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Besonders hervorzuheben ist in diesem Hinblick nicht nur die vertikale, sondern vor allem auch die horizontale Segregation des Arbeitsmarktes (ausbildungsmäßig annähernd äquivalente Arbeitsfelder werden unterschiedlich bezahlt, z.B. männlich dominierte Metallarbeit vs. weiblich besetztere Sektoren wie z.B. Sekretariatsarbeit oder Handel).
Genau hier könnte das Land Südtirol mit einem guten Beispiel vorangehen, indem es z.B. in den öffentlich geführten Bereichen der sozialen "Sorge"- also Care-Arbeit, sprich den Pflegeberufen und dem Bildungsbereich den häufigen Politiker*innen-Beteuerungen, diese Berufe seien gesellschaftlich sehr wichtig, auch entsprechende Maßnahmen in Hinblick auf die finanzielle Entlohnung setzt.
Abhilfe schaffen würde natürlich auch, die unbezahlt geleistete Sorgearbeit nicht durch politische Maßnahmen weiterhin möglichst zu individualisieren (mit der beinharten Konsequenz, dass in Familien immer der bei der "Erwerbsarbeit" weniger gut verdienende Mensch zu Hause beim Pflegen und/oder Erziehen bleibt), sondern diese Arbeit endlich zu vergesellschaften- und zwar durch konsequenten Ausbau der Betreuungsangebote für ganz jung, krank und/oder alt.
"Wer soll das bezahlen?", höre ich fragen, "das ist ja utopisch!"; ich frage zurück: Wollen wir als Gesellschaft weiter sehenden Auges ausbeuten und uns von Zeit zu Zeit darüber wundern, dass derartige Ungerechtigkeiten weiterhin bestehen? Wollen wir als Gesellschaft, dass unsere Frauen, Mütter, Töchter den Preis dieser verfehlten Politik weiterhin bezahlen? Haben wir die Dystopie halt einfach lieber?
Kompatscher als oberster Personalchef des Landes könnte wohl auch "Gegenmaßnahmen" andenken, die nicht zu weiterer Verarmung beitragen, anstatt "Rentenvorzahlungen" zu propagieren und sich zu freuen, dass es mittlerweile eine "fairere" Rollenaufteilung gibt. Dies wird die aktuelle genausowenig wie die zukünftige Rentnerin unterhalb der Armutsgrenze trösten.
[Schade, dass ich in diesem Kommentar im Jahr 2022 immer noch auf den Konjunktiv II zurückgreifen muss, wenn über Geschlechterverhältnisse geschrieben werden muss!]
Es sollte im vorletzten Absatz natürlich heissen: Dies wird die aktuelle genausowenig wie die zukünftige Rentnerin unterhalb der Armutsgrenze kaum trösten.
Daher 75-80% Teilzeit für Mütter UND Väter, damit bleibt das Haushaltseinkommen ungefähr dasselbe wie bei 100 + 50%. Es verteilt aber bezahlte und unbezahlte Arbeit bzw. die Rente fair. Damit aber nicht beide Eltern Rentenverluste erleiden, müssen die Erziehung- und Pflegezeiten für die Gesellschaft unbedingt von der Gesellschaft (und somit von der Politik) als Rentenzeiten anerkannt werden.
Nichts Neues, leider hat sich bis jetzt, von Lippenbekenntnissen abgesehen, nicht wirklich viel getan.
Es ist höchst an der Zeit, dass den Frauen dieselben Lebensbedingungen wie uns Männern zuerkannt werden, und dabei unterschiedliche Bedürfnisse einbezogen werden. Der Vorrang des Patriarchats ist ein jahrtausende alte Hammer der Ungerechtigkeit und gehört endlich überwunden !