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Othmar Seehauser
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Medien

Der Journalismus ist tot

Wer sich ernsthaft mit dem Südtiroler Journalismus auseinandersetzt, wer sich um die Demokratie und Politik sorgt, muss die Position der «Athesia» hinterfragen.

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Ritratto di Dietmar Holzner
Dietmar Holzner 5 Aprile, 2021 - 13:33

Fairerweise beobachte ich manchmal kleine lokalredaktionelle Strohfeuer, die der Tagblattlinie auch widersprechen (z.B. vom Leiter der Lokalredaktion Meran). Allerdings machen diese das Kraut leider nicht fett.

Im Übrigen: dass die Athesiamedien für den Schutz der deutschen Minderheit bedeutend waren(!), ist sicher richtig. Dass es aber heute ohne sie kein identitätsstiftendes deutsches Medium geben würde (so interpretiere ich die Aussagen von T. Ebner), ist Humbug. Und ich bin sicher, das weiß er selbst am besten.

Ritratto di Siegfried Freud
Siegfried Freud 5 Aprile, 2021 - 14:38

So wie jedes Volk jene Regierung hat, die es verdient, hat jedes Volk auch die Medien, die es verdient. Ich sehe hier in Südtirol keine Gefahr für die Demokratie.
Denn sollten die Themen von internationaler Relevanz sein, würden sie von anderen wichtigen Medien aufgegriffen; jeder (Südtiroler) kann dort qualitätsbewusst nachlesen, Beispiel NZZ ist bereits ab 14,90€/Monat zu haben, Corriere della Sera um 20€/Monat.
Da jedoch für den gemeinen Südtiroler relevante Themen sich zumeist darum drehen, was der unwichtige Politiker A zum ebenso unwichtigen Thema B gesagt hat, ist es volkswirtschaftlich sogar besser alles auf ein und dasselbe Medium zu konzentrieren. Denn, für den Hit, dass der Fußballverein aus dem Hinterpasseier den "verfeindeten" aus dem Vorderpasseier eine überraschende Niederlage zugefügt hat, ist einerlei, ob es 1mal oder 5mal publiziert wird. Und dass beim Flughafen der Südtiroler nicht lesen konnte, hat wenig mit einer etwaigen Monopolstellung zu tun.
Wundersam finde ich jedoch umso mehr, dass junge Leute sich beschweren, dass "es so ist", nicht aber das Herz und die paar Tausender für den eigenen Blog in die Hand nehmen um "es anders zu machen". Während vor Jahrzehnten eine gegenteilige Meinung richtig teuer war (wer konnte sich schon ein Medienhaus kaufen), wäre es heute ein Leichtes. "Die Tiwag" in Österreich und BBD in Südtirol machen es vor, glücklicherweise mit Beiträgen, die deutlich unter der Schmerzgrenze von 15 Seiten liegen.

Ritratto di Elisabeth Garber
Elisabeth Garber 5 Aprile, 2021 - 15:09

Ganz Ihrer Meinung. Entweder man ist ein mündiger Bürger oder lässt sich medial bevormunden.

Ritratto di Christian I
Christian I 5 Aprile, 2021 - 16:53

Nur beim Thema Corona sollte man dann halt doch nicht zu mündig sein...

Ritratto di Elisabeth Garber
Elisabeth Garber 5 Aprile, 2021 - 19:08

Hier geht's um was anderes als um SarsCov2... ...@CHRISTIAN I

Ritratto di Christian I
Christian I 5 Aprile, 2021 - 19:21

Ja klar, aber es passt perfekt zum Thema.

Ritratto di Lothar Josef Lechner Bazzanella
Lothar Josef Lechner Bazzanella 7 Aprile, 2021 - 11:35

Sehr geehrter Herr Freud,

bei manchen Punkten muss ich Ihnen leider widersprechen.

1) Dass Themen mit internationaler Relevanz auch in anderen, qualitativ hochwertigen Zeitungen nachgelesen werden können, ist sicher richtig. Fakt ist jedoch, dass vor allem jene Entscheidungen, die im Gemeinderat, im Landtag oder im Wirtschaftsverband gleich um die Ecke getroffen werden, das Leben der Bevölkerung beeinflussen. Dem europäischen Subsidiaritätsprinzip folgend liegen solche Entscheide wann immer möglich so nah wie möglich beim Bürger. Dementsprechend ist es umso dramatischer, wenn ein Monopolblatt die Aufgaben übernimmt, über solche Entscheide zu berichten, und einseitig Meinung macht. Der von Ihnen erwähnte "Hit" unterstreicht meine Bedenken: Medien mit Monopolstellung können es sich erlauben, qualitativ minderwertig zu berichten und dennoch werden sie gelesen.

2) Zu Ihrem zweiten Punkt: mangelndes Herz und zu lange Beiträge. Blogs, die rentabel sind und gleichzeitig von der breiten Bevölkerung gelesen werden, sind eine Seltenheit. Jungen Menschen vorzuwerfen, sie würden nicht den Mut haben, ihre - in der Regel so schon limitierten - finanziellen Mittel in ein mehr als unsicheres eigenes Medium zu spülen, ist unangebracht. Vor allem wenn es noch einige Medien wie etwa "Salto" gibt, die nicht nur mehrere Tausend Leserinnen und Leser haben, sondern die auch verstehen, dass manch komplexe Themen ihre 15 Seiten brauchen, um verständlich und einleuchtend kommuniziert zu werden.

