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Gastbeitrag

Moore: die wahren Kohlenstoffspeicher

Ujep Runggaldier von der Grödner Organisation „lia natura y usanzes“ erklärt, wie der Torfabbau für Blumenerde weiter dazu beiträgt, die Erderwärmung voranzutreiben.
Von
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Ujep Runggaldier04.05.2023

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Kommentare

Bild des Benutzers Johannes Engl
Johannes Engl 04.05.2023, 21:34

Vielen ist der Zusamnenhang zwischen Torf und Klimaschutz nicht bekannt. Ich selbst wusste das auch lange nicht.
Als erste Maßnahme könnte der Verkauf von torfhaltiger Blumenerde im Detailhandel in Südtirol verboten werden. So wie in Deutschland ab 2026 beschlossen wurde.

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Franz Pattis 05.05.2023, 21:53

Lese oben: „Die wahren Kohlenstoffspeicher sind nämlich nur Jahrhundert oder Jahrtausend alte Urwälder oder Moore. Dies gilt auch für das Bäume pflanzen zur CO2-Kompensation. Werden Wälder angepflanzt, müssen diese erst Jahrhunderte lang heranwachsen ohne der Holzindustrie zugutezukommen, damit sie ihre positive Wirkung auf das Klima erfüllen“.
Ein passendes aktuelles Beispiel dazu:
Auch der über Jahrhunderte gewachsene Brixner Auwald (soll einem 3D-BETON-Drucker Industriegebäude der Firma Progress weichen) ist ein sehr sehr wertvoller Kohlenstoff-Speicher. Sobald er zerstört wird steigen große Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid ungehindert in die Atmosphäre und tragen widerum zur Klimaerwärmung bei.
Für die Rodung des Auwaldes in der Brixner Industriezone sind Ausgleichsmassnahmen vorgesehen bzw. die Erweiterung der Millander Au in eine Bauschutt-bzw. Mülldeponie mit Altölvorkommen. Die Umweltgruppe Eisacktal schwört schon seit Jahren wie besessen auf diese Ausgleichsmassnahmen und verteidigt daher den Auwald nicht mehr mit der Begründung dass damit für die Zukunft wertvollere Natur entsteht!
Meine Frage an die Vertreter dieser Umweltgruppe: wisst ihr „Experten“ eigentlich wie im obigen Artikel beschrieben, dass neu gepflanzte Wälder (auch in der Millander Au geplant) Jahrhunderte brauchen um die Kohlenstoffspeicher-Kapazitäten des Auwaldes in der Industriezone zu übernehmen?!
Fazit: Man kann über Jahrhunderte gewachsene Natur nicht ersetzen bzw. verlegen….
Details zum bedrohten Brixner Auwald:
https://instagram.com/save.the.auwald.brixen?igshid=YmMyMTA2M2Y=
https://www.facebook.com/profile.php?id=100069151023316

Bild des Benutzers Franz Pattis
Franz Pattis 06.05.2023, 00:02

Dasselbe gilt übrigens auch für die Tierwelt des Brixner Auwaldes. Laut einer Erhebung der Umweltgruppe Eisacktal aus dem Jahre 2018 leben darin auch 64 Vogelarten und von 29 Arten wurde auch eine Brut im Auwald nachgewiesen, darunter auch von 7 Arten der Roten Liste wie z.B. der sehr stark bedrohte Kleinspecht, siehe:
http://www2.landtag-bz.org/documenti_pdf/idap_613866.pdf
Sollte dieses sehr wertvolle Vogelhabitat wirklich für ein Industriegebäude der Firma Progress gerodet werden, verlieren auch die oben genannten Vogelarten einen weiteren Lebensraum! Besonders fatal würde sich dieses geplante Umweltverbrechen für die Vogelarten der Roten Liste auswirken!! Habitatsverlust ist nämlich die Ursache Nummer 1 für das Artensterben! Am meisten davon betroffen wären dann jene Arten welche in den morschen Baumstämmen brüten wie der Kleinspecht.
Grund: es gibt im Eisacktal fast keine alten Baumstämme mehr weil die Auwälder der Industrie und der Landwirtschaft weichen mussten. Nur im Auwald in der Brixner Industriezone gibt es noch viele stehende morsche Baumstämme.
NB. Und bis der neu zu pflanzende Auwald in den pestizidverseuchten!! Obstplantagen südlich der Millander Au die Habitat-Eigenschaften des über Jahrhunderte gewachsenen Auwaldes in der Industriezone übernehmen kann, vergehen laut Wissenschaftlern bzw. Experten mindestens 80 Jahre!! Bis dahin werden aber leider viele weitere Vogelarten vor allem durch Habitatsverlust ausgestorben sein…..

Bild des Benutzers Franz Pattis
Franz Pattis 06.05.2023, 00:16

Ergänzung:
Nicht umsonst äußerte sich kürzlich die Vereinigung Südtiroler Biologen anlässlich des bedrohten Biotops „Unterplatters Wies“ bei Rabland folgendermaßen: „Die Biologenvereinigung macht darauf aufmerksam, dass in Anbetracht des anhaltenden Verlustes an Lebensräumen und Biodiversität jegliche natürlichen und naturnahen Restflächen zu erhalten seien“, siehe (letzter Absatz):
https://www.biologen.bz.it/2023/04/06/naturdenkmal-unterplatters-wies-ei...

Bild des Benutzers Franz Pattis
Franz Pattis 06.05.2023, 15:22

Apropo: die Erweiterung der Millander Au ist sicher eine löbliche Initiative! Aber in der geplanten Art bzw. als Ausgleichsmassnahme für die Auwaldrodung ist es ein totales Greenwashing! Ich habe mich dazu schon einmal auf „Salto“ geäußert:
https://www.salto.bz/de/article/08092022/greenwashing-made-brixen
Da der Ausgleichsmassnahmen-Verhandlungsführer mit der Firma Progress und Ex-Umweltgruppe Eisacktal Präsident Martin Prader seit kurzem auch nicht mehr im
Ausschuss dieses Vereines vertreten ist, setz ich große Hoffnungen auf den neuen Vorstand. Vielleicht erkennen diese Mitglieder mittlerweile dass die Erweiterung der Millander Au auch mit Umweltgeldern des BBT und des Kraftwerks Hachl zu stemmen ist. Die Gemeinde Brixen hat ja bereits 770.000 Euro dafür reserviert und es gibt sicher auch Gelder aus dem nationalen Wiederaufbau-Fonds PNRR.
Dadurch könnte diese Erweiterung vom
Auwald „getrennt“ werden und dieser wäre endgültig gerettet und könnte definitiv als Biotop unter Schutz gestellt werden!!
PS. Der Auwald in der Brixner Industriezone ist auch als Trittsteinbiotop zwischen Schrambacher- und Millander Au von enormer Bedeutung…..

Bild des Benutzers Christian I
Christian I 10.05.2023, 09:09

Das Grund-Problem ist ja leider immer das selbe: GELD! die 64 Vogelarten bringen kein Geld! Industrie bringt viel Geld und die Lobbies sind stark! Wer wird gewinnen?

Bild des Benutzers Franz Pattis
Franz Pattis 10.05.2023, 15:21

Das ist die Frage? Laut technischen Unterlagen zur Bauleitplanänderung https://www.buergernetz.bz.it/civis/de/raum-landschaftsplanung-suche-ver...
wollte die Firma Progress ihr 3D-BETON-Drucker Industriegebäude bereits zum Jahresende 2022 fertiggestellt haben.
Der (noch) Brixner Bürgermeister und Landtagskandidat Peter Brunner (übrigens ein sehr starker Befürworter der Auwaldrodung) meinte unlängst, er warte dass die Progress neue Unterlagen zum dritten Anlauf der Bauleitplan-Änderung einreicht?!
Kann man nur hoffen dass obige Firma endlich eingesehen hat, dass die Rodung des letzten großen Auwaldes des Eisacktales in Zeiten des rasanten Klimawandels glatt ein Umweltverbrechen ist und aus diesem Grunde nun die Finger davon lässt!!!

Bild des Benutzers Gregor Beikircher
Gregor Beikircher 06.05.2023, 21:33

Klare und unmissverständliche Argumente für den Erhalt dieses in letzter Zeit bewusst bedrohten Auwaldes und den Wert dieses Habitats. Es als kleine aber vernetzende Naturinsel neben der kontaminierten Millander Au und der Schrammbacher Lacke unbedingt zu bewahren und das Einsickern von Grundwasser vom Eisack her zu gewährleisten.

Bild des Benutzers Gregor Beikircher
Gregor Beikircher 06.05.2023, 21:41

Ergänzende Korrektur: Es als kleine aber vernetzende Naturinsel neben der kontaminierten (wenn auch erweiterten) Millander Au unbedingt zu bewahren und das Einsickern von Grundwasser vom Eisack her zu gewährleisten, müsste eigentlich für alle, die ernsthaft von wirksamen Klimazielen sprechen und danach handeln wollen, höchste Priorität sein.

Bild des Benutzers Karl Trojer
Karl Trojer 12.05.2023, 10:02

Jede Maßnahme die demm Klimaschutz dient ist energisch umzusetzen. Demgemäß muss der Torf-Abbau in Mohren verhindert werden.

Bild des Benutzers Franz Pattis
Franz Pattis 12.05.2023, 10:43

Genau! Und deswegen darf auch det Brixner Auwald auf keinen Fall einem 3D-BETON-Drucker Industriegebäude der Firma Progress geopfert werden!!
Grund: dieser ist ein sehr wertvoller CO2 Speicher im letzten unversiegelten Grundstück der Brixner Industriezone! Und bei seiner Zerstörung würde das im Boden gespeicherte Kohlendioxid ungehindert in die Atmosphäre aufsteigen und wiederum zur Klimaerwärmung beitragen!!
Also Finger weg vom Brixner Auwald liebe Politiker der SVP sonst verliert ihr eure letzte Glaubwürdigkeit und der Klimaplan 2040 ist nicht das Papier wert auf dem er geschrieben ist! Bleibt nur zu hoffen dass auch die Südtiroler/innen bei den Landtagswahlen im Herbst endlich auch mal ein Zeichen setzen und jene Politiker wählen, die für echten Naturschutz stehen und nicht nur ständig ein „bla bla bla“ von sich geben…..

Bild des Benutzers Karl Trojer
Karl Trojer 12.05.2023, 10:04

zu meinem letzte Kommentar :
ich ersuche, den Schreibfehler "Mohre" statt "Moore" zu entschuldigen.

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