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Identität

Identität, was sonst?

Wie weit die Salto-Community von der Realität entfernt ist: Identität interessiere niemanden mehr und noch weniger nationale Identität. Von wegen!
Un contributo della community di Michael Demanega03.04.2015
Ritratto di Michael Demanega

Die Umfrage World Value Survey befragt regelmäßig stichprobenartig ausgewählte Menschen aus aller Welt zu ihren Einstellungen und menschlichen Bindungen. Bei einer jüngst durchgeführten Umfragerunde wurden Menschen in 55 Ländern beragt, um Erkenntnisse über die relative Intensität ihrer lokalen, nationalen und globalen Identitäten zu gewinnen. Es ergaben sich überall ähnliche Resultate, die interessante Schlussfolgerungen zulassen. Es zeigt sich, dass die Bindung an die eigene Nation stärker ist als alle anderen Identitäten. Die Menschen sehen sich in erster Linie als Bürger ihres Landes, in zweiter als Bewohner ihrer Stadt oder ihres Dorfs und erst in letzter Linie als 'Bürger der Welt'. Nur in zwei Ländern identifizierten sich die Bewohner stärker mit der Welt als mit ihrer Nation: im unter Gewaltexzessen leidenden Kolumbien und im Zwegstaat Andorra.

Schreibt zumindest Harvard-Professor Dani Rodrik in "Das Globalisierungs-Paradox". Nur Kolumbien und Andorra? Dem müsste man vielleicht auch noch ein paar so genannte Links-"Intellektuelle" in Südtirol hinzufügen. Wobei das oben angeführte Zitat natürlich noch eine Präzision und Unterscheidung notwendig macht, geht es doch von einem westlichen "Nations"-Begriff aus, der sich mit dem Staat und dem Nationalstaat deckt. Gerade im deutschen Sprachraum beschreibt "Nation" auch etwas Kulturelles, was durchaus historisch begründet ist.

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Ritratto di JohannJosef 1
JohannJosef 1 3 Aprile, 2015 - 18:00
Ein bisschen mehr Zeit zum argumentieren hätte sich M.D. da aber schon nehmen können. Wenn man das da oben so liest möchte man glatt meinen, dass M.D. den Textausschnitt entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hat. Oder, schockschwerenot, er setzt Nation mit Volk gleich! Dann hat er aber das Problem, dass die Studie für seine Zwecke völlig ungeeignet ist. Uuups. Und im Klartext: Leute, denen ihr Volk wichtiger war wichtiger war als, oben beschrieben, Land oder Gemeinde, haben vor gar nicht allzulanger Zeit dafür gesorgt, dass ein Großteil der hier ansässigen Deutschsprachigen abwandern wollte. Heim ins Re..., pardon, heim zur Kulturnation. Also wenn Sie schon, mit Begrifflichkeiten aus dem 19. Jahrhundert arbeiten, M.D., dann machen Sie es einem bitte nicht so leicht. Oder, alternativ, sie lernen mit Begrifflichkeiten umzugehen.
Ritratto di Manuel Kasslatter
Manuel Kasslatter 3 Aprile, 2015 - 18:13
wo bitte setzt er denn Volk mit Nation gleich?! Vielleicht sollten Sie sich etwas mehr Zeit zum argumentieren nehmen, anstatt sofort die Nazikeule zu schwingen!
Ritratto di JohannJosef 1
JohannJosef 1 3 Aprile, 2015 - 18:41
Warum die Nazikeule? Es wäre doch vermessen zu glauben, dass nur Nazis Völkisches von sich geben könnten, bzw. bewusst Leute anlügen würden.
Ritratto di Michael Demanega
Michael Demanega 4 Aprile, 2015 - 10:51
Ach, Sie erkennen zwar an, was die Nation im Deutschen ausdrückt, das passt aber nicht in ihr einseitiges Weltbild und deshalb soll man lernen, mit diesen Begrifflichkeiten "umzugehen", sie also umdeuten. Sehr schön. Den italienischen Faschisten ist der Staat übrigens wichtiger als das Volk. Den Kapitalisten ist der Markt wichtiger als das Volk. Den Kommunisten ist die internationale Solidarität wichtiger als das Volk. Und das ändert alles gar nichts daran, dass sich Menschen als Angehörige eines Volkes verstehen, ob mit oder ohne Staat, insbesondere Minderheiten und Völker ohne Staat und dass sie alles Recht dazu haben. Und ja, ich denke, dass Sie nur schneidig sind und die Zugehörigkeit zu einem Volk absprechen, wenn nicht irgendwelche Migranten, unterdrückte Völker oder Stämme davon betroffen sind. Klassische Doppelmoral eben. Versuchen Sie doch einmal, einem in Deutschland lebenden Türken sein Türkischsein abzusprechen. Viel Erfolg und viel Mut.
Ritratto di JohannJosef 1
JohannJosef 1 4 Aprile, 2015 - 12:10
Nun entfernen Sie sich aber doch etwas weiter von Ihrer oben angeführten Studie. Jene, und das wissen Sie ja selbst, geht vom territorialen Konzept aus. Sie haben mit der "Kultur", mithin Volk, angefangen und damit Begrifflichkeiten, also den verwendeten Nationsbegriff, umgedeutet. Und, nebenbei, warum sollte ich jemandem sein subjektives ethnisches Empfinden absprechen? Ich bin weit davon entfernt Ihnen ihr Teutschtum abzusprechen und Sie wissen ja auch, dass das nicht der Punkt ist. Schließlich und endlich gehts doch darum, was daraus abgeleitet wird - und da werfe ich Ihnen vor, ich wiederhole mich, dass Sie bewusst Falsches schreiben um zu provozieren.
Ritratto di Michael Demanega
Michael Demanega 4 Aprile, 2015 - 13:12
Mir ist nichts Falsches bewusst und auch nicht nachgewiesen worden.
Ritratto di Ludwig Thoma
Ludwig Thoma 4 Aprile, 2015 - 11:15
https://www.youtube.com/watch?v=cA0bFBa_7h8
Ritratto di Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 4 Aprile, 2015 - 16:03
Logisch existieren "Identitäten". Das ist nichts schlimmes. Die entscheidende Frage ist, ob man solche Identitäten als natürlich gewachsene Institutionen ansieht und entsprechend respektiert oder ob man sie mit Zwang durchsetzen/auslöschen will. Letzteres haben die Nazis und die Faschisten versucht. Es ist absurd, Identitäten zu verteufeln, weil Spinner dieses Konzept missbraucht und pervertiert haben. Allerdings sollte man konsequent bleiben: Leider gibt es viele Südtiroler, die sich einer "Tiroler Identität" zugehörig fühlen und im Islam eine Bedrohung sehen. Gleichzeitig gibt es Südtiroler, die "Multikulturalität" befürworten, die Tiroler Kultur aber als etwas rückwärtsgewandtes ansehen. Hier sieht man: Keine von beiden Seiten hat verstanden, was Respekt vor Kultur/Identität bedeutet.
Ritratto di gorgias
gorgias 4 Aprile, 2015 - 16:28
Ich sehe es nicht als entscheidenes Kriterium, ob Identitäten aufgezwungen wurden oder wie du sagst natürlich gewachsen sind. So gibt es durchaus einen natürlich gewachsenen Rassismus und andere Identitäten die Menschen ausschließen, marginalisieren und über willkürliche Kriterien diskriminieren. Auch ist nicht unbedeutend wie man mit diesen Identitäten umgeht, ob man sie verabsolutiert oder nicht. Auch kann man einen Bezug zu verschiedenen Identitäten haben die untereinander nicht im Bezug stehen, sich ergänzen oder überlappen können, bei denen sich auch ein Spannungsverhältnis aufbaut. So hat ein Südtiroler deutscher Muttersprache kulturell mehr gemeinsam mit einem Veroneser als mit einem Norddeutschen. Auch ist die Frage was eine Tiroler Identität sein soll. Ich sehe darin mehr ein Konstrukt des 19. Jh. Genauso wie die Schützen, die es zwar am Anfang des 19. Jh. gegeben hat, dann verschwunden sind und am Ende des 19. Jh. als Folklore für Stattler wiederauferstanden sind aber ohne jegliche militärische Bedeutung. Und Magetenderinnen haben mit den historischen Schützen auch rein gar nichts zu tun.
Ritratto di Michael Demanega
Michael Demanega 6 Aprile, 2015 - 21:26
Ah ja, wir haben mit einem Veronesen mehr gemeinsam, als mit einem Norddeutschen. Schönes Wunschdenken. Die Sache ist doch die: Das Konstrukt "Südtiroler Identität" linker Prägung ist halt weit realitätsfremder als alle anderen Konstrukte. Und ja, jede Identität ist auch ein Konstrukt. "Auch" wohlgemerkt. Auf Dauer hat aber nichts Bestand, was rein künstlich ist. Und dass nationale Identität ein Auslaufmodell wäre, glauben halt weltweit auch nur die Deutschen. Bezeichnend.
Ritratto di gorgias
gorgias 6 Aprile, 2015 - 22:02
Würden Sie das selbe auch für die Trentiner behaupten?
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