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"Wortmeldungen aus dem Publikum sind nicht gewünscht. "
Es scheint ein neuer Trend in Südtirol zu sein (ist ja nicht das erste Mal).
Keine gute Entwicklung.
Wem dem so ist, kann man nur sagen wehret den Anfängen.
Beim Auftakt Auftakt eines partizipativen Prozesses sind keine Wortmeldungen aus dem Publikum erwünscht...?
Was denn?
sinnvollerweise wäre das Thema Standseilbahn extra mit den Bürger*innen zu diskutieren, entweder vor der PUMS Veranstaltung oder mit einer Terminankündigung dabei, somit hätten man diesbezügliche Fragen schon vorher beantworten können oder eben auf die zweite Veranstaltung verweisen können. Das bei einer Präsentation Fragen der Bevölkerung nicht erwünscht sind (wozu brauche ich dann eine externe Moderation samt Kosten?), ist ein sehr symbolträchtiges Zeichen für das Verhältnis der derzeitige Stadtregierung zu den Menschen.
"13.400 Autofahren täglich aus Lana und 6.000 aus Algund, aus Schenna sind es 2.800 und aus Dorf Tirol 3.100 Autofahrten pro Tag. Die Verkehrsdaten wurden an einem Wochentag im Herbst erhoben"
Eigenartige Verkehrszählung welche nur an einem Tag erhoben wird.
Ansonsten darf man festhalten, keine Veranstaltung welche das Vertrauen in die Verkehrspolitik gestärkt hat. Vielleicht noch gut gemeint aber schlecht gemacht.
Der Artikel spiegelt nur einen Teil des Verlaufes des gestrigen abends dar und beleuchtet die Situation etwas einseitig.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde von Seiten des Ressortdirektors Martin Vallazza ausdrücklich angekündigt, dass das Thema Standseilbahn am 15. Februar ganztags in Meran, Dort Tirol und Schenna diskutiert wird (nicht nur können die Pläne eingesehen werden!). Es wird den Anwohner*innen und Interessierten somit ein ganzer Tag vor Ort zur Verfügung gestellt, bei dem nur darüber gesprochen wird. Dazu kommen die weiteren Schritte des PUMS, bei dem die Bürger*innen auch mitsprechen werden und sollen.
Die Veranstaltung war der Auftakt zum Bürgerbeteiligungsprozess des PUMS (nachhaltiger Mobilitätsplan). Die Bürger*innen werden jetzt mehr in die Prozesse eingebunden als es in der Vergangenheit der Fall war. So wurde es auch kommuniziert. Die SSB ist nur ein Teil des Mobilitätskonzepts für Meran, das sollte uns bewusst sein. Einige Herausforderungen werden Gegenstand der Planung an sich sein, denn bis jetzt gibt es nun mal nicht mehr Informationen.
Eines ist uns aber allen klar: der Nutzen der SSB muss ganz deutlich überwiegen!
(Der Kommentar der Frau Rohrer war wieder überflüssig. Zum einen stimmte sie damals bei der Dienststellenkonferenz ohne Absprache mit der Meraner Stadtregierung für das Projekt und stellt jetzt Forderungen, nachdem sich Bürger*innen auch dagegen aussprechen. Bisher ist sie zu diesem Thema vollkommen abgetaucht. Ich erwarte mir hier mehr Verantwortungsbewusstsein - auch als Vertreterin der Opposition!)
Und mit wem kann am 15. Februar in Meran, Dorf Tirol und Schenna diskutiert werden? Welcher der Verantwortlichen ist wann, wo und wie lange vor Ort? Oder soll der Franz mit dem Sepp diskutieren, um des diskutieren wegen?
Die Aussage kam von Ressort-Chef Martin Vallazza. Er ist der höchste Beamte des Ressorts. Projektträge ist die STA (Südtiroler Transportstrukturen AG), die den Verfahrensverantwortlichen (RUP) stellt. Ich gehe davon aus, dass sie ebenso anwesend sind.
"Ich gehe davon aus" übersetzt aus der Politiker-Sprache, heißt dann wohl, Sie wissen es nicht.
Irgendwann wird irgendwo wohl eine offizielle Bekanntmachung rausgehen, mit allen Infos, die wichtig wären, hoffe ich mal.
Eines muss allerdings gesagt sein: Die Veranstaltung wurde als PUMS "kick-off" angekündigt und das war sie im Endeffekt auch.
Allerdings ist es komplett unklar, wieso bei einem schon vereinbartem Projekt Standseilbahn, bei unklarem, da noch nicht ausgearbeitetem Mobilitätsplan und der im Vortrag gezeigten Datenlage, nicht einmal 30s lang in Frage gestellt wird, ob die Standseilbahn im Kosten-/Nutzen-/Nachhaltigkeitsvergleich überhaupt sinnvoll ist. Wenn ja, wie viel und für wen, wie fügt sie sich ins PUMS. Das weiss keiner, aber am Mi. 15. Februar ab 9h, wenn alle auf der Arbeit sind, kann man Einblick ins Projekt nehmen. Wieso gibt es das Projekt in einer ausgearbeiteten Form? Was soll da drin stehen, wenn die Standseilbahn sich noch in den PUMS eingliedert und dieses noch komplett in den Sternen steht?
Es wurde auch nicht geäussert warum das Projekt Standseilbahn, die nachhaltige Mobilität für die Meraner, auf dessen Grund sie ein neues Mobilitätszentrum mitbegründet, positiv beeinflussen sollte. An Zahlen war das nicht auszumachen. Im Gegenteil wurde anhand der Zahlen klar, dass touristischer Individualverkehr einen grossen Anteil ausmacht und auch Gewerbeverkehr.
Der Hinweis des Herrn Kofler, dass bei Ausarbeitung des PUMS auch immer wieder die Standseilbahn und dessen Konzept hinterfragt wird, war da hilfreich, doch hat man die begründete Befürchtung, dass der PUMS um das Projekt Standseilbahn konstruiert wird und das, obwohl Finanzierung und konkrete Durchführung bis heute nicht geklärt sind und auch wenige das Projekt in Meran unterstützen. Man hätte sich gewünscht, dass gesagt worden wäre: „und wenn die Bahn nicht ins PUMS passt, dann lassen wir es halt sein“. Aber das hat keiner, d.h. sie wird gebaut, evtl. leicht verändert, aber sie wird gebaut.
Mit den eigentlichen greifbaren Fakten aus dem Meeting, direkte Anbindung an das internationale Zugnetz, konnte man im Treffen keinen Bezug zur Standseilbahn herstellen. Und 3-4 Zwischenstationen von Standseilbahn Start in Schenna bis zum Hauptbahnhof können ja wohl kein modernes Mobilitätskonzept darstellen. Alles andere war sehr schwammig und unausgegoren, aber wie Herr Kofler so schön sagte: „ Die Entscheidung liegt dann bei den Experten“.
Ich habe das Gefühl, ich kenne die Entscheidung schon!
Nicht nur in Südtirol gibt es viel zu viele Verkehrslösungen:
° mit horrend hohen Folgekosten,
° Verkehrs-Erschwernissen + Verkehrs-Unglücks-Fallen,
° in Steinschlag- + Hochwasser-Zonen,
° auf unsicheren + Rutsch-gefährdeten Untergrund,
° Umweg-Verkehr herbei gezaubert wurde,
die verbockt wurden:
"weil den Entscheidungs-Trägern P R I V A T E S wichtiger war,"
Schmiergeld angenommen oder sogar gefordert wurde,
und von zaghaften Entscheidungs-Trägern die falschen Berater ausgewählt wurden.
Wenn das Problem für Meran vor allem der aus Lana und Algund kommende Verkehr ist, sollte man wohl auch dort ansetzen und eine Tram Lana-Meran-Algund reaktivieren oder eine City-Maut einführen.
Zitat homepage “HELIOS”:
“Helios befindet sich im Herzen der Alpen, zwischen Süd- und Nordeuropa. Als Brücke zwischen den Kulturen sind wir von den Abruzzen bis Berlin unterwegs.
Wir erschaffen Dienstleistungen ... indem wir auf einfache und sorgfältige Weise kommunizieren”:
ersteres mag stimmen, letzteres scheint nicht gelungen zu sein: das “einfache” und auch “sorgfältige” ist doch, bei der Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung schlicht und einfach das Hauptwort umzusetzen - die Bürger zu beteiligen.
.
Zitat: “Wir sind ein multidisziplinäres Team aus Designern, Consultants, Projektmanagern, Videoeditoren und Sportlern, aus verschiedenen Ländern und internationalen Hintergründen”:
was sind “internationale Hintergründe”?
Sehr einfach gemacht haben es sich die Meraner Gemeindepolitiker und welch ein
jämmerliches Bild haben sie auf dieser “Bürgerversammlung” zum PUMS abgegeben.
Die äußerst umstrittene Standseilbahn, die ja wesentlicher Bestandteil des PUMS sein soll, und deretwegen so viele BürgerInnen sich versammelt haben, wurde überhaupt nicht besprochen. Man getraute sich offensichtlich nicht mit den 500 Anwesenden über dieses Projekt zu diskutieren.
Angeboten dazu wurde aber ein nächstes Bürgertreffen morgens um 9 Uhr (!), wahrscheinlich in der Hoffnung, dass dann nicht so viele MeranerInnen dabei sein können. Da von einem “partizipativen Prozess” zu reden ist ein Hohn! Ein Hohn auch, dass dieser Prozess mit “qualifizierten Bürgern” stattfinden soll, wie es der Versammlungsleiter (Helios) auf die Leinwand projezierte.
Dass die BürgerInnen für dumm gehalten werden, das war offensichtlich beim zu langen und seichten Geplapper dieses Herrn (wie viel von unseren Steuergeldern bekommt er dafür?), das war eine respektlose Begegnung mit den Meranern!
Und keine Frage war erlaubt! Dafür gab es eine Handy-Abstimmung, eine Pseudobeteiligung der BürgerInnen über Fragen, die platter nicht sein konnten und deren Antworten voraussehbar waren.
Zu viel Zeit verging so und die einzig interessanten Informationen vom Verkehrsplaner Ciurnelli zum Ist-Zustand des Meraner Verkehrs konnten nur bruchteilhaft gezeigt werden.
Dass die Meraner Politiker für all das und noch viel mehr am Ende empört ausgebuht worden sind, ist mehr als angemessen. Doch was folgt daraus?
Klingt für mich als wollten sie einfach nur ihre Wut rauslassen und die Politiker anschreien. Wahrscheinlich wohnen sie in der Gegend oder? Eine sachliche Diskussion ist halt nicht mit allen Personen möglich und auf der Veranstaltung waren sicher viele wie sie dabei.
Es gab keine öffentliche Diskussion, also ist es müßig hier jetzt zu behaupten, mit wem wie eine sachliche Diskussion möglich wäre, und mit wem nicht.
Einfach mal probieren, alle Fakten auf den Tisch und dann auch die Meinungen der anderen aushalten.
Aber soweit wird es in der Kurstadt nicht kommen, da fehlt wohl vielen Verantwortlichen die Diskussionskultur dafür.
Wenn von Partizipation gesprochen wird, sollten alle Beteiligten vorher wissen, was damit gemeint ist. Es gibt klare Qualitätskriterien dafür, wie Partizipation sein muss, damit sie funktioniert: echt, strukturiert, verbindlich.
Echt: es soll der Wille sichtbar sein, Menschen wirklich in Entscheidungsprozesse einbinden zu wollen.
Strukturiert: die Vorgehensweise wird vorher klar kommuniziert, die Rollen sind klar verteilt, die Entwicklung des Beteiligungsprozesses ist geplant und kommuniziert.
Verbindlich: den Beteiligten wird vorher zugesagt, wie die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses verwendet werden, es werden auch Grenzen der Beteiligung aufgezeigt falls vorgesehen und mitgeteilt, wer am Ende die Entscheidungen treffen wird.
Werden solche Qualitätskriterien nicht berücksichtigt, gibt es bloß Enttäuschungen und Bürger*innen fühlen sich durch den Dilettantismus verschiedener Akteure auf den Arm genommen.
Viele Köche (verderben den Brei) und allerlei sonderbare Experten sind dabei, das VERKEHRS-PROBLEM von Meran auf die teuerste Art, mit möglichst vielen FOLGE-PROBLEMEN zusammen zu schusseln.