Mit den besten Grüßen,

LJLB

Ritratto di Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler 5 Aprile, 2021 - 16:11

Ich frage mich, wie jemand, der die deutsche Grammatik nicht beherrscht, eine Diplomarbeit in Journalismus schreiben kann: "Zu viele – auch öffentliche – Werbe- und Fördergelder würden an die «Athesia» gehen, an dessen Spitze Michael Ebner thront;". Das ist ein typischer Kongruenzfehler, der auch in jeder "Dolomiten"-Ausgabe zu finden ist, aber wenn man die Athesia-Presse kritisiert, sollte man sich nicht auf ihre sprachliche Ebene herablassen. Es steht tatsächlich schlecht um den Journalismus in Südtirol.

Ritratto di Lothar Josef Lechner Bazzanella
Lothar Josef Lechner Bazzanella 6 Aprile, 2021 - 10:22

Sehr geehrter Herr Staffler,

Danke für Ihre Kritik. Der Fehler wurde korrigiert.

Meine Kritik gegenüber der Athesia hatte primär grundlegendere Faktoren als Grammatik und Rechtschreibung zum Thema. Da kann jedem - und vor allem einem Noch-Studenten wie mir in einer Forumsplattform wie "Salto", die ohne Korrektorat funktioniert - ein Fehler unterlaufen, finde ich. Wenn nicht, steht es nicht nur schlecht um den Südtiroler Journalismus, sondern vermutlich auch um die Südtiroler Gesellschaft.

Mit den besten Grüßen,

LJLB

Ritratto di Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler 6 Aprile, 2021 - 14:28

Ich weiß es zu schätzen, dass Sie den Fehler korrigiert haben. Ich habe die "Dolomiten" öfters auf ähnliche Fehler aufmerksam gemacht, die sich dort erstaunlich häufen, aber nie eine Antwort erhalten. Sie haben natürlich Recht, wenn Sie den Inhalt für wichtiger befinden als die Form. Dennoch sollte zu gutem Journalismus auch eine gute Form gehören - mit der Erlaubnis zu vereinzelten Ausrutschern, denn niemand ist unfehlbar.

Ritratto di Sebastian Felderer
Sebastian Felderer 5 Aprile, 2021 - 16:26

Mir ist der Beitrag entschieden zu lang für eine Plattform. Da kann ich ja gleich ein Buch schreiben. Die Sache mit der Lega in Rom schlucke ich so nicht. Es soll 2020 gewesen sein, aber 2018 hatten wir Landtagswahlen. Da wären die Vorzeichen für eine Regierungsbildung ganz andere gewesen. Doch die Lega wurde Partnerin der SVP. Zufall, Entscheidung, nur um das Team K zu schädigen? Ich glaube es nicht. Ich habe den Eindruck, Lothar Lechner Bazzanella kennt die Südtiroler Verhältnisse zu wenig gut. Mindestens was manche Kräfteverhältnisse betrifft. Fast zu vermessen finde ich die Behauptung, dass man einen Gesprächspartner nicht gleich vor den Kopf stoßen soll. Ich lache. Hat dieser Gesprächspartner einen Kopf, den man zum Stoßen bekommt? Oder liegt etwa das dicke Polster der Brieftasche dazwischen? Ich sehe da ganz andere Zusammenhänge zwischen dem Imperium und der Südtiroler Politik. Viel direktere und augenscheinlichere. Vielleicht für Zürich nicht so sichtbar. Einen Vorteil hätten Sie vielleicht, Herr Lechner Bazzanella. Sie dürften diese aufzeigen, ich nicht.

Ritratto di Lothar Josef Lechner Bazzanella
Lothar Josef Lechner Bazzanella 6 Aprile, 2021 - 10:30

Sehr geehrter Herr Felderer,

Danke für Ihre Kritik. Dass ich kein Experte für die politischen Verhältnisse in Südtirol bin, ist sicher richtig. Weshalb ich mich auch an Experten gewandt habe, die mich bei meiner Arbeit unterstützt haben. Primär Journalisten, Historiker und Politikwissenschaftler.

Die Lega-Story können Sie gerne auf Salto selbst nachlesen. Hier der Link: https://www.salto.bz/de/article/06102020/krisensitzung-am-vormittag

Ihre Kritik bzgl. meiner Aussage, man solle Gesprächspartner bei einem Interview nicht gleich mit den ersten Fragen provozieren, kann ich nicht nachvollziehen. Die wichtigsten Lehrmittel im Fach "Interview" raten zu einer solchen Taktik. Von Experten verfasste Bücher und - das kann ich Ihnen versichern - um einiges länger als 15 Seiten.

Beste Grüße aus Zürich,

LJLB

Ritratto di kh beyer
kh beyer 6 Aprile, 2021 - 00:47

Zum Glück gibt es Salto und Amazon.
Zu guter Letzt, darf sich der Südtiroler in der Bibliothek umschauen und Werke suchen, die eben nicht mit dem gewissen Stempel signiert sind.
Zur Information; auch im eigenen Interesse und Dank der guten Kooperation mit Salto, darf ich sagen, es wird wirklich Zeit, einen Bürgerjournalismus aufzubauen, der wirksam ist.
Ich tue das als Autor, als Der Saisonkoch oder als Südtiroler Imbissführer.
Die Nachrichten kommen vom Volk und es interessiert uns einen Dreck, was, abgeschrieben in deutschen Kriegsverbrechermedien, hier gedruckt wird.
Wir bezahlen einfach keine Goebbelspropaganda. Und damit sind wir das Volk:-))

Ritratto di Elisabeth Garber
Elisabeth Garber 6 Aprile, 2021 - 07:31

Salto & Amazon - da freuen sich die verantwortlichen Saltianer sicher, dass ihr Medium so lobend im "Doppelpack" genannt wird. "Goebbelspropaganda", versus "wir sind das Volk", aha. Guten Verkauf noch!
@KJ Beyer

Ritratto di Christoph Tappeiner
Christoph Tappeiner 6 Aprile, 2021 - 08:29

Gratwanderung, keine Gradwanderung. Tut mir in den Augen weh, Mann verzeihe mir die Kleinlichkeit. Der Fehler unterläuft zwar zumeist den nach Sauerstoff japsenden Bergfexen, aber er sollte zumindest im Stadtverkehr vermieden werden, bevor er auch dort zum Allgemeingut verkommt.

Ritratto di Lothar Josef Lechner Bazzanella
Lothar Josef Lechner Bazzanella 6 Aprile, 2021 - 11:07

Sehr geehrter Tappeiner,

Sie haben natürlich Recht. Fehler wird korrigiert.

Beste Grüße,

LJLB

Ritratto di Florian Egger
Florian Egger 6 Aprile, 2021 - 16:04

Es ist auch zu berücksichtigen, daß die täglichen Themenangebote für eine Berichterstattung in Südtirol zu gering sind, sodaß der Leserschaft unterschiedliche Inhalte geliefert werden könnten. Gleich verhält es sich mit der Werbung. Um 530.000 Menschen mit einer Werbebotschaft in einer notwendigen Frequenz erreichen zu können, sind unverhältnismäßig hohe Investitionen notwendig. Dies rechnet sich weder für die Werbetreibenden noch für die Werbeträger, zumal es heutzutage effizientere Kommunikationsmittel gibt

Ritratto di Thomas Kobler
Thomas Kobler 6 Aprile, 2021 - 16:59

Danke für den tollen, aber leider etwas zu lang gerateten Beitrag. Nur eines hätte ich noch zu beanstanden: Die NZZ ist meines Wissens eine Schweizer Zeitung und keine des "süddeutschen Raumes". LG

Ritratto di Florian Hinteregger
Florian Hinteregger 6 Aprile, 2021 - 17:32

Vielen Dank für diesen Beitrag Herr Lechner Bazzanella! Der kritische externe Blick in einem Südtiroler Medium auf unsere Medien hat jedenfalls Seltenheitscharakter. Vielleicht haben Sie in Zukunft öfter noch Lust in Südtirol über Südtirol zu schreiben. Würde mich freuen!

Ritratto di Emil George Ciuffo
Emil George Ciuffo 10 Aprile, 2021 - 16:03

Also, da gäbe es einiges dagegen zu sagen, Hr. Freud ... Nur ganz kurz:
- Medien sind informierend und meinungsbildend oder sollte zumindest das ihr Auftrag und Ziel sein, Politiker (außer Populisten) sind das nicht. Ein gesundes Misstrauen ist bei beiden gut, aber ganz besonders bei Politikern.
- Medien werden nicht gewählt wie Politiker, sind also nicht automatisch der Spiegel der Wähler, daher hinkt der Vergleich mit den verdienten Medien gewaltig.
- "ist es volkswirtschaftlich sogar besser alles auf ein und dasselbe Medium zu konzentrieren." Das muss man sich fast schon auf der Zunge zergehen lassen. Die Ebners könnten es nicht besser sagen ...
- "einerlei, ob es 1mal oder 5mal publiziert wird." Schließlich haben ja auch alle Journalisten und Medien den selben Standpunkt, nicht war? Sprich, die Gehirne aller sind eh gleichgeschaltet, und wenn sie es noch nicht sind, dann machen wir sie eben dazu ...
- aber mit dem Fußball in Hintertupfing (oder wo war das?) haben Sie natürlich recht.

Ritratto di Emil George Ciuffo
Emil George Ciuffo 10 Aprile, 2021 - 16:14

Ok, mit den Populisten ist mir wohl ein Schnitzer passiert ... Populisten sind natürlich nicht informierend, höchstens desinformierend. Meinungsbildend sind Populisten dahingehend, dass sie die Meinung ihrer Wähler imstande sind zu manipulieren.

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