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„Das Landschaftsbild in einer Bergregion wie der in Südtirol wird von Bauern gepflegt.“ Naja, wenn ich so manchen Hang hier in den Seitentälern des Pustertals anschaue: Jeder dem Erdboden glatt planiert, damit Bauer mit seiner neuen subventionierten Heumaschine fein den Hang runterkommt. Da frag‘ ich mich immer: ist der demonstrativ stehen gelassene Baum noch zynisch oder schon poetisch? Weil: Gibt ein tiefen Einblick zu was diese sogenannte „Landschaftspflege“ verkommen ist.
Ich habe mich schon öfters gefragt, ob die Landschaft "gepflegt" werden muss. Oder, ob nicht die Natur selbst dies schon seit Millionen Jahren alleine macht. Darf die Natur noch NATUR sein oder muss sie nach homo-sapiens-Wille geschehen?
Anscheinend sind schwach gedüngte aber gemähte oder beweidete Wiesen mit viel mehr verschiedenen Pflanzen, Kräutern und Blüten beglückt. Bei Verwilderung würden bald mehrere der Ktäuter und Blumen verschwinden. Und sobald die Wiese oder Weide total verbuscht oder bewaldet ist, bleiben nur noch wenige Arten übrig. Wenn aber überdüngt wird, gibt es diese Pracht auch nicht mehr.
Die Zuchtziele und Strategie aller Rinderzuchtverbände hat uns Tiere beschert die für eine Modeschau aber nicht für ein Berggebiet mit kargem Grundfutter tauglich sind. Wir müssen umdenken wenn wir überleben wollen.
Die Arbeit der Landschaftspflege hat sich schon längst von den Milchkühen auf John Deere, Valtra, Fend, Clas verlagert.
Wenn Touristiker Landschaftspflege brauchen, sollte man diese nicht durch Steuern der Arbeitnehmerschaft finanzieren. Touristiker sollten ausschließlich Produkte aus der Umgebung verwenden.
Grundsätzlich sollte eine öffentliche Beitragsvergabe erst nach transparenter Offenlegung der bestehenden Eigenpotenziale erfolgen.
Hätten die Arbeitnehmer*innen Vertreter eines Kalibers von Leo Tiefentaler würde manches anders verlaufen!
Ja, die Bauern haben nur deshalb eine solche Macht, weil sie gut organisiert sind. Sie schaffen es auch im Verhältnis mehr Abgeordnete in den Landtag und in die Landesregierung zu entsenden. Wie sie schreiben "Rotaderga", hat der Bauernbund mit Tiefentaler und Rinner fähige Personen an richtiger Stelle. Die Vertretung in Brüssel haben auch die Bauern "gepachtet". Vom Tagblatt haben sie Unterstützung.
Die Lohnabhängigen und Rentnerinnen haben dies alles nicht. Sie haben nicht einmal Unterstützung bei der alternativen Presse und auch nicht von den Oppositionsparteien. Warum das alles so ist, ist schwer verständlich!
Vielleicht sollten die Medien und die Oppositionsparteinen im Rahmen der nächsten Wahlen, ihre gesellschaftlichen Gewichte verlagern um ein Gleichgewicht herzustellen!
Der "Tourismus" muss endlich einen ehrlichen Beitrag dafür zahlen, dass er eine Landschaft in Anspruch nimmt, die ihm nicht gehört!
Eine nachhaltige Milchwirtschaft bräuchte keine Futtermittel von außen. Wiederkäuer eigentlich auch kein Getreide. Wieviel Soja aus ehemaligem (brasilianischen) Regenwald wird in Südtirol für unsere Markenmilch und anderswo für unsere Speckhammen verfüttert?
Der Bauer als Landschaftsgärtner - mit öffentlichen Mittel bezahlt? Diese Diskussion gab es schon vor Jahrzehnten. Aber die Bauern wollten keine Lohnempfänger werden, sondern selbständige Unternehmer bleiben. Dann sollen sie auch das Risiko tragen! Aber sie wollen beides.
Das Ergebnis ist es ben dieses: Turbolandwirtschaft mit überdüngten Wiesen in denen kaum noch Blumen vorkommen (altroche Landschaftsgärtner!) und mit Kraftfutter vollgestopfte Milchkühe - mit den ganzen Folgen, die wir kennen.
Weidewirtschaft ist die Lösung, wie in einem anderen Artikel auf dieser Plattform (https://www.salto.bz/de/article/15042022/mehr-klimaschutz-der-landwirtsc... plus Verweisauf Link: https://www.derstandard.at/story/2000135080767/klimakiller-kuh-sie-kann-...) beschrieben wird.
Vorschlag: die Obst- und Weinbauern soll die Milchbauern unterstützen. Die Stergelder der Lohnabhängigen und Rentnerinnen soll wieder für diese Zielgruppe verwendet werden. Oder noch besser: die Steuern bei den Rentnern stark reduzieren!
Die lt. Arno Kompatscher "kurzfristige Sofortmaßnahme" gibt's doch nur, um sich am Freitag bei der Landtagssitzung die Mehrheit zu sichern durch die vier Vertreter der Landwirtschaft.
Es ist nunmal so, jede/r ist käuflich. Bei einigen reichen 300 €, bei anderen braucht es halt ein bisschen mehr.
„Die Berglandwirtschaft ist für die Landwirtschaft im Allgemeinen, die Milchwirtschaft im Speziellen und für unser Land von großer Bedeutung“, sagt HGV-Präsident Manfred Pinzger.
Ganz richtig erkannt ... und in den Hotels gibt es dann zum Frühstück die H-Milch von der "Molkerei Berchtesgadener Land", die Butter von "Meggle" und das Joghurt von "Nestlé".
Nach Pinzger muss man dem deutschen Gast sein gewohntes Lebensmittel mit der gewohnten Aufschrift servieren. Wäre doch Allerhand wenn man versuchen würde aufzuklären dass es bessere Produkte gibt als seine Gewohnten die Er übers Jahr zu sich nimmt.
Zwei Kühe sind eine Zuwenig, warum? Ach ja, auch das Land bevorzugt große Haufen. Aber 3 Zuchkalbinen und 2 Mastochsen mit zwei Milchkühen, das geht nicht. Dafür kaufe ich aber in Rom südtiroler Milchprodukte billiger als in Bozen.
Ich nennen dies Willkür. Für unser Politiker, selbstbestimmend in Lohn und Renten, eine durchaus nachhaltige Lösung.
Die Subventionspolitik ist, soweit ich das ermessen kann, eine Erfindung der EU. Sie federt geringe Verdienste der Landwirtschaft ab, damit Landwirtschaftsbetriebe nicht zusperren müssen. Das ganze, so vermute ich, hat den Sinn, möglichst genug Lebensmittel in der EU selber zu produzieren (was Auslagerung bewirken kann, das erkennen wir zur Zeit). Neben dem Frieden hat die EU auch wirtschaftlichen Erfolg garantiert und genug Lebensmittel (im Gegensatz zu kommunistischen Regimes; will nicht heißen, dass es nicht auch Schattenseiten gibt, sprich: die Macht des Kapitals). Genau diese Subventionspolitik ist aber auch zweischneidig, denn einerseits kann der Konsument billige Lebensmittel beim Discounter kaufen, bezahlt aber hintenrum über Steuergelder wieder etwas drauf. Der Landwirt andererseits möchte wahrscheinlich lieber vom Verkauf leben können, ohne um Almosen betteln zu müssen. Dieses System belohnt v.a. die richtig großen Betriebe, die wir in Südtirol nicht mal ansatzweise haben.