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Die Stellungnahme der Präsidentin des hiesigen Verwaltungsgerichtes ist selbst der beste Beweis dafür, dass wir einen akuten Reformbedarf haben. Die unhaltbare ausschließlich politische (sprich von SVP’s Gnaden) Bestellung der Richter am hiesigen Verwaltungsgerichtshof als für das „ethnische Gleichgewicht“ der Südtiroler Bevölkerung aktuell notwendige Voraussetzung verkaufen zu wollen, ist gelinde gesagt gewagt und letztendlich selbstredend. Eine solche Stellungnahme ist für mich, als der Verfassung und den EU-rechtlichen Prinzipien verpflichtete Liberale Demokratin ein weiterer Ansporn dafür, mich weiterhin als Rechtsanwältin und politisch engagierte Bürgerin für ein nicht polit-, sprich SVP-domestiziertes Verwaltungsgericht und damit für eine wesentliche Voraussetzung für echte demokratische Zustände in Südtirol einzusetzen.
....habe den offenen Brief mit großem Interesse gelesen. Hätte niemals gedacht, dass eine Richterin, der italienischen Sprachgruppe zugehörig und am Verwaltungsgericht in Bozen tätig, einen so diplomatisch und gleichzeitig hochkomplizierten offenen Brief, mit bemerkenswerter Satzstellung, ausgefeilten und durchdachten Formulierungen und ohne grammatikalischen und ohne für mich erkennbaren Beistrichfehler, zu Papier bringen kann. Eine bemerkenswerte Leistung und so kann man sich täuschen, ....oder hat hier jemand anderer den Text gebastelt?
"....oder hat hier jemand anderer den Text gebastelt?"
Ein Schelm wer Böses dabei denkt...
am Text gebastelt??? da muss man wohl nicht zweimal denken????
Haben Sie sich vielleicht überlegt, ob die Vorsitzende den Brief in ihrer Muttersprache geschrieben hat und dieser dann von einem/r hervorragenden Übersetzer/in übersetzt wurde?
....warum Übersetzung? In salto.bz kann man auch ein einen italienischen Kommentar schreiben.
Der Brief wurde als Antwort an die ff an alle Medien verschickt und offensichtlich in dt. Sprache formuliert. In ihm schwingt so viel Autonomiepolitisches und -geschichtliches mit, dass man kein Schelm sein muss, um dasselbe gedacht zu haben wie Kurt Duschek. Formalrechtlich tadellos, landet das Schreiben mit dem Verweis auf das delikate Gleichgewicht zwischen den Sprachgruppen auf politischsten Terrain. Dass der geltende Nominierungsmodus als alternativlos präsentiert wird, entspricht ebenfalls dem gängigen politischen Kanon und könnte genauso im Tagblatt der südlichen Tiroler zu lesen sein.
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
Ich muss meinen Vorrednern in diesem Forum widersprechen. So diplomatisch, wie Herr Duschek meint, ist Ihr Brief nun doch nicht. Und mit der anscheinend perfekten sprachlichen Gestaltung ist es auch nicht weit her. Es ist der Schein. Wir sind also schon bei unserem Thema: Schein und Wirklichkeit auf dem Weg vom Geschehen über das Besprechen bis hin zum Lesen des Richterspruchs und Ihres offenen Briefs zum Thema.
Der Kern Ihres Briefes ist in folgenden Satz gefasst.
„Der Archivierungsgrund des Strafverfahrens zu Lasten der Anwältin fußt folglich ausschließlich auf einer von dieser gewonnenen Vorstellung.“ Im Satz zuvor hat es noch klar und deutlich geheißen: „dass einige verfahrensrechtliche Entscheidungen des Verwaltungsgerichtes dazu geeignet waren, bei der beschuldigten Anwältin den Eindruck der Parteilichkeit zu erwecken“.
Nun wird aus dem umgangssprachlichen Ausdruck „den Eindruck der Parteilichkeit erwecken“ die verzwackte Passivkonstruktion: „auf einer von dieser gewonnenenVorstellung“.
Werden „Vorstellung“ – idea – und „Eindruck“ – impressione – im Deutschen synonym gebraucht? Wissen Sie das so genau? Die Korpus-Recherchen im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (dwds) geben ein anderes Bild, das von den Teilnehmern der deutschen Sprachgemeinschaft geteilt wird.
„Fußt ausschließlich auf einer von dieser gewonnenen Vorstellung“. Also auf einer „idea“, die sich im Kopf einer Einzelperson gebildet hat.
Da halten wir es wohl besser mit der ersten Formulierung in Ihrem offenen Brief. Dort steht nämlich: „Der Richter (…) kommt zum Schluss, dass diese vom Verwaltungsgericht getroffenen Entscheidungen geeignet waren, den Eindruck der Verzögerung und dadurch der Parteilichkeit zu erwecken.“
Und WIE diese Entscheidungen geeignet waren, den Eindruck der Parteilichkeit zu erwecken! Zigtausende Südtiroler Leser haben diesen Eindruck gewonnen und waren empört. Und Sie, verehrte Frau Präsidentin, was für einen Eindruck haben Sie von dieser offensichtlichen Verzögerungstaktik gewonnen?
Die rhetorische Frage soll zu einer anderen rhetorischen Frage überleiten, die wir so nicht stehen lassen wollen. Sie schreiben und verneinen die rhetorische Frage: „Ist die Südtiroler Gesellschaft tatsächlich schon so weit fortgeschritten, offen und versöhnt?“
Ihr Recht, diese Frage zu stellen und zu verneinen, in Ehren. Wir halten Ihnen aber einen Satz von Goethe entgegen. „In der Idee leben heißt, das Unmögliche behandeln, als wenn es möglich wäre“. Wir sagen „als ob“ und meinen es ernst. Sie haben Ihre „Vorstellung“ von Südtirol ausgedrückt.
Wir halten unsere dagegen.
Frage an “der Grabenhund”:
Wer ist “wir”?
Das erschliesst sich im Kommentar und Autor leider nicht, sodass der Beitrag völlig unklar bleibt.
Ich denke der Grubenhund unterscheidet zwischen den in Südtirol zu oft vorkommenden "Yes-man" und den anderen. Sie können dann selbst definieren, wo Sie dazugehören.
Im Übrigen ist der Kommentar TOP, wie alle anderen Beiträge des Autors. Was man von den Ihrigen leider nicht immer behaupten kann. Nicht die Menge zählt, sondern der Inhalt und die Qualität.
... da bin ich doch beruhigt, da mein Kommentar eine sachliche Nachfrage ohne jede Bewertung (werder inhaltlich noch zur schreibenden Person) beinhaltet - während sich Ihr Kommentar doch nur in einer anonymen subjektiven Bewertung ad personam verliert.
Ich erkenne, dass dies manchem subjektive Befriedigung verursacht, darum sei Ihnen diese Art der Kommunikation auch gegönnt (auch da sie hier neuerdings ohne weiteres akzeptiert und toleriert wird).
(zudem: was hat die Qualität eines Beitrages mit der Anzahl der Kommentare zu tun? Vielleicht lesen einige einfach mehr und sind an mehreren Themen interessiert als andere, vielleicht schreiben sie lieber?
Zur "Abhilfe" gebe ich Ihnen meine eigene Praxis wider: nicht lesen, was einem nicht gefällt... und andernfalls, sachlich (inhaltlich oder zur Kommunikationstechnik) Stellung nehmen.