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Ich glaube nicht, dass Wärmepumpen in Südtirol weniger bekannt sind als anderswo. Dass das Heizen mit Wärmepumpe eine Technologie ist , die auch wesentlich dazu beitragen kann, um die Klimaziele zu erreichen, steht außer Zweifel. Besonders in den Städten ist es angebracht, diese Technologie verstärkt einzusetzen. Aber in den ländlichen Gebieten ist Südtirol sehr gut mit Biomasse –Fernwärmeanlagen bestückt. Laut FIPER ( Federazione Italiana Produttori di Energia da Fonti Rinnovabili) nimmt Südtirol da nicht nur in Italien eine Spitzenposition ein, sondern liegt europaweit an führender Stelle. Und Biomasse-Heizungen tragen nicht weniger zum Klimaschutz bei. Wenn man dann noch die Netze der bestehenden Anlagen verdichtet, ist der Beitrag zum Klimaschutz noch einmal größer. Zudem sind Biomasseheizungen für den Endverbraucher in der Regel günstiger (wenn man Investition, Platz, Wartung und alles zusammen betrachtet), so zumindest laut Verbraucherzentrale. Meiner Meinung nach ist dies der Hauptgrund warum in Südtirol zur Zeit noch weniger Wärmepumpen im Einsatz sind. Eines ist sicher, beide Heizungs- Systeme, gezielt am richtigen Ort eingesetzt, sind für die Erreichung der Klimaziele bedeutend.
Vorneweg will ich festhalten, dass die energetische Verwertung von Holz in lokalen Kreisläufen eines wertvollen Beitrags für das Land Südtirol hin zur Klimaneutralität geleistet hat und auch in Zukunft einen wichtigen Teil im erneuerbaren Energiemix leisten sollte.
Energie aus Holz aber auch aus Biomasse generell kann allerdings nur bis zu einer gewissen Menge als nachhaltig eingestuft werden. Der Mangel an verfügbaren Flächen definiert die nachhaltig produzierten Mengen.
Zudem wird der vermehrte Einsatz des Rohstoffs Holz in sehr vielen Lebensbereichen vorangetrieben und gefördert: Holzbau, Möbelherstellung, als Verpackungsmaterial, in der Papierherstellung, als Chemiegrundstoff. In der Konsequenz bleibt weniger Holz zur energetischen Verwertung übrig. Perspektivisch bedeutet dies vermutlich höhere Preise für den begrenz verfügbaren Rohstoff und zwingt uns zu einem sparsamen Umgang.
Die EU hat die Problematik der Holzverfügbarkeit vorausschauend erkannt und im Jahr 2022 in der RED (III) Richtlinie defacto die Nutzung von Primärholz für die Energieproduktion stark eingeschränkt.
Südtirol hat bereits einen sehr hohen Holzverbrauch für die energetische Nutzung in Fernheizwerken aber auch bei privaten Heizungen. Dieser sollte in Zukunft sinken und nicht weiter steigen, deshalb sollte die Politik den Ausbau von Holzbiomasseheizung nicht weiter vorantreiben.
Sofern Südtirol weiterhin massiv auf den Ausbau von Biomasseheizungen setzt, wird sich das Land in die nächste Abhängigkeit begeben, da es diese Holzmengen lokal nicht produzieren kann. Dies, obwohl Südtirol zu ca. 50% bewaldet ist.
Im den Klimastrategien des Landes spielt eine zusätzliche energetische Nutzung von Holz nur eine sehr untergeordnete Rolle und dies sollte endlich auch klar so kommuniziert werden, den bereits heute wachsen in den Südtiroler Wäldern die Holzmengen welche in den Fernheizwerken aber auch privat in Pellet und Stückholzkesseln verbrannten werden nicht nachhaltig nach. (Borkenkäfer Peak ausgenommen). Auf die bekannte Problematik der Luftqualität im Winter durch die Holzfeuerung bin ich an dieser Stelle noch nicht eingegangen, um nicht ein zweites Thema aufzumachen.
PS. Die Investitionskosten einer Wärmepumpenanlage liegen meist wesentlich unter jenen einer Biomassefeuerung. Bzgl. der Vollkostenrechnung ist eine pauschale Aussage nicht möglich, da hier zu viele Parameter mitspielen (Stromkosten, Dammstandard, Fernwärmekosten, Biomassekosten usw.)
Vermutlich habe ich in meinen Ausführungen zu wenig klar darauf hingewiesen, dass nicht einzelne Biomasse-Heizanlagen neu erstellt werden sollen. In meinem Beitrag wollte ich darauf hinweisen, dass eine Netzverdichtungen in Dörfer bzw. Wohnsiedlungen wo bereits Anlagen bestehen sehr sinnvoll sind. Auch darauf, dass Wärmepumpen sehr wohl in Südtirol bekannt sind.
Selbstverständlich sind Netzverdichtungen sinnvoll, wobei auch hier mehr Biomasse verbraucht/verbrannt wird. Diese muss durch Effizienzsteigerungen in den Fernheizwerken oder durch Dämmungen der Gebäude kompensiert werden.
In Südtirol sind Wärmepumpen zwar bekannt, allerdings insb. in Bestandgebäuden noch nicht sehr weit verbreitet. Schönen Gruß!