt "Fock" - da ändert auch eine grüne Tafel an der Hofeinfahrt nichts.
Man kann nicht überall Kartoffel anbauen; das gibt der Standort vor. Wieviele ha bräuchte ein bäuerlicher Betrieb nach Ihrer bertriebswirtschaftlichen Berechnung zur Existenzsicherung?
Und auch die Kartoffel ist von sich aus nicht "spritzfrei"!
Schon mal einen Kartoffekäferbefall gehabt, der auch nur die Ernte für den Familienbedarf gefährdet?
Nun es auch ein probates bio-Mittel hierfür: effizient wirksam. Aber falsch angewandt: katastrophal für die Bienen!
Hochinteressant - so was ähnliches sagt mir der Bauer, bei dem ich saisonales Obst u. Gemüse kaufe auch immer...ganz ohne 'Schaedlingsbekaempfung' geht gar nichts. Er versucht das Beste - ist aber *kein* Biobauer ...Bin auch dafür, dass man bei der ganzen Wahrheit bleiben sollte!
Biomittel und giftige Chemikalien kann man nicht in einen Topf schmeissen, das Insektensterben tritt erst mit der Verwendung von Neonikotinoiden auf, welche Biobauern eben nicht einsetzten. Diese Mittel wirken auch auf Gewässserlebewesen: https://www.youtube.com/watch?v=bJ29nsESTSs
Dass Schmetterlinge aus der Nähe der Obstbaugebiete praktisch verschwunden sind, haben Studien gezeigt (z.B. https://www.stol.it/artikel/kultur/malser-forscher-stellt-erschreckende-...) und das kann jeder sehen, indem er nach diesen Tieren Ausschau hält.
Der Apfelanbau dehnt sich deshalb weiter aus, weil Viehbauern auf Obstbau umsteigen, auf kleinerer Fläche kann ein größerer Gewinn erziehlt werden.
Die Massentierhaltung kommt ohne Antibiotika nicht aus und die industrialisierte Landwirtschaft nicht ohne Pestizide und Kunstdünger. Doch so wie kein Bergbauer jemals Antibiotika für seine Hühner im Hühnerstall oder Schweine in Schweinebox brauchte, so gab und gibt es einen Obst- und Gemüsebau ohne Pestizide.
Ach?!
Wozu werden dann auch im bio-Anbau INSEKTIZIDE verwendet? Um die damit zu bekämpfenden Schädlinge nur zu kitzeln?
Pyretrum gegen Blattsauger
Spinosad gegen Kirschessigfliege
Neem vorsorgehalber! gegen mehlige Apfelblattlaus
todsicher.
"Obst- und Gemüsebau ohne Pestizide" - gibt selbsverständlich. Ein Hausgarten, eine Kleiparzelle wo man über einen etwaigen Ausfall hinwegsieht. Wenns schief geht: Es gibt ja noch den "Hofer".
Wer füllt die Regale im "Hofer"?
Wenn man von der Plackerei leben und einen Betrieb halten sollte, schaut die Sache schon anders aus.
Gibt es den "Hofer" auch in Südtirol oder leben Sie in Ost- oder Nord-Tirol?
Der Hofer heißt in Südtirol Aldi.
Wer biologisch bewirtschaftenden Gemüsebauern über die Schulter schaut, wird sehen, dass es Insektizide meist nicht braucht (Insektenschutznetzte werden oft gegen Insekten im Gemüseanbau verwendet).
Kartoffelkäfer gibt es auch fast keine mehr, kann jeder mal ausprobieren und eine Kartoffel im Frühjahr pflanzen, die Kartoffeln werden sicher wachsen und die Kartoffelkäfer ziemlich sicher nicht auftauchen.
Für den Kräuteranbau braucht es auch keine Pestizide, weil Kräuter recht robuste und nicht so verzüchete Kulturpflanzen wie Äpfel sind. Für den Weinbau gibt es auch pilzresistente Sorten usw..
Pestizide verursachen im Apfelanbau am meisten Kosten. Betriebswirtschaftlich ist es auch gut, weniger Pestizide zu verwenden.
Kein Bauer verwendet Pflanzenschutzmittel (teuer und arbeitsaufwändig), wenn diese nicht nötig sind. Wozu auch? Um andere Leute zu ärgern?
Natürlich geht es auch anders: doppelt so viele Menschen wieder am Arbeiten in der Landwirtschaft, und doppelte Monatsausgaben für Lebensmittel. Man muss es nur wollen und durchziehen. Warum nur macht dies die Gesellschaft nicht?
Wer ungewaschene Äpfel oder Weintrauben ist (etwa, weil er sie geklaut hat) ist selber schuld, wenn er Durchfall bekommt.
Darum braucht es keine Saltner mehr ... ;-)
Ich bin auf Obstwiesen aufgewachsen, als man die Äpfel noch vom Baum aß (4 - 5 pro Tag). Ich habe nie Durchfall bekommen. Auch keine Allergien oder Unverträglichkeiten. Scheint mir daher gar gut getan zu haben, im Vergleich zu manch modernem Stadtbewohner.
“Wer sicher gehen möchte, dass er keine unnötigen Pestizide zu sich nimmt, der sollte den Apfel vorher gründlich waschen und danach abtrocknen – oder im besten Fall gleich einen Bioapfel kaufen.”
Wer sicher gehen möchte, dass keine unnötigen Pestide verwendet werden, der sollte einen Bioapfel kaufen. Im Foto oben ist gut zu sehen, dass in der Baumzeile Glyphosat, ein unnötiges Pestizid im Apfelanbau, verwendet wurde. In der heilen Biowelt gibt es das nicht, dort darf Löwenzahn und co unter Apfelbäumen wachsen. Glyphosat ist nicht nur schlecht für Pflanzen sondern auch für Bodenlebewesen.
Es wird für den Leser schwierig noch *irgendetwas* wortwörtlich zu glauben. Biodiversität contra Mayr...Mein Bioladen überzeugt mich öfters *nicht* als schon, gerade Obst und Gemüse betreffend. Aufgebläht, fehlende Frische und/oder fahl im Geschmack.
Der Mensch lebt nicht von Äpfeln allein. Außerdem.
Ich gehe zum Markt und kaufe bei den Bauern (während der grünen Saison); mir ist wichtig frisch vom Bauern - ohne dass ich aber zu ihm hinfahren muss!
Biologisch ist mir weniger beim Konsum wichtig, sondern weil es gut ist für die Biodiversität, den Boden usw.. Deshalb unterstütze ich bio immer nach der obigen Philosophie. Bio-Ware von weit her und meistens auch in Monokulturen angebaut, wie es häufig ist, entspricht nicht meinen Vorstellungen von nachhaltigem Konsum.
... nana kommen Sie, weder im Bio- noch im traditionellen Anbau wachsen unter den Obstbäumen nur Löwenzahn und Ähnliches (das ist Märchenstunde), da bräuchte es in der Tat weder Herbizide noch Bodenbearbeitung. Diese Glorifizierung auf der einen und Verteufelung auf der anderen Seite werden keiner Wirklichkeit gerecht.
Eine der häufigsten Pflanzen unter Obstbäumen im Schatten, dort wo viele Apfelbauern gerne Gyphosat reinspritzen (siehe Foto oben) ist der Giersch.
Der Giersch schmeckt ausgezeichnet im Frühling wenn er austreibt und kann wie Spinat verwendet werden. Freilich kann er nicht verwendet werden, wenn er in einer pestizidbehandelten Apfelplantage steht.
Ich bin in einem Obst- und Weinbaubetrieb aufgewachsen - und muss Ihnen neuerdings widersprechen. Es ist ein Märchen, dass unterm Apfelbaum nur nutzbare niederwüchsige Kräuter und Blumelen wachsen würden.
Mein Gott, was haben wir gemulcht und gemäht und gemäht und gefräst und wieder und wieder gemäht, nur um nicht Herbizde zu verwenden, was für Arbeitsaufwand! Heute bezahlt dies kaum ein Konsument mehr über den Produktpreis.
"Mein Gott, was haben wir gemulcht und gemäht und gemäht und gefräst und wieder und wieder gemäht, nur um nicht Herbizde zu verwenden, was für Arbeitsaufwand! Heute bezahlt dies kaum ein Konsument mehr über den Produktpreis." und in der Laimburg müssen heute Projekte ECOORACHARD durchgeführt werden, bei der einst weit verbreitete gewöhnliche Wiesenblumen in die Obstkulturen gepflanzt werden, zur Förderung der funtionellen Agrobiodiversität,- die Pflanzen ziehen die Nützlinge an. Über Jahrzehnte in Apfelkulturen zu Tode gemulcht und gespritzt muss man die einst weit verbreiteten Pflanzen heute einsäen. http://www.laimburg.com/de/news.asp?aktuelles_page=5&news_action=4&news_...
Gegen Ideologie ist jede argumentenbasierte Diskussion erfolglos. Auch dem Praktiker glaubt der Ideologe nichts. Erwerbslandwirtschaft ist eben kein Zeugen-Jehowas-Foto, bei dem der Löwe neben der Gazelle im Gras liegt, und sich beide friedlich paaren.
Landwirtschaft ist *harte Arbeit*, und je weniger Chemie und Maschine, umso mehr harte schweißtreibende Handarbeit und Arbeitsstunden.
Freilich ist Landwirtschaft harte Arbeit. Das ganz große Problem ist, dass - wie auch in so manchen anderen Branchen - die Großen der Branche die Richtung vorgeben, die immer mehr zum Aufgeben zwingen oder zu Maßnahmen, die nicht auf Dauer gut gehen können. Wurde bei Höfen, die von der Milchwirtschaft leben, früher nur zweimal gemäht, sind es jetzt drei- oder viermal - mit der Folge, dass der Unterwuchs (vor allem jene krautigen Pflanzen, die länger bis zur Samenbildung brauchen als die Gräser) mehr und mehr ausbleibt.
Der Koch und Praktiker Nelson Müller hat einen guten Rat gegeben, im besten Fall gleich Bio zu kaufen, damit nicht Pestizidrückstände in Lebensmitteln sind. Solche Pestizidrückstände braucht es nämlich nicht im Essen.
Harte Arbeit verrichten auch Leute am Bau oder in anderen Branchen. Aber Bauern sind einfach privilegierte Leute, mit einer mächtigen Lobby, einflussreichen Politikern und im Fall von Pestiziden stehen noch die Chemieindustrie und Konzerne dahinter, welche daran Interesse haben, dass eben weniger Bio und mehr konventionell in den Supermärkten angeboten wird.
Der massive Einsatz von Neonicotinoiden und anderen Pestiziden wird langfristig nicht gut gehen, weil sie im Boden und im Wasser landen und die Umwelt wird damit verschmutzt.
Die Stoffe sind auch im Grundwasser.
Freilich verrichten auch in anderen Branchen Leute harte Arbeit. Die mächtige Lobby haben die Großen der Branche, die entweder selbst Politiker sind oder die so groß sind, dass die Politiker vor ihnen in die Knie gehen. Diese haben über die nationalstaatlichen Regierungen (vor allem Deutschlands und Frankreichs) verhindert, dass die Agrarförderung der EU von Masse auf Qualität umorientiert wird, wie der damalige Agrarkommissar Franz Fischler angestrebt hätte.
Dass der massive Einsatz von Pestiziden langfristig nicht gut gehen kann (weil a) das Zusammenwirken der verschiedenen Mikroorganismen vulgo "Bodenleben" beeinträchtigt wird und b) besonders im Fall der Neonicotinoide die für die Bestäubung der Blüten wichtigen Insekten arg dezimiert werden), ist auch mir klar.
Aktueller Nachtrag (soeben gefunden): https://www.wienerzeitung.at/dossiers/artenschutz/2034669-Zwei-Drittel-d...
Ja, die mächtige Lobby haben die Großen, das gilt sicher auch für die derzeitige Tendenz in der Viehwirtschaft Südtirols, wenn die Bauern jetzt Laufställe bauen sollen. Die Investition in einen Laufstall ist für kleine Bergbauernbetriebe mit ihren fünf bis zehn Kühen nicht leicht finanzierbar. Damit die Kuh in Anbindehaltung etwas Bewegung bekommt, könnte man einfach die Kuh abbinden und auf eine Weide oder einen Auslauf lassen. Es werden jedoch Laufställe als Lösung postuliert.
Was Pestizide im Obstbau betrifft, ist interessant zu lesen, was 2001 geschrieben wurde:
http://lexbrowser.provinz.bz.it/doc/20150629/de/1085/beschluss_nr_1174_v...
"Übermäßige Bewässerung im Spätsommer kann in Verbindung mit Stickstoff-Überschuss auch eine mangelhafte Holzausreife und damit Winterfrostschäden bei empfindlichen Sorten zur Folge haben.
Durch übertriebenes Beregnen im Sommer kann schließlich auch der Schorfbefall gefördert werden (längere Blattnässe und Abwaschen des Fungizids)."
Dass Pflanzen durch falsches Gießen leicht krank gemacht werden können, wissen die meisten. Pilzkrankheiten kann man regelrecht vermehren, wenn man fleißig die Pflanzen nass macht (Tomaten nie von oben gießen!). Anfällige Traubensorten wie Vernatsch werden schon krank, wenn es länger regnet. Mit richtiger Sortenwahl und guter Kulturführung hat man gesunde Pfanzen. Sollte etwas Schorf auf den Blättern eines Apfelbaumes sein, hat man trotzdem schöne gesunde Äpfel. Wegen etwas Schorf auf den Blättern ist die Apfelernte nicht gefährdet